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Sterne der Karibik: Roman (German Edition)

Sterne der Karibik: Roman (German Edition)

Titel: Sterne der Karibik: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrice Fabregas
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über Titine sprichst.«
    Herrero kniff die Augen zusammen. Es schien, als wolle er etwas sagen, doch er unterließ es. Nach einer ganzen Weile erst sprach er: »Ich will hoffen, dass du mich verstanden hast. Für dich will ich es hoffen und für uns.« Der Schmied spuckte noch einmal auf den Boden, dann ging er zurück zum Gerätehaus.
    Fela sah ihm nach und seufzte aus dem tiefsten Inneren seiner Seele. Sie hatten sich auf dem Sklavenschiff kennengelernt, damals vor sieben Jahren. Herrero war kein Yoruba, aber ebenso tapfer und entschlossen. Am ersten Abend auf dem Ingenio hatte der junge Schmied laut geträumt. Er hatte erzählt, wie es wohl wäre, zöge man die Weißen, oder auch nur einen einzigen Weißen, auf die Seite der Schwarzen. Und Fela hatte ihm zugehört. Er selbst hatte Titines Namen ins Spiel gebracht. Er wollte sie aushorchen, wollte über sie alles wissen, was auf dem Ingenio vorging. Doch dann hatte er sich in sie verliebt. So tief und innig, wie nie zuvor ein Mensch einen anderen geliebt hatte, glaubte er. Sie war sein Ein und Alles geworden. Für sie aß und trank er, für sie atmete er.
    Er seufzte abermals. Er konnte nichts tun, das sie in Schwierigkeiten bringen würde. Aber die Brüder verlangten es jetzt. Wenn Fela daran dachte, wand er sich innerlich. Und er hatte keine Ahnung, für wen er sich entscheiden sollte.

    Von draußen erklang ein solches Geschrei, schrill und jaulend, losgelöst von jeglicher Menschlichkeit, mordlüstern und grell, dass Hermann zusammenfuhr. Er saß mit Dr. Winkler in einer kleinen Bar in der Nähe der Plaza Mayor und trank amerikanischen Whiskey, den es seit ein paar Jahren hier günstig gab. »Was ist los?«, fragte er, winkte aber sogleich ab.
    Dr. Winkler schnitt die Spitze seiner Zigarre ab und setzte sie in Brand, stieß genussvoll den ersten Zug aus. »Was soll schon los sein? Sie werden das arme Schwein doch aufgehängt haben. Auf irgendeine Art musste sich doch die Wut Don Ramos’ entladen. Hast du nicht die Leiter gesehen?«
    Hermann schüttelte den Kopf, schüttelte den ganzen Körper vor Abscheu.
    »Sie werden den armen Kerl auf die Leiter gebunden und totgeschlagen und danach den Leichnam an einen Baum gehängt haben.«
    Hermann stützte den Kopf in die Hände. »Wie konnte das alles bloß so weit kommen?«, fragte er und fühlte sich mit einem Schlag wieder so müde wie vorhin auf der Plaza. Es war, als würde mit jedem Atemzug Lebenskraft aus seinem Körper rinnen. Fast schon hing er über dem Tisch, weil seine Muskeln keine Kraft mehr hatten, den Körper zu stützen. Er seufzte, seufzte noch einmal, ohne dass es ihm Erleichterung verschaffte. »Grundgütiger Gott, was ist bloß geschehen?«
    Dr. Winkler lehnte sich zurück, betrachtete den Freund besorgt. Dann sagte er: »Deine Frage kannst du dir selbst beantworten.«
    Hermann blickte auf, hatte plötzlich den Blick eines jahrzehntelangen Säufers. Rotgeränderte Augen, milchiger Ausdruck. »Nichts weiß ich, gar nichts, überhaupt nichts. Erklär du mir, wie das alles gekommen ist.«
    »Kuba ist die reichste Kolonie der Welt. Viele Zuckerbarone haben mehr Geld, als sie jemals ausgeben können. Auch du gehörst zu ihnen. Aber es sind in erster Linie die Pflanzer im westlichen und mittleren Teil der Insel. Ihre Besitzungen sind groß, sie brauchen die Sklaven zur Arbeit. Sie bestehen auf sanften Reformen und hoffen dabei inständig, dass die Sklaverei beibehalten wird, denn sonst gehen ihre Pflanzungen den Bach runter. Die ärmeren Pflanzer aus dem Osten dagegen wollen die endgültige Ablösung von Spanien und damit auch die Aufhebung der Sklaverei, während viele von uns die Eingliederung in die USA wünschen und die Beibehaltung der Sklaverei.«
    Hermann nickte müde. »Mir wäre es am liebsten gewesen, wenn die USA 1845 die einhundert Millionen Peseten aufgebracht hätten, um Kuba zu kaufen.«
    Er hob den Kopf, sah seinem Freund in die Augen. »Ich will nicht verantwortlich sein«, sagte er leise. »Nicht für die Sklaven, nicht für meine Familie, nicht einmal mehr für mich. Ich bin so müde, als wäre ich ein uralter Mann. Und nun ist Titine auch noch schwanger. So ist es doch, nicht wahr?«
    »Nun, vielleicht wird dir der Schwiegersohn Entlastung bringen. Ich vermute, dass es bald eine große Hochzeit in Trinidad geben wird.«
    »Pfft!« Hermann stieß einen tiefen Seufzer aus und winkte dem Wirt, ihm noch ein Glas zu bringen. »Es wird wahrscheinlich keine Hochzeit geben.«
    »Keine

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