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Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Titel: Sterne über Cornwall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fenwick
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finden können, als sie vom Strand weggegangen sind, und mich gebeten, dich zu fragen, ob Hannah zu Hause ist.«
    »Was für ein Strand?« Maddie stand auf.
    »Sie waren bei einem Grillfest am Fluss.«
    »Wann?« Hannah war doch hoffentlich nicht so dumm gewesen, allein herumzulaufen?
    »Heute Nachmittag. Bestimmt hat Hannah sich einer anderen Gruppe von Teenagern angeschlossen. Wir machen einen Rundruf. Keine Panik.«
    »Okay.«
    »Ich rufe noch mal an, wenn ich mit den anderen gesprochen habe.«
    »Danke.« Maddie legte auf. Hannah durfte nichts passiert sein. Und wenn doch? Maddie stützte den Kopf in die Hände. Sie hatte John versprochen, auf Hannah aufzupassen. Was, wenn sie versagt hatte?
    Hannah sank ins Boot. Sie brachte kein Wort heraus, war heiser vom vielen Schreien. Zum Glück hatte Mark sie gehört. Sie zitterte am ganzen Leib und war von oben bis unten nass. Mark legte seinen Pullover um sie und ließ schweigend den Motor an. Hannahs Hände schmerzten so sehr, dass sie sich nicht an den Seiten des Boots festhalten konnte, außerdem war ihr übel vom Wein.
    Aus einer Reuse starrte sie ein großer Hummer an. Igitt! Solche Tiere lebten in dem Wasser, in dem sie gerade fast ertrunken wäre. Sie zitterte noch mehr.
    »Gleich haben wir’s geschafft!«, versprach Mark. Sie wagte es nicht, ihn anzusehen. Der Himmel allein wusste, was er dachte. Sie war dumm gewesen, aber Gott sei Dank noch am Leben. Wenig später machte Mark das Boot fest. Er streckte Hannah die Hand hin, und sie versuchte aufzustehen, doch ihre Beine gaben nach. Also hob er sie hoch und trug sie zur Toilette des Segelklubs hinauf.
    »Hallo?« Als er keine Antwort erhielt, ging er hinein und durch eine weitere Tür, hinter der er Hannah auf eine Bank legte.
    »Ich stelle jetzt die Dusche an und setze dich unters warme Wasser. Bleib drunter, bis ich wieder da bin.«
    Hannah nickte oder glaubte, es zu tun. Ihr Körper zitterte unkontrollierbar. Nun wusste sie, wie sich Schock und Unterkühlung anfühlten.
    Als Maddie aufgelegt hatte, begann sie, in der Küche auf und ab zu marschieren. Tamsin war auf dem Weg zu ihr. Was konnte Maddie tun? Nichts. Sie blieb stehen und lehnte den Kopf an das Fenster.
    Scheinwerferlicht durchdrang die Dunkelheit auf dem Hof. Maddie fragte sich, wie es Tamsin gelungen war, so schnell herzukommen. Da sah sie Mark aus dem Fahrzeug steigen und etwas vom Rücksitz nehmen.
    Ihr Herz setzte einen Schlag aus. An seiner Brust ruhte ein Kopf mit blonden Haaren. Hannah war in eine Decke gehüllt, um die Hände und den rechten Fuß trug sie Verbände. Was war passiert? Maddie rannte zur Tür und öffnete sie.
    »Hi. Hannah geht’s gut.« Mark trug Hannah nach oben. »Welches Zimmer ist ihres?«
    »Das am Ende des Flurs«, antwortete Maddie und folgte ihm. »Ich mach die Tür auf.«
    Er blieb stehen. Sie eilte an ihm vorbei und ins Zimmer, um die Bettdecke zurückzuschlagen. Mark legte Hannah behutsam aufs Bett.
    »Was um Himmels willen ist passiert?«
    »Ein kleines Missgeschick«, antwortete Mark und sah Maddie vielsagend an. »Hannah, ruh dich ein bisschen aus.«
    Maddie deckte Hannah zu, deren Augen schreckgeweitet waren.
    »Danke«, sagte Hannah mit kaum vernehmbarer Stimme.
    Mark verabschiedete sich mit einem angedeuteten Salut von Hannah und zog Maddie aus dem Zimmer.
    »Mark?« Maddie blieb an der Treppe stehen.
    »Ihr fehlt nichts Schlimmes.«
    »Ja, aber was ist passiert?«
    »Als ich draußen war, die Hummerreusen kontrollieren, hab ich sie schreien hören.«
    »Wo war sie?« Was, wenn er sie nicht entdeckt hätte? Maddie wurde übel.
    »Auf einem Felsen im Fluss.«
    »Wie bitte?«
    »Die Flut hat sie eingeschlossen«, erklärte er.
    »Du gütiger Himmel. Sie hat mich angerufen, aber ich hab aufgelegt.«
    Mark hob eine Augenbraue.
    »Ich war gerade mit dem Auto unterwegs.« Maddie ließ den Kopf hängen.
    »Ungünstige Umstände, aber verständlich.« Er legte den Arm um ihre Schultern und führte sie in die Küche. »Ist was zu trinken da? Ich könnte einen Drink vertragen.«
    »Natürlich. Das ist das Mindeste, was ich zum Dank tun kann.«
    »Ich könnte mir noch ein paar andere Dinge vorstellen«, sagte er grinsend.
    »Das glaube ich gern.« Maddie machte sich mit einem matten Lächeln auf die Suche nach dem Whisky.
    Maddie stellte ein Tablett mit Tee und Toast auf den Tisch neben Hannahs Bett. Hannah, deren Gesicht sehr blass war, schlief tief und fest. Sie musste sich zu Tode geängstigt haben. Maddie stellte

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