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Sterne im Sand

Sterne im Sand

Titel: Sterne im Sand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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sein eigenes rabaukenhaftes Benehmen gegenüber dem alten Todman erinnerte, und er fuhr Rupe an: »Halt endlich den Mund! Der Kerl hat dein Pferd nicht erschossen, das weißt du genau. Ebensowenig bist du überfallen worden. Ich vermute, du hast dir ein bißchen zuviel vorgenommen und dich wie üblich überschätzt. Du selbst bist schuld am Tod des Tieres …«
    »Auf wessen Seite stehst du eigentlich?«
    »Jedenfalls nicht auf deiner. Du hast den Kerl verdroschen, bevor er eine Gelegenheit hatte, sich zu verteidigen. Wie überaus mutig von dir!«
    »Wie kommt es dann, daß er die Vorwürfe zurückgenommen hat?« fragte Rupe hämisch, doch Victor stieß sein Pferd leicht an, das daraufhin in Galopp verfiel. Er hatte genug von Rupe. Vielleicht hatte Harry doch die beste Wahl getroffen, indem er ein Leben aufgab, das er weder wollte noch brauchte, und auf der Tirrabeefarm einen neuen Anfang wagte. Immerhin war er nun sein eigener Herr und konnte in Ruhe seiner Arbeit nachgehen, ohne die ständigen Einmischungen, die er selbst ertragen mußte.
    Victor fragte sich allerdings, wie es Connie wohl auf Tirrabee gefallen mochte.
     
    Zu Connies Überraschung erwies sich das Leben auf der Farm als recht angenehm. Nicht viele Ehemänner hätten ihrer Frau die peinliche Sache mit Sam Ritter verziehen, und sie war aufrichtig dankbar, daß Harry den Zwischenfall nie wieder erwähnte.
    An dem Tag, an dem er das Haus in Brisbane verkauft hatte, hatte er sich mit ihr zusammengesetzt und einen Waffenstillstand vorgeschlagen. Schließlich und endlich hatten sie nichts mehr, nur noch einander.
    Connie erschauderte bei der Erinnerung an die trüben Aussichten, die sich ihr damals geboten hatten. Eine Rückkehr zu ihren Eltern kam nicht in Frage, selbst wenn sie es gewollt hätte, und auch sonst gab es niemanden, bei dem sie hätte Zuflucht finden können.
    Harry war ganz reizend gewesen, da er als einziger ihre Situation verstand, und hatte sich für die katastrophale Wendung entschuldigt, die ihr Leben auch durch sein Zutun genommen hatte.
    »Ich möchte nicht, daß du dich gezwungen fühlst, mit mir zu kommen, Con …«
    »Mir bleibt ja keine andere Wahl«, hatte sie geschluchzt.
    »So darfst du das nicht sehen. Ich will dich bei mir haben. Ich liebe dich. Empfindest du denn gar nichts mehr für mich?« Er hatte sie in die Arme genommen. »Bleib bei mir, Liebes. Du wirst es nicht bereuen, das verspreche ich dir. Wir beide fangen noch einmal ganz von vorn an.«
    In diesem Moment dämmerte ihr, daß sie Harry auf gar keinen Fall verlieren wollte. Sie fühlte sich wohl bei ihm und war vom Flirten gründlich geheilt. Was sollte sie denn ohne ihn anfangen?
    »Magst du mich denn nicht wenigstens ein kleines bißchen?« fragte er leise und küßte sie.
    »Schon möglich«, gestand sie, und er lachte.
    »Na, das klingt ja nicht gerade überschwenglich.«
    Auf einmal wurde sie wieder von dem Mann umworben, den sie vor Jahren kennengelernt hatte, einem gutaussehenden, fröhlichen Harry Broderick. Ihre romantische Seele gab nach. Obwohl Connie nach wie vor Bedenken gegen ein Leben im Busch hegte, wurde ihr schnell bewußt, daß dies für sie beide die ideale Gelegenheit war, sich von den Männern zu befreien, die ihr Leben dominiert hatten.
    »Man hat uns enterbt«, kicherte sie. »Austin hat dich fallenlassen, und mein Vater hat mir die Tür gewiesen. Wir sind praktisch Ausgestoßene.«
    »In der Tat«, erwiderte er grinsend. »Schande über uns. Das sollten wir feiern. Im Keller müßte es noch ein paar anständige Flaschen Wein geben.«
    In dieser Nacht liebten sie sich auf einem schmalen Bett in einem der Gästezimmer und vergaßen darüber den Wahnsinn, der sie wieder zusammengeführt hatte.
    Tirrabee war behaglicher, als sie erwartet hatten, eine friedliche Farm mit endlosen, grünen Weiden, die nur wenige Stunden von Toowoomba entfernt lag – einem hübschen kleinen Ort, der jedoch beständig wuchs und immer städtischer wurde.
    Das Wohnhaus war herrlich, ein weißgestrichenes Holzgebäude mit rotem Dach, das sich an einen Hang schmiegte. Das Haus und der eingezäunte Garten schienen den neuen Verwalter und seine Frau von Anfang an willkommen zu heißen. Die Einrichtung war schlicht und behaglich, die Räume makellos sauber. Die Frau eines Viehhüters hatte dafür gesorgt und stand nun zur Begrüßung bereit.
    »Ich wußte nicht, wann Sie genau eintreffen würden. Also bin ich jeden Tag hergekommen, um es in Ordnung zu halten.«
    »Das

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