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Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Titel: Sterne über Cornwall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fenwick
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senden ziemlich interessante Signale aus.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja.«
    »Leider muss ich dir sagen, dass Rosa und Lila nicht deine Farben sind.« Sie schaltete den Herd aus.
    »Dann werde ich in dem Aufzug wahrscheinlich kein Glück bei Frauen haben«, seufzte er.
    »Nein.« Sie lächelte. »Bleibst du zum Essen?«
    »Wenn du möchtest. Der Ersatzreifen von meinem Wagen hat auch einen Platten. Ich hab’s gerade noch bis hierher geschafft.«
    »Willst du jemanden anrufen?« Maddie schnitt das Brot auf.
    »Könntest du mir deinen Wagen bis morgen leihen? Bei dem Wetter muss man niemanden unnötig aus dem Haus hetzen. Wo steckt übrigens Hannah?«
    »Bei Old Tom. Soweit ich weiß, hat sie einen großen Teil der Woche bei ihm verbracht. Er hat mich für morgen Abend zum Essen eingeladen.«
    »Mich auch.«
    »Ich wette, das ist ein Dankeschönessen, was bedeutet, dass Tamsin und Anthony und noch ein paar andere da sein werden.«
    »Schätze, da hast du recht.«
    Sie holte tief Luft. Wenn sie Mark nicht ansah und einfach ein ganz normales Gespräch mit ihm führte, vergaß sie vielleicht, dass er unter dem geblümten Monstrum splitterfasernackt war.
    »Soll ich den Tisch decken?«, fragte er.
    »Ja, danke.« Maddie konzentrierte sich auf den Toaster.
    »Suppe?«, erkundigte er sich.
    »Leider hab ich nichts anderes. Ich hatte keinen Besuch erwartet.« Maddie goss die Suppe in Schalen und legte den Toast auf einen Teller, während Mark ganz entspannt in ihrem alten Morgenrock, unter dem seine nackte Brust zu erkennen war, am Tisch saß. Als sie sich setzte, versuchte sie sich vorzustellen, was sich unter dem Tisch verbarg.
    »Wie ist es diese Woche mit Hannah gelaufen?« Er nahm einen Löffel Suppe.
    »Keine Ahnung.«
    »Wieso nicht?«, fragte er.
    »Die meiste Zeit war sie bei Old Tom, und wenn sie hier ist, redet sie kaum mit mir.« Maddie legte ihren Löffel weg.
    »Steht es so schlimm?«
    »Ja.« Sie runzelte die Stirn. »Noch Suppe?«
    »Nein, danke, das war wunderbar.«
    Sie musste lachen. »Hühnersuppe von gestern und wunderbar? Das ist ja mal was Neues.«
    »Doch. Hühnersuppe kocht man nicht für einen Menschen allein.«
    »Stimmt, so hatte ich das noch gar nicht betrachtet.« Sie legte den Kopf ein wenig schief.
    »Hast du dir denn Hühnersuppe gemacht, als du noch allein warst?«, erkundigte sich Mark.
    »Nein.« Warum war Mark Single? Er sah gut aus, besaß viele Fähigkeiten und war ein liebenswerter Mensch. Es ergab keinen Sinn. »Mark?«
    »Oje, das klingt ernst.«
    Maddie biss sich auf die Lippe. »Warum hast du nicht wieder geheiratet?«
    »Die Buschtrommeln sind also schon bis zu dir vorgedrungen.«
    »Tamsin sagt, du hättest deine Frau vor einiger Zeit verloren … Aber egal. Das geht mich nichts an.« Hätte sie dieses Thema doch nicht angeschnitten!
    »Lass es mich so ausdrücken: Ich tue mich schwer mit Bindungen.«
    »Ach.« Sie hatte gehofft, dass er etwas sagen würde wie: »Ich habe einfach noch nicht die Richtige gefunden.« Sie räumte, ohne ihn anzusehen, das Geschirr ab. »Käse?«
    »Nein, danke.«
    Weil sie nicht hörte, wie er auf bloßen Füßen hinter sie getreten war, stieß sie an der Spüle mit ihm zusammen.
    » ’ tschuldigung.« Maddie trat einen Schritt beiseite.
    »Den Abwasch übernehme ich«, erbot er sich.
    »Danke, aber setz dich mal lieber. Der Boden ist zu kalt ohne Socken.«
    »Das halte ich schon aus.«
    Er war ihr so nahe, dass sie seinen Geruch wahrnahm. Sie starrte seine Brustbehaarung an und hob die Hand, um darüberzustreichen, hielt jedoch inne.
    »Was möchtest du, Maddie?«
    Maddie schluckte. »Dich.«
    »In dem Ding? Ist das dein Ernst?« Er deutete auf den geblümten Morgenrock.
    »Wenn’s sein muss, auch darin, aber lieber wärst du mir ohne.« Sie zog ihn zu sich heran.
    Hannah nahm das Dokument vorsichtig aus ihrem Rucksack. OT saß mit gefalteten Händen ihr gegenüber am Küchentisch. Sie entfernte das rosafarbene Seidenpapier. Das war das Einzige, was sie zum Schutz hatte finden können. Gott sei Dank schien das Schriftstück den Schultag unbeschadet überstanden zu haben. Hannah gab es OT. Er nahm es mit zitternder Hand. Das Zittern machte ihr Kummer; es war ihr schon beim Tee aufgefallen.
    Er ließ die Finger darübergleiten und entfaltete es vorsichtig. Als sie ihn dabei beobachtete, kam ihr das Wort »Ehrfurcht« in den Sinn. OT behandelte das Dokument mit Ehrfurcht. Vielleicht hätte sie es nicht in ihrem Rucksack herumtragen sollen.
    »Du hast

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