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Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Sterne über Cornwall: Roman (German Edition)

Titel: Sterne über Cornwall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fenwick
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Der Wind trug den Geruch von Kuhscheiße herüber. Irgendwas verdarb die Idylle immer.
    Hannah würde dieses Zimmer nehmen. Sie brauchte nur noch den großen Schrank aus dem anderen Raum, und alles war perfekt. Begeistert war sie nicht, aber so schlimm wie befürchtet gestaltete sich die Sache auch nicht.

2
    M addie hatte das lange Wochenende damit verbracht, das Haus zu putzen und zu lüften. Nieselregen ließ die Konturen des großen Baums verschwimmen, als sie aus dem Fenster sah. Ihre Finger waren wund gescheuert, und in der Luft lag der Geruch von Essig. Die Rosen, die sie im Garten geschnitten und in eine Vase auf dem Küchentisch gestellt hatte, kaschierten diesen Geruch nur dürftig. Maddie sank seufzend in einen Sessel. Der Tee war fertig, aber sie besaß nicht die Kraft, ihn einzuschenken. Wie schön, wenn jemand gekommen wäre und es für sie getan hätte! Sie war allein. Es gab niemanden mehr, der ihr bei irgendetwas helfen würde, weder beim Teekochen noch bei Hannahs Erziehung.
    Hannah kam mit finsterem Gesicht, das die Haare nur zum Teil verdeckten, in die Küche. So schlimm, fand Maddie, war es hier auch wieder nicht. Nicht gerade London, aber Trevenen hatte seinen Reiz. Maddie verkniff sich eine Bemerkung. Was war los? War sie wütend oder traurig? Oder hatten die ständigen Auseinandersetzungen mit Hannah ihre positiven Gefühle überlagert? War Wut jetzt der normale Zustand für sie? Sie wusste es nicht. Sie wusste nur, dass es ihr schwerfiel, das Chaos in ihrem Innern zu beherrschen. Konnte es sein, dass sie schon mit achtunddreißig in die Wechseljahre kam?
    Hannah ließ sich auf einen Stuhl plumpsen. Maddie runzelte die Stirn. Das Mädchen sah zu dünn aus. Der Umzug hatte seinen Tribut von ihnen beiden gefordert. Maddie stand auf, schenkte Hannah, die sich mürrisch im Raum umblickte, ein Glas Wasser ein und reichte es ihr. Die Küche war grässlich, doch Maddie wusste, dass sich etwas daraus machen ließ.
    Fast hatte Maddie das Gefühl, dass Trevenen mit ihr sprach. Vielleicht lag es an all den kleinen Dingen, die sie überall entdeckte, zum Beispiel die wunderschönen Holzpaneele im Wohnzimmer, die sie an ein Schiff erinnerten, oder die geschwungene Treppe ins obere Stockwerk.
    Trevenen schien bis auf das Dach, das ausgebessert werden musste, solide zu sein. Sie und Hannah konnten ohne große Renovierungsarbeiten darin leben. Das Haus mochte geschmacklos eingerichtet sein, besaß aber Charme. Und es gehörte ihr. Auch wenn Zeit dazu nötig war: Sie würde ihm von der Vergangenheit ins Jetzt hinüberhelfen. Maddie ließ die Hand über den Türsturz gleiten, in den etwas geschnitzt war: TP 1595. Ein Haus dieses Alters konnte Geschichten erzählen. Wer war TP? Ein oder eine Penventon?
    Hannah kippelte mit ihrem Stuhl zurück, der ein knarrendes Geräusch von sich gab. Maddie wandte sich ihr lächelnd zu. An diesem Morgen hatte sie zum ersten Mal wieder so etwas wie Optimismus verspürt und das Gefühl kaum noch erkannt. Früher war das Glas immer halb voll gewesen, aber jetzt erschien es ihr weniger als leer. Sie straffte die Schultern. Doch, es würde ihr gelingen, das Verhältnis zu Hannah zu verbessern.
    »Hast du was von Abi gehört?«
    Hannah verdrehte die Augen.
    »Ich interpretiere das mal als Ja.«
    Hannah hob die Hände, was alles bedeuten konnte. Maddie beschloss, einen zweiten Versuch zu wagen. »Sie wird dich sicher besuchen wollen. Cornwall ist in, und …«, Maddie sah, wie Hannah das Gesicht verzog, »… außerdem ist es ein Neuanfang für uns.«
    Hannah verschränkte die Arme vor der Brust und starrte zum Fenster hinaus. Maddie durfte nicht aufgeben. Wenn sie das tat, errichtete Hannah noch höhere Mauern um sich. Maddie rückte einen Stuhl heran, nahm ihr gegenüber Platz und holte tief Luft. »Ich weiß, das war alles ziemlich schwierig für dich.«
    »Wie bitte? Soll das ein Scherz sein?«
    Hannah sah sie mit wütendem Blick an. Maddie zwang sich zum Weiterreden.
    »Nein.«
    »Dann bist du noch verrückter, als ich dachte.« Hannah stand auf und ging zur Küchentür.
    Maddie stieß die Luft aus. Vielleicht war jetzt doch nicht der richtige Zeitpunkt für ein Gespräch. Sie waren beide zu erschöpft.
    »Hallo«, hörten sie da eine Männerstimme rufen.
    »Scheiße, der Typ ist wieder da.« Hannah blieb an der Tür stehen.
    Maddie stand auf. »Hi, Mark.«
    »Das Haus sieht wirklich schon viel besser aus«, sagte er über den Kopf von Hannah hinweg, die den Eingang

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