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Sterne im Sand

Sterne im Sand

Titel: Sterne im Sand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Streit?«
    »Nicht wirklich«, sagte Charlotte, aber Louisa fiel ihr ins Wort.
    »Sicher doch. Sie haben sich endlich darauf geeinigt, daß Charlotte ein Drittel das Besitzes erhält, der demnächst den Namen Springfield Pastoral Company tragen wird und alle frei erworbenen Weiden umfaßt.«
    »Bin ich froh, das zu hören!«
    »Rupe aber wollte weg …«
    »Aha«, grinste Harry.
    »Er wollte nicht mehr hier leben.«
    »Und arbeiten«, knurrte Victor.
    »Also hat Victor zugestimmt«, fuhr Louisa fort. »Er sollte jährlich ein Drittel der Einkünfte ausbezahlt bekommen.«
    »Großzügig, aber nicht ungewöhnlich«, bemerkte Harry.
    »Ihr wolltet ihn bezahlen, damit er wegbleibt.«
    »Nicht direkt«, murmelte Victor.
    Charlotte ergriff wieder das Wort. »Natürlich wolltet ihr das, aber ich hätte es nicht geduldet, unter gar keinen Umständen. Welches Leben würde ein unerfahrener junger Mann wie Rupe führen, wenn er keinen Finger mehr rühren müßte?«
    »Angesichts der Kosten, die der Grundstückserwerb verursacht, gibt es ohnehin nicht viel aufzuteilen«, sagte Harry.
    »Darum kümmern wir uns schon. Wir planen die äußeren Weiden zu verkaufen, um die Grenzen übersichtlicher zu gestalten. Dann hätten wir zwar weniger Land, dafür aber einen kompakteren Besitz, der sich mühelos von hier aus verwalten ließe.«
    Harry wirkte interessiert. »Eine ausgezeichnete Lösung. Ich hatte mich schon gefragt, wie …«
    Charlotte unterbrach ihn. »Darüber könnt ihr auch später noch reden. Was unternehmen wir wegen Rupe?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Victor runzelte die Stirn. »Dann streng dein Hirn an und schlag etwas vor, Harry.«
    »Was soll ich dazu schon zu sagen haben? Es ist doch euer Problem. Ich habe nichts mit der Springfield Pastoral Company zu tun, das weißt du ganz genau. Ob es dir nun gefällt oder nicht, Rupe wird eifrig darauf bedacht sein, seinen jährlichen Anteil einzustreichen.«
    »Ich ziehe ihm ab, was er sich schon genommen, oder besser gesagt gestohlen hat.«
    »Darüber wird er sich im klaren sein. Er ist ja nicht dumm.«
    »Harry«, sagte seine Mutter mit ernstem Blick, »ich hatte gehofft, du könntest Rupe suchen. Ihm sagen, daß er heimkehren und das Geld zurückgeben muß …«
    »Nein, ich muß nach Hause. Ich war ohnehin schon länger unterwegs als geplant. Ich breche morgen früh auf. Meine Scherer können jeden Tag eintreffen.«
    »Ich kann ihn nicht selbst verfolgen, schließlich hast du dir meinen Vorarbeiter genommen.«
    »Ach, komm schon, Victor, du würdest es sowieso nicht tun.«
    »Also unternehmen wir gar nichts?« fragte Charlotte.
    »Nur, wenn ich ihn anzeigen und von der Polizei zurückbringen lassen kann.«
    Louisa hatte aufmerksam zugehört. »Darf ich auch mal etwas sagen?«
    »Natürlich«, erwiderte ihre Schwiegermutter.
    »Wir können Rupe nicht gewaltsam zurückholen, und, ehrlich gesagt, will ich ihn auch gar nicht mehr hier haben. Wie groß ist Springfield im Vergleich zu Tirrabee, Harry?«
    Er wirkte überrascht angesichts der unerwarteten Frage. »Du lieber Himmel, ungefähr zehnmal so groß.«
    »Tatsächlich? Und wieviel verdienst du im Jahr?«
    »Neunzig Pfund, Haus und Instandhaltung eingeschlossen. Ich habe es ganz gut angetroffen, die Farm ist traumhaft schön gelegen.«
    »Vielen Dank. In diesem Fall bin ich der Ansicht, daß Victor als Verwalter von Springfield mindestens fünfhundert Pfund im Jahr verdienen sollte.«
    »Das ist doch Wucher!« rief Charlotte. Auch Victor wirkte schockiert.
    Harry lachte. »Nein, nur logisch. Ihr werdet niemals einen besseren Verwalter als Victor finden.«
    »Niemand verdient soviel Geld«, sagte seine Mutter. »Außerdem können wir es uns nicht leisten, ihm ein solches Gehalt zu zahlen.«
    »Dann wird die Firma es ihm eben schulden, bis sie es sich leisten kann«, erklärte Louisa energisch. »Victor ist der Verwalter, ihm steht ein anständiges Gehalt zu. Das derzeitige Arrangement ist nicht länger tragbar, Charlotte. Entweder Victor wird bezahlt, oder wir gehen weg.«
    »Aber fünfhundert Pfund!«
    »Das ist eine Menge Geld«, stimmte Victor zu, doch Louisa wußte, daß sie gewonnen hatte. »Dann eben vierhundertfünfzig.«
    »Dreihundertfünfzig.«
    Louisa lächelte. »Abgemacht. Solange Victor ein Gehalt und seinen Anteil als Teilhaber erhält, werde ich Rupe sein Geld nicht streitig machen.«
    »Wenn er zurückkommt, steht auch ihm ein Gehalt zu«, sagte Charlotte.
    Victor sah sie ungläubig an. »Hör zu, Mutter,

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