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Sterne über Tauranga - Laureen, A: Sterne über Tauranga

Titel: Sterne über Tauranga - Laureen, A: Sterne über Tauranga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Laureen
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ritt. Kann der Hass auf die Maori so tief in ihm sitzen? Oder hat jemand nachgeholfen? Da fiel ihm wieder ein, dass Bessett von den Schafläusen erfahren hatte, obwohl er unter seinen Leuten Stillschweigen angeordnet hatte.
    Ob Bessett Hooper bestochen hatte? Je näher er seinem Ziel kam, desto klarer fügten sich die einzelnen Puzzleteile zusammen. Es würde zu Bessett passen, einen Spion bei mir einzuschleusen. Einen Saboteur, der nicht nur meiner Farm schadet, sondern auch den Hass auf die Maori schürt.
    Beweise hatte er natürlich nicht. Sofern Hooper nicht gestand, dass der Adlige etwas mit der Sache zu tun hatte, würde Bessett ungeschoren davonkommen. Und andernfalls würde es nur auf Schadensersatz hinauslaufen, was den wohlhabenden Mann kaum treffen würde.
    Aber Kerle wie du kriegen ihre Strafe, Bessett!, dachte Jack und lenkte seinen Schimmel ins Dorf.
 
    Als Jack Moanas Hütte betrat, bemerkte er, dass die Heilerin nicht allein war. Sie stand über Taiko gebeugt, strich über deren Bauch und summte eine beschwörende Melodie. Offenbar stand die Geburt des Kindes kurz bevor.
    Jack wollte sich diskret zurückziehen, doch die Heilerin hatte ihn bereits bemerkt.
    »Du bleiben, kiritopa. Ich fertig mit Taiko.«
    Sie lächelte der jungen Frau aufmunternd zu und reichte ihr ein paar Kräuter. Taiko warf Jack einen schüchternen Blick zu und verließ dann die Hütte.
    »Mani mir sagen, dass du Messer mitgenommen«, begann Moana, während sie Jack bedeutete, dass er Platz nehmen solle.
    »Und nicht nur das. Ich weiß jetzt auch, wer Hooper angegriffen hat.«
    Die Heilerin setzte ein wissendes Lächeln auf.
    »Er war es selbst. Und wahrscheinlich haben wir ihm auch die toten Schafe und den Hund zuzuschreiben.«
    »Du sehen, papa und rangi sorgen, dass Wahrheit ans Licht kommen.«
    »Ich möchte mich bei dir und deinem Dorf dafür entschuldigen, dass ich so misstrauisch war.«
    Moana legte die Hände auf seine. »Wenn Wahrheit sich verstecken, Mann fallen schwer, zu vertrauen. Wenn Wahrheit hervortreten, dann Mann wissen, wer seine Freunde.«
    Jack konnte dazu nur nicken. Dennoch schämte er sich, weil er beinahe in Hoopers Falle getappt war.
    »Ich verspreche, ich werde nie wieder an dir zweifeln.«
    »Das du nicht tun sollen, kiritopa. Du nur trauen deinem Herzen und nicht urteilen zu schnell.«
    Moana zog die Hände wieder zurück. »Was geschehen mit Mann?«
    »Wir haben ihn zur Polizei gebracht. Er hat Dr. Bensdorf angegriffen und wollte sie als Geisel nehmen. Er wird seine gerechte Strafe bekommen, dafür sorge ich schon. Und er wird auch keinen Fuß mehr auf mein Land setzen.«
    Die Heilerin wirkte zufrieden. »Dann wir dich bald wiedersehen mit wahine?«
    Jack lächelte. »Ja, das werdet ihr.«

10
 

    Am nächsten Morgen waren die Regenwolken verschwunden. Tiefrot leuchtete die Sonne über dem Buschland. Heller Vogelgesang erfüllte die feuchtwarme Luft.
    Ricarda hatte sich so bequem wie möglich angezogen und nur das Nötigste für den Ausflug eingepackt. Dazu zählten auch ein paar Dinge aus ihrer Arzttasche, die sie in eine Instrumentenrolle aus Segelstoff eingewickelt hatte. Sie wollte für Stürze und andere Unglücksfälle gerüstet sein.
    Als sie aus dem Pavillon trat, führte Jacks Stallknecht die Pferde auf den Hof. Ricarda war überrascht, dass das Packpferd so schwer beladen war. Habe ich vielleicht doch zu wenig mitgenommen?
    Mit ihrer Tasche ging sie zum Haus. Jack Manzoni trat gerade auf die Veranda.
    »Sind Sie bereit, Ricarda?«, rief er und winkte ihr zu.
    Auf der Veranda war ein Frühstück hergerichtet. Der heiße Dampf des Kaffees kringelte sich bereits über den Tassen.
    Im Haus rumorte es. Offenbar war die Haushälterin da. Ricarda hatte Margaret inzwischen kennengelernt und schätzte sie als freundlich und umsichtig. Sie war angenehm zurückhaltend und erinnerte Ricarda an die Köchin ihrer Eltern.
    »Ja, ich bin bereit. Ich wundere mich nur, dass wir Ihren gesamten Hausrat mitnehmen.«
    »Keine Sorge, etwas habe ich Margaret zum Bewachen übrig gelassen!«, gab Jack lachend zurück und nahm einen Schluck Kaffee. »Es sind nur Schlafmatten und Decken, ein Zelt, unser Proviant mitsamt Kochgerätschaften und ein Buschmesser für den Fall, dass wir irgendwo stecken bleiben. Außerdem ein Gewehr mitsamt Munition.«
    »Aha.«
    »Während unserer Abwesenheit wird Margaret hier wohnen und nach dem Rechten sehen«, erklärte Jack, während sie ihre Mahlzeit beendeten. »Ich habe sie

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