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Sterne über Tauranga - Laureen, A: Sterne über Tauranga

Titel: Sterne über Tauranga - Laureen, A: Sterne über Tauranga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Laureen
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seinem Vormann die Hand geschüttelt hatte, trat er zu den anderen.
    Ein Hütehund lag vor ihnen auf dem Boden. Sein Fell war blutüberströmt, und seine Zunge hing schlaff aus dem Maul. Ein Speer hatte seinen Körper durchbohrt.
    »Den haben wir heute Morgen beim Rundgang gefunden«, berichtete Kerrigan. »Sieht ganz so aus, als sei das ein Maorispeer.«
    Jack runzelte die Stirn und hockte sich neben das Tier.
    Rex, treuer Freund, dachte er und streckte die Hand nach dem seidigen Fell des Bordercollies aus. Dann betrachtete er den Speer. Er schien tatsächlich von Maorihand gefertigt worden zu sein. Aber welchen Grund sollten seine Nachbarn haben, einen seiner Hunde zu töten?
    »Vielleicht war es ein Dummerjungenstreich«, bemerkte Kerrigan, und einer der Arbeiter fügte hinzu:
    »Kann aber auch sein, dass ihnen nicht gefällt, dass wir die Weide vergrößern, Sir.«
    Jack wollte das nicht ausschließen. Obwohl er seine Erweiterungspläne mit dem Häuptling des Stammes abgesprochen hatte, gab es bestimmt Krieger, denen das missfiel. Sein Instinkt sagte ihm jedoch etwas anderes. Er wusste nicht genau zu benennen, was ihm an der Sache missfiel, aber er traute dem Anschein nicht.
    »Möglicherweise versucht aber auch jemand, uns gegen die Maori aufzubringen«, überlegte er, als er sich wieder erhob. »Immerhin bin ich einer der wenigen, die sich dafür einsetzten, sie zu akzeptieren.«
    »Und woher sollte er dann den Speer haben?«, fragte Tom.
    »Vielleicht von einer Auseinandersetzung mit Maorikriegern. Es wäre aber auch möglich, dass jemand die Waffe gekauft hat. Ich werde mit Moana sprechen, vielleicht weiß sie, ob in letzter Zeit Weiße im Dorf waren, die Handel treiben wollten.«
    »Mit Verlaub, Sir, vielleicht sollten Sie sie auch fragen, ob neuerdings jemand etwas gegen uns hat«, fügte Tom Kerrigan hinzu.
    »Das werde ich«, versprach Jack und zog dann den Speer aus dem Körper des Hundes. »Begrabt das Tier.«
    Während die anderen sich an die Arbeit machten, bedeutete Jack seinem Vormann, dass er mitkommen sollte.
    »Verstärken Sie die Wachen, Tom, und lassen Sie sie in kürzeren Abständen das Gelände abreiten! Sie sollen die Ränder der Weide nicht aus den Augen lassen.«
    »Ja, Sir.«
    »Dieser Speer ist eine Warnung, aber was der Besitzer auch immer im Schilde führt, ich bin nicht bereit, klein beizugeben.«
    Plötzlich ertönte ein Rascheln ganz in ihrer Nähe. Ein Reiter im bordeauxroten Samtjackett stieß durch das Gebüsch und machte am Zaun Halt.
    »Na sieh mal einer an, wer da kommt«, murmelte der Texaner und legte die Hand auf den Griff seines Revolvers.
    »Immer mit der Ruhe, Tom!«, entgegnete Manzoni kopfschüttelnd. »Hören wir, was er will.«
    Bessett zügelte sein Pferd, als er sie sah. Er hielt es nicht für nötig, abzusitzen und sich auf Augenhöhe mit den Männern zu unterhalten.
    »Was wollen Sie hier, Bessett?«, fragte Manzoni gereizt.
    »Ist das Ihre Begrüßung für einen Gast?«, gab der Großgrundbesitzer zurück. »Ich habe gerade einen Ausritt gemacht und gedacht, dass es doch von Nutzen sein könnte, wenn ich bei Ihnen vorbeischaue.«
    Manzoni konnte sich denken, was der wirkliche Grund war. »Tut mir leid, dass ich Ihnen hier draußen nur Gras und Hafer anbieten kann. Hätte ich gewusst, dass Sie kommen, hätte ich Ihnen einen Kuchen gebacken.«
    »Nicht so bissig, Mr Manzoni! Das ist nicht die Art, in der kultivierte Menschen miteinander umgehen sollten.« Bessett deutete auf den Speer in der Hand seines Gegenübers. »Hat es Ärger gegeben?«
    »Keinen, der Sie etwas angehen würde.« Es sei denn, du bist für den Speer verantwortlich, fügte Jack in Gedanken hinzu. Es würde zu dir passen.
    Bessett verzog spöttisch den Mund. »Wie ich sehe, haben Sie einige Ihrer Schafe in ein separates Gatter gesperrt.«
    »Wie wäre es, wenn Sie sich um Ihren Kram kümmern würden?«
    »Nun, wenn sich eine Seuche oder Ungeziefer auszubreiten droht, geht es mich schon etwas an. Meinen Sie nicht?«, entgegnete er scheinheilig. »Sie wissen ja, ist erst mal eine Herde befallen, dann breitet es sich schnell auf andere aus, und das wäre doch eine Katastrophe für uns alle, nicht wahr?«
    »Wir haben hier weder Seuchen noch Ungeziefer«, entgegnete Jack. »Die abgesonderten Tiere will ich mir aus Zuchtgründen näher ansehen.«
    »So, so.« Bessett kaufte ihm diese Lüge offensichtlich nicht ab.
    Vermutlich hat er gesehen, dass sich die Tiere an den Koppelpfosten reiben, dachte

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