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Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Titel: Sterne über Cornwall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fenwick
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Plötzlich war Maddie hellwach.
    »Du hast mich verstanden. Wo hast du dich rumgetrieben? Es ist verdammt noch mal halb vier.«
    »Ja, stimmt«, pflichtete Mark ihr mit ruhiger Stimme bei. »Hast du dir Sorgen gemacht?«
    »Nein.« Hannah stand mit gespreizten Beinen und verschränkten Armen da.
    »Warum sitzt du dann um diese nachtschlafende Zeit mit einer Decke in der Küche?«
    »Ich konnte nicht schlafen.«
    »Hast du’s schon mit heißer Milch probiert?«, fragte Mark.
    »Sehr komisch«, zischte Hannah.
    Maddie sank auf einen Stuhl und beobachtete geistesabwesend, wie Mark einen Topf mit Milch auf den Herd stellte. Hannah blieb der Mund offen stehen. Maddie hätte gelacht, wenn sie noch die Energie dazu besessen hätte.
    »Hannah, du wolltest mir gerade erklären, dass du dir Sorgen um Maddie gemacht hast. So große, dass du nicht schlafen konntest.« Er nahm Tassen aus dem Schrank.
    »Blödmann. Ich konnte nicht schlafen, Punkt.«
    »Warum wolltest du dann wissen, wo sie war?«
    »Das geht Sie verdammt noch mal nichts an.«
    »Hannah, Ausdrucksweise.« Maddie versuchte sich aufzusetzen.
    »Halt den Mund. Du treibst dich bis in die Puppen mit Mark rum und glaubst, ich wüsste nicht, was Sache ist. Der will dir doch bloß an die Wäsche wie den ganzen andern Weibern, die er schon hatte, und hinterher lässt er dich fallen wie eine heiße Kartoffel.«
    »Ich hab genug von deinem Gezetere.« Maddie stand auf und gab Hannah eine schallende Ohrfeige. Auf Hannahs Wange war deutlich der rote Abdruck ihrer Hand zu sehen.
    Hannah erstarrte, und Maddies Beine begannen zu zittern. Sie war gleichermaßen entsetzt und erleichtert über diese Aktion.
    »Herrgott, Maddie!«, herrschte Mark sie an. »Setz dich hin.«
    Maddie sank in einen Sessel und starrte Hannah an, die Anstalten machte zu gehen.
    »Hannah, bleib da. Ihr zwei müsst miteinander reden.« Er goss die heiße Milch in die Tassen. »Es ist mein Ernst.«
    »Nehmen Sie sie jetzt wieder in Schutz, Mark? Das hier ist ein Fall fürs Jugendamt.«
    »Natürlich könntest du dich ans Jugendamt wenden, aber was würde das bringen?« Mark nahm einen gehäuften Löffel Kakaopulver aus einer Dose.
    Hannah marschierte aus der Küche. Dabei stieß sie die Dose um, so dass der gesamte Inhalt auf dem Boden landete.
    »Scheiße.« Maddie sprang auf, um das Pulver aufzukehren.
    »Bleib sitzen. Ich mach das schon.«
    Doch Maddie holte bereits Besen und Schaufel unter der Spüle hervor. Wieder einmal hatte Hannah eine Schneise der Verwüstung hinterlassen, diesmal allerdings zu Recht. Als Maddie das klar wurde, sank sie auf die Knie.
    »Lass. Das kann warten.« Mark nahm ihr die Schaufel aus der Hand, zog sie hoch, drückte sie in den Sessel und gab ihr eine Tasse.
    »Mark.« Sie versuchte, wieder aufzustehen.
    »Bleib sitzen. Fürs Erste ist hier genug passiert.«
    Maddie verzog das Gesicht. Sie hatte ihre Stieftochter geschlagen. Früher hatte sie alles im Griff gehabt, jetzt klappte nichts mehr. Der Himmel allein wusste, was Mark nun von ihr dachte.
    Die Haustür schlug zu.
    »Ich muss ihr nach.« Maddie stand auf.
    »Bleib sitzen. Du bist nicht in der Verfassung, irgendwohin zu gehen.« Er legte ihr die Hand auf die Schulter und schob sie zurück in den Sessel. »Sie kriegt sich schon wieder ein.« Er schaute zum Fenster hinaus und ging in die Diele.
    Kurze Zeit später kehrte er in die Küche zurück. »Sie geht zu Old Tom.«
    »Um diese Uhrzeit kann sie ihn doch nicht aufwecken.« Maddie gähnte.
    »Er ist Frühaufsteher, und im Moment könnte ich mir keinen besseren Gesprächspartner für sie vorstellen. Er ist fair und mag dich.«
    »Danke.«
    »Kannst du mir erklären, was hier gerade abgelaufen ist?«, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf. Sie wusste es selbst nicht.
    »Dann lass uns am Anfang beginnen. Ist euer Verhältnis immer so gewesen, oder bringe ich sie so in Rage?«
    Maddie musste lachen. »Du hast damit nichts zu tun.«
    »Wirklich nicht?« Er setzte sich.
    »Seit dem Tod ihres Vaters hat Hannah sich sehr von mir distanziert. Jetzt hasst sie mich.«
    »Hass war das nicht, dass sie deinetwegen aufgeblieben ist.«
    »Was dann?«
    »Sorge. Sie wusste nicht, wo du bist, und konnte dich nicht erreichen.«
    »Woher weißt du das?« Sie stellte die Tasse weg.
    »In der Diele habe ich gesehen, dass dein Handy mehrere Mailbox-Nachrichten anzeigt. In Tamsins Haus ist der Empfang sehr schlecht, das wissen alle.«
    »Warum hat sie nicht einfach Tamsin angerufen?«, fragte

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