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Sterne ohne Namen

Sterne ohne Namen

Titel: Sterne ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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das monotone Dunkel durch rötlichbraune Sandhaufen unterbrochen. Hier hatten die Nomaden mühsam ihre Brunnen ausgehoben und am Rand die Pflanzen angebaut, die ihre einzige Nahrung darstellten.
    An den ersten beiden Gruben, die ich inspizierte, war der Pflanzenwuchs so dicht, daß die Nomaden noch nicht hier gewesen sein konnten. Ich wandte mich also weiter nach Osten.
    Ich hatte beim Start das fremde Schiff beobachtet und keinerlei Lebenszeichen feststellen können. Doch mir war aufgefallen, daß die Heckluke offenstand und das Flugzeug fehlte. Also war der andere Händler schon unterwegs, und ich kam vielleicht zu spät.
    Der Schwarze Fluß machte eine Krümmung, und ich sah den Rastplatz mit den Zelten unter mir. Als ich tieferging, erkannte ich, daß ich tatsächlich zu spät gekommen war. Denn die Gestalten mit ihren langen Gewändern und Kapuzen umkreisten das Lager und schwangen ihre langen Peitschen ins Nichts, das nach ihrer Vorstellung angefüllt von Teufeln war. Diese mußte man vertreiben, bevor man sich zu einer ernsthaften Geschäftsbesprechung niederließ.
    Und beim Lager stand ein kleines Flugzeug. Es hatte keine auffallenden Markierungen, also handelte es sich kaum um einen Kombinatsangehörigen. Natürlich hatte ich ohnehin keinen dieser Männer hier erwartet. Sie hielten sich vor allem im Innern der Galaxis auf, wo die Mühe nicht so groß war.
    Ich landete in einiger Entfernung von meinem Rivalen. Nun konnte ich den schrillen, beinahe wimmernden Gesang der Teufelsaustreiber hören. Mit Eet auf der Schulter trat ich in die trockene, stauberfüllte Atmosphäre hinaus, und meine Sonnenbrille nützte kaum gegen den stechenden Glanz, der mich umgab.
    Als ich den Ring der Teufelsaustreiber erreichte, knallten zwei Peitschenschnüre haarscharf links und rechts an mir vorbei. Ich rührte mich nicht. Wäre ich zusammengezuckt, so hätte man einen verkleideten Dämon in mir vermutet und mich mit Speeren getötet.
    Die Teufelsaustreiber beachteten mich nicht, sondern konzentrierten sich ganz auf ihre Pflicht. Ich bahnte mir einen Weg zwischen zwei Zelten hindurch und trat auf einen freien Platz hinaus, wo ich die Versammlung beobachten konnte.
    Alle männlichen Stammesangehörigen hatten sich eingefunden, bis auf die Augenschlitze mit Tüchern aus Lakiswolle vermummt. Die Lakis selbst, häßliche Tiere mit aufgeblähten Bäuchen und dünnen Beinen, lagen mit eingeknickten Knien hinter ihren Herren, um sie gegen den Wind zu schützen.
    Gegenüber der Nomadenversammlung stand ein Mann meiner eigenen Rasse. Er trug einen Raumanzug mit Helm. Zu seinen Füßen befanden sich Gastgeschenke, und er vollführte die Vier Gesten der Begrüßung mit solcher Eleganz, daß er ein ähnliches Lager schon einmal besucht haben mußte oder zumindest die Aufzeichnungen genau studiert hatte.
    Der Häuptling, wie alle anderen dick vermummt, war an seinem Bauch zu erkennen. In dieser Gemeinschaft, die dauernd am Rand des Verhungerns stand, war ein Bauch Statussymbol.
    Ich wußte nicht einmal, ob ich mich bei dem gleichen Stamm befand, mit dem Vondar schon einmal verhandelt hatte. Aber gewiß hatten alle Bewohner hier von der Wundermaschine gehört, die wir ihnen mitgebracht hatten, und waren begierig, selbst eine zu erstehen.
    Ich war hinter dem Fremden stehengeblieben, und die Nomaden rührten sich nicht. Vielleicht hielten sie mich für einen Begleiter des Händlers. Und er selbst bemerkte mich erst, als ich neben ihn trat und ebenfalls die Begrüßungsgesten vollführte, ein Zeichen, daß ich in eigener Sache sprechen wollte.
    Er drehte sich zu mir herüber, und ich erkannte ihn sofort: Ivor Akki. Er hatte Vondar Ustle nicht das Wasser reichen können. Aber für mich war er natürlich ein Gegner, den ich nicht unterschätzen durfte. Er starrte mich einen Moment lang durchdringend an und lachte dann. Und das Lachen besagte, daß er in mir keine Konkurrenz sah. Wir hatten uns einmal stundenlang bei einem Salarik gegenübergesessen, aber damals war ich passiv gewesen, und Vondar hatte ihn souverän überspielt.
    Er unterbrach seine Begrüßungsgesten keine Sekunde lang. Und auch ich kümmerte mich nicht mehr um ihn. Wir deuteten nach allen Himmelsrichtungen, dazu in die blendende Sonne und auf den gesprungenen Boden, zeichneten mit den Fingern Symbole von drei Dämonen, dann ein Lakis, einen Nomaden und ein Zelt. Damit drückten wir aus, daß wir ehrliche Männer waren, deren einziges Ziel es war, hier zu handeln.
    Da Akki als

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