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Sterne im Sand

Sterne im Sand

Titel: Sterne im Sand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Vater eine große Summe geerbt und gewinnbringend investiert hatte, indem er Luxusgüter importierte. Er besaß riesige Lagerhäuser am North Quay, und in New Farm ein herrliches Haus mit Blick auf den Fluß. »Spiel mir etwas vor«, bat sie. »Ich kann ein bißchen Aufmunterung gebrauchen.«
    Er wollte sich gerade auf den Hocker setzen, hielt aber inne und sah sie aufrichtig besorgt an. »Wieso? Was ist denn los?«
    »Nichts Besonderes.«
    »Das nehme ich dir nicht ab, meine Liebe. Wo drückt der Schuh?«
    »Überall«, erwiderte sie unglücklich.
    Er nahm sein Sherryglas. »Nun, dann sollten wir zuerst auf unsere Gesundheit anstoßen. Komm schon … chin-chin … und weg damit!«
    Sam kippte seinen Sherry hinunter und lachte, da Connie mehrere Schlucke für ihren benötigte. »Sehr schön. Und jetzt setzen wir uns hier drüben hin, und du erzählst mir alles.«
    Auf dem Sofa brach Connie in Tränen aus. Sie konnte unmöglich zugeben, daß sie pleite waren. Vielleicht schuldete Harry Sam ebenfalls Geld, außerdem klang es so erbärmlich. Dann fiel ihr der ursprüngliche Plan wieder ein.
    Er legte tröstend den Arm um sie, während sie in ihr Taschentuch schluchzte. »Komm schon, Liebes, erzähl dem alten Sam, was dich bedrückt.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht.« Das Selbstmitleid trieb ihr erneut die Tränen in die Augen.
    Sam zog sie an sich und küßte sie auf die Wange. »Nicht weinen. So schlimm kann es doch nicht sein.«
    »Es geht um Harry«, flüsterte Connie. »Er behandelt mich fürchterlich. Er macht mir das Leben zur Hölle. Ich fürchte mich inzwischen schon vor dem Moment, in dem er nach Hause kommt.«
    Das stimmte ja auch, denn er brachte immer wieder schreckliche Neuigkeiten mit.
    »Guter Gott«, sagte Sam leise, »ich hatte ja keine Ahnung. Wie, ich meine, in welcher Hinsicht mißhandelt er dich?«
    »Frag mich bitte nicht«, schluchzte sie. »Es ist einfach zu furchtbar, Sam. Ich bin so froh, daß du hier bist. Ich weiß weder ein noch aus.«
    »Mein armer Liebling«, murmelte er und hielt sie plötzlich in seinen Armen. Seine Lippen waren wunderbar weich. Sams elegante Erscheinung unterschied sich beträchtlich von der ihres aufgrund seiner Größe ungelenk wirkenden Mannes, was seine Anziehungskraft noch verstärkte. Zudem war er immer gut gelaunt. In seinen sonst so fröhlichen blauen Augen las Connie nun Besorgnis und fühlte sich getröstet. Sie genoß seine Küsse und Liebkosungen, die ihr so unendlich guttaten, und preßte sich voller Leidenschaft an ihn.
    »Oh, Connie«, flüsterte er, »ich liebe dich. Ich habe dich immer geliebt. Weißt du das denn nicht?«
    Sie war sprachlos vor Aufregung angesichts dieses Geständnisses. Als ihr Liebesspiel intimer wurde, traf sie eine Entscheidung, denn dieses harte Sofa war der Situation keineswegs angemessen. Sie wollte Sam zeigen, daß sie seiner Liebe wert war.
    Im behaglich weichen Doppelbett gab sich Connie mit nie gekannter Erregung Sams Leidenschaft hin, erlebte ihn als wunderbaren Liebhaber, lauschte seinen Liebesschwüren und schwelgte in einer neuen, ungehemmten Lust …
    Dann schneite Harry herein.
     
    Er war bei einer Besprechung gewesen, die allerdings nicht im Parlament stattfand, sondern in James Mackenzies Cottage in South Brisbane. Die vier Männer tranken Bier und kauten unermüdlich das Für und Wider des Gesetzentwurfes durch, der dem Parlament in der kommenden Woche vorgelegt werden sollte.
    Harry hörte zu und diskutierte mit, doch seine Besorgnis wuchs. Er wußte, daß sich ihm hier eine willkommene Gelegenheit bot, sich aus Austins finanzieller Umklammerung zu befreien; doch wäre dies die zu erwartende Rache seines Vaters wert?
    »Und bedenken Sie, daß nun jeden Moment auch das andere Gesetz verabschiedet werden kann, über Aufwandsentschädigungen für Parlamentsmitglieder«, sagte James. »Wenn Sie bei uns bleiben, Harry, bringen wir die Sache noch einen Schritt weiter. Das Programm der Labor Party fordert, daß alle Abgeordneten eine anständige Bezahlung erhalten, da sie lebenswichtige Interessen des Volkes vertreten. Die reichen Parlamentarier verschwenden natürlich keinen Gedanken daran, daß wir große Opfer bringen, indem wir unseren Pflichten nachkommen und die Wahlbezirke betreuen, was uns wiederum wenig Zeit zum Geldverdienen läßt.«
    Harry nickte. »Das ist nur allzu wahr.«
    »Wir wissen, daß Geld für Sie eigentlich keine Rolle spielt«, warf ein anderer Mann ein. »Junge Leute wie Sie

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