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Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Titel: Sterne über Cornwall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fenwick
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acht Uhr morgens gewesen, und sie hatte gedacht, wenn sie noch eine Stunde schliefe, würde sie sich wieder wie ein Mensch fühlen. Was für ein vergeudeter Tag! War Hannah bei ihr im Zimmer gewesen und hatte sie so gesehen? Oje.
    Das Ende des vergangenen Abends war mehr als verschwommen; sie erinnerte sich nicht einmal mehr, wie sie in ihr Zimmer gekommen war, nur noch an den Abschied von Tamsin und Anthony. Danach waren sie und Mark zurück in die Küche gegangen und hatten noch ein oder zwei Gläser Wein getrunken.
    »Guten Abend«, begrüßte er sie.
    »Ist es schon so spät?«
    »Fast Zeit für einen Drink.« Er schmunzelte.
    Sie verzog das Gesicht. »O nein.«
    »Würden Toast und Tee helfen?«
    »Möglich.« Maddie richtete sich auf und sank gleich wieder in die Kissen zurück. Sie trug nur einen Schlüpfer.
    »Würdest du mir bitte die Bluse da drüben geben?«, bat sie.
    »Aber sicher.«
    Sie zog sie unter der Bettdecke an.
    »Sorry. Ich konnte gestern Abend deinen Pyjama nicht finden.«
    »Wie bitte?« Maddie setzte sich kerzengerade auf. »Du hast mich ins Bett gebracht?«
    Er grinste.
    Sie spürte, wie sie blass wurde.
    »O Gott, was hab ich gemacht?«
    Sein Grinsen wurde breiter.
    »Nein, was hab ich gesagt?« Maddie rieb sich die Stirn.
    Mark setzte sich aufs Bett und reichte ihr das Tablett.
    »Dir scheint das Spaß zu machen«, stellte sie fest. »Bitte sag’s mir, falls ich mich vergessen habe und nackt im Garten herumgetanzt bin, damit ich mich in Selbsthass suhlen kann.«
    Er lachte so laut, dass Maddie einfach mit einfallen musste.
    »War’s so schlimm?«, brachte sie schließlich heraus.
    »Noch schlimmer.«
    »Gütiger Himmel, hab ich dir einen unsittlichen Antrag gemacht?« Sie nahm einen Schluck Tee.
    Er hüstelte.
    »O nein. Wir haben doch nicht? Habe ich? Nein, das ist nicht wahr. Haben wir?«
    »Nein.«
    »Puh.«
    »Ist der Gedanke, mit mir zu schlafen, so abschreckend?«, fragte er.
    »Darüber habe ich noch nicht nachgedacht.« Maddie sah ihn von der Seite an. Sie spielte mit dem Gedanken, mit jemandem auszugehen und möglicherweise mit diesem Jemand zu schlafen. Hatte sie sich wirklich auf die Essenseinladung von Gunnar eingelassen?
    »Mein Benehmen tut mir leid, egal, was ich gemacht habe.«
    »Willst du’s wirklich wissen?«, fragte er.
    »Offen gestanden: keine Ahnung.« Maddie schluckte.
    »Wie du meinst. Nur zu deiner Information: Ich habe in einem der freien Zimmer im anderen Teil des Hauses geschlafen.«
    Sie rieb sich die Schläfen. »Bist du vor meinen Avancen geflohen?«
    »Dazu gebe ich mal lieber keinen Kommentar ab, weil alles, was ich sage, falsch verstanden wird.«
    Maddie starrte in ihre Teetasse. »Hmm.«
    »Jetzt bitte nicht schweigen.«
    »Hat Hannah was mitgekriegt?«, fragte sie.
    »Nein.«
    »Gott sei Dank.« Maddie schüttelte ihre Haare aus und sah sich im Zimmer um. Sie konnte ihre Kleidung nirgends entdecken. Panik stieg in ihr auf. »Mark, ich möchte doch wissen, was passiert ist.«
    Er hob eine Augenbraue. »Wenn du darauf bestehst.«
    »Ja.«
    Da erklang Hannahs Stimme von der Treppe. »Hey, Mark. Handy.«
    »Komme schon.« Er blickte Maddie in die Augen. »Bin gleich wieder da.« Als seine Hand ihren Knöchel durch die Bettdecke streichelte, überlief sie ein wohliger Schauer.
    Die Welt hörte auf, sich zu drehen, als Maddie sich an den Küchentisch setzte. Nie wieder würde sie so viel trinken, schwor sie sich. Sie sah Mark an.
    »Wie ist Hannahs Laune heute?«
    »Bestens.«
    »Gut. Ich hab immer noch ein schrecklich schlechtes Gewissen ihr gegenüber.«
    »Es war nicht deine Schuld.«
    »Wenn ich ihr zugehört hätte, statt mir Gedanken über die Polizei zu machen …«
    »Vorbei ist vorbei, und ihr geht’s wieder gut.«
    »Das hoffe ich.«
    Hannah betrat die Küche.
    »Auch schon auf?«, fragte Hannah.
    Maddie schaute sie über den Rand ihrer Tasse hinweg an.
    »Vorher hat diese Galerie angerufen.«
    Maddie hob den Kopf. »Ja?«
    »Ja. Ich hab ihnen gesagt, du kannst nicht ans Telefon, weil du mit dem Kopf über der Kloschüssel hängst.«
    »Du hast was?« Maddie sprang auf und warf dabei fast ihre Teetasse um.
    Mark wich an die Spüle zurück.
    »So hat sich’s zu dem Zeitpunkt jedenfalls angehört.«
    Maddie sank auf ihren Stuhl und legte den Kopf in die Hände. »Danke für deine umwerfende Ehrlichkeit. Könnte sein, dass du mir damit ein Geschäft verdorben hast.«
    »Ich hab nicht gesagt, dass du kotzt, weil du gestern drei Liter Rotwein in

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