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Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Titel: Sterne über Cornwall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fenwick
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Nachforschungen. Ob Johns alte Freunde mit Susan in Kontakt geblieben waren? Morgen würde sie ein paar von ihnen anrufen; möglicherweise wären sie in der Lage, sie über die Geschehnisse damals aufzuklären.
    Maddie sah auf die Uhr. Es war halb sieben, Hannah noch nicht zu Hause. Maddie hatte sich für ein Abendessen mit Gunnar herausgeputzt; Hannah sollte schon seit einer Stunde daheim sein. Maddie versuchte sich einzureden, dass sie sich keine Sorgen zu machen brauchte.
    Seit dem vergangengen Samstag hatte Maddie Hannah behandelt wie ein rohes Ei. Sie hatten kaum miteinander gesprochen. Maddie hätte sich gern entschuldigt, und je mehr sie über den Vorfall nachdachte, desto klarer wurde ihr, wie falsch die Ohrfeige gewesen war. Natürlich hatte Hannah sie provoziert, aber das war keine Rechtfertigung. Maddie wusste nicht, wie sie verhindern sollte, dass die Kluft zwischen ihnen unüberwindlich wurde, und das anhaltende Schweigen half da auch nicht.
    Als das Telefon klingelte, zuckte sie vor Schreck zusammen.
    »Maddie, ich bin’s, Tom.«
    »Wie geht’s?«, erkundigte sie sich.
    »Sehr gut, danke. Hannah ist bei mir. Sie hilft mir mit meinen Büchern. Mach dir keine Sorgen.«
    Maddie stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. »Danke, Tom.«
    »Die Jugend ahnt nichts von unseren Sorgen. Sie erkennt das Problem nicht.«
    »Das habe ich auch schon gemerkt.«
    »Hast du morgen Abend schon etwas vor? Darf ich dich zum Essen einladen?«, fragte er.
    »Gern. Soll ich was mitbringen?«
    »Eine Nachspeise. Ich liebe Süßes, bin aber leider in puncto Zubereitung ein hoffnungsloser Fall.«
    »Klar. Um wie viel Uhr?«
    »So gegen halb acht.«
    »Wunderbar. Danke.«
    Maddie legte auf. Wäre Hannah ein Zacken aus der Krone gefallen, wenn sie sie selbst angerufen hätte?, fragte sich Maddie. Nein, so durfte sie nicht denken, denn das schürte nur wieder ihre Wut. Hannah war ein Teenager und musste noch viel lernen. Wenn Maddie ihr doch nur hätte helfen dürfen …
    Maddie schaute noch einmal auf die Uhr. Gunnar kam zu spät. Momentan brauchte sie eine unkomplizierte, hauptsächlich sexuelle Beziehung, um nicht zu vergessen, dass sie keine vertrocknete alte Jungfer war. Sollte sie also alle Vorsicht über Bord werfen? Sie ahnte, dass ihr das nicht gelingen würde, weil sie einfach nicht so gestrickt war. Aber versuchen konnte sie es wenigstens. Vielleicht würde Gunnar eine interessante Nacht erleben …
    Wieder klingelte das Telefon. Maddie stand von ihrem Sessel auf. »Hallo.«
    »Ich bin’s, Gunnar.«
    »Hi.«
    »Schlechte Nachrichten: Leider muss ich dir absagen. Mein Produzent möchte das Skript bis morgen. Ich werde die ganze Nacht durcharbeiten.«
    »Ist schon okay.« Maddie versuchte, sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. Wenn Gunnar geahnt hätte, was für eine Gelegenheit ihm entging!
    »Darf ich dich in ein paar Tagen noch mal anrufen, damit wir einen anderen Termin ausmachen?«, fragte er.
    »Gern.« Konnte sie die Begierde, die sie vor ein paar Minuten empfunden hatte, bis dahin aufrechterhalten, oder würde der gesunde Menschenverstand die Oberhand gewinnen?
    »Ich muss zurück an die Arbeit. Tschüs.« Er legte auf.
    Tja, so viel zum Thema ausschweifendes Leben. Hallo, Freitagabend vor der Glotze … Sie warf einen Blick in den Kühlschrank.
    Tamsin hatte recht: Sie durfte nicht zu hart mit sich selbst ins Gericht gehen. Aber die Aussicht, den Freitagabend allein zu Hause zu verbringen, verbesserte ihre Laune nicht gerade.
    »Tja, Trevenen, dann sind wir zwei heute wohl allein.« Das Prasseln des Regens war die einzige Antwort, die sie bekam.
    »Du willst auch nicht mit mir reden? Was habe ich dir getan?« Wieder Stille, abgesehen vom Brummen des Kühlschranks. »Nichts, sagst du. Ich würde gern so viel mehr machen, kann es aber noch nicht.« Sie hoffte, dass die Sache mit der Scheune klappte.
    Maddie wandte sich dem Fenster zu. Wieso dachte sie jetzt an Mark? Nicht er hatte sie für den Abend zum Essen eingeladen. Sie hatte ihn seit vergangenem Samstag nicht mehr zu Gesicht bekommen, und er fehlte ihr. Lag das an seinen Lachfältchen oder daran, wie ihr Körper reagierte, wenn er sich in der Nähe befand? Hör auf damit, schalt sie sich, nahm die Hühnersuppe vom Vortag aus dem Kühlschrank und knallte die Tür zu. Dabei landete ein Spritzer auf ihrer Bluse.
    »Scheiße.«
    Maddie stellte die Schüssel auf den Tisch und machte sich auf den Weg durchs Haus. Trevenen brauchte jede Menge Liebe,

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