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Sternenfall: Roman (German Edition)

Sternenfall: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Amber, als sie das ferne Geräusch von expandierender Luft durch die Kabinenhülle erreichte. Gleichzeitig schlug ein Schwall von Expansionsdampf an die Fenster.
    Thorpe zeigte offen seine Bewunderung für ihre Figur, als sie sich von ihrem Sitz erhob und sich streckte, um die Verspannungen in ihren Muskeln zu lösen. Anschließend wandte sie sich dem Gepäcknetz zu, wo sie ihr Handgepäck verstaut hatte.
    »Lassen Sie mich Ihnen dabei helfen«, sagte Thorpe, indem er sich rasch erhob. Sie reichte ihm zwei Koffer und seine Aktentasche mit der bereits teilweise rechtsgültigen Absichtserklärung. Er jonglierte mit den drei Gepäckstücken, bis sie bequem zu tragen waren, dann folgte er ihr zur Schleuse an der Rückseite der Kabine.
    Die Luft draußen hatte den für Hochdruckspeicherung typischen kalten, metallischen Geschmack. Amber wies den Weg zu einem Lift, der in einem schräg ansteigenden Schacht verschwand. Nach einer halben Minute betraten sie eine große Halle, an deren Rand Fenster angebracht waren. Thorpe war schon einmal hier gewesen – es war die Hauptdurchgangshalle von Luna City.
    Auf dem Weg zur Gepäckausgabe führte Amber Thorpe an eines der Fenster und zeigte auf eine lange Reihe von Türmen, die sich über die Mondoberfläche erstreckte.
    »Der Massebeschleuniger«, sagte sie. »Mein Vater hat mich immer hierher mitgenommen, um mir die Frachtbehälter zu zeigen. Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie etwas sich so schnell bewegen sehen. Da kommt gerade einer!«
    Ein stumpfer Zylinder tauchte in der Ferne auf, schoss durch die Lücke zwischen zwei Türmen und raste zum nächsten. Bei jedem Turm nahm seine Geschwindigkeit zu. Innerhalb von Sekunden hatte er die Strecke bis zur Durchgangshalle zurückgelegt, war vorbeigeschossen und wieder verschwunden.
    Thorpes Aufmerksamkeit wurde abgelenkt, als er Willem Grandstaffs Spiegelbild im Fenster bemerkte. Der Mondrepräsentant von SierraCorp tauchte gerade aus einem Tunnel auf, der zum U-Bahnhof von Luna City führte. Grandstaff hielt an, musterte die Menge, entdeckte Thorpe und winkte. Thorpe winkte zurück, und Grandstaff begann den zwischen ihnen liegenden freien Raum zu durchqueren.
    Thorpe wandte sich wieder Amber zu. »Gilt unsere Verabredung für heute Abend noch?« Amber hatte einen zwölfstündigen Aufenthalt zwischen der Ankunft der Einschienenbahn und dem Abflug des Mondhüpfers nach Miner’s Luck.
    »Das lasse ich mir doch nicht entgehen! Mit Abendkleid?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Wie Sie möchten.«
    »Dann also ja. Ich treffe Sie in der Lobby Ihres Hotels um zwanzig Uhr.«
    »Ich kann Sie abholen.«
    Amber schüttelte den Kopf. »Ich bezweifle, dass Sie das Apartment meiner Freunde finden würden«, sagte sie. »Sie leben in einem dieser neuen Wohnringe auf Ebene Sechs. Sie würden sich bestimmt verlaufen. Nein, ich hole Sie in Ihrem Hotel ab.«
    In diesem Moment hatte Willem Grandstaff die beiden erreicht. Thorpe stellte ihn Amber vor und sorgte dafür, dass Grandstaff erfuhr, wer die Entdeckerin des Kometen war.
    »Guten Tag, Bürgerin«, sagte Grandstaff, sich tief verbeugend. »Ich habe gehört, bei Ihrer Entdeckung handelt es sich um ein ziemlich großes Ding.«
    »Es ist riesig!«, antwortete Amber mit einem Lachen. »Wie geeignet es für Ihre Zwecke ist, kann ich allerdings nicht sagen. Ich hoffe nur, Halver Smith wirft sein Geld nicht zum Fenster raus.«
    Grandstaff lachte. »Mr. Smith verschwendet selten Geld. Jedenfalls kennt man ihn als jemand, der einige langfristige Investitionen getätigt hat.«
    Thorpe sah auf die Uhr, die von der Decke der Halle hing. Es war Freitagnachmittag, fünfzehn Uhr. Ihr Termin bei Rektor Cummings war um sechzehn Uhr. Wenn sie sich verspäten würden, könnte es noch bis Montag dauern, bis er seine Absichtserklärung unterzeichnet bekam.
    »Wir sollten uns besser beeilen«, sagte er zu Grandstaff. »Wir sind in einer Stunde verabredet.«
    »Noch jede Menge Zeit«, erwiderte Grandstaff. »Mit der U-Bahn sind es bis zur Universität nur fünfzehn Minuten.«
     
    Amber blieb auf dem Bahnsteig der U-Bahnstation stehen, während Grandstaff und Thorpe einen der kleinen Wagen betraten, die zwischen dem Raumhafen und Luna City verkehrten. Sie winkte, als sich der Wagen mit zunehmender Geschwindigkeit vom Bahnsteig entfernte und in einem hellerleuchteten Tunnel verschwand. Thorpe winkte zurück und drehte sich dabei auf seinem Sitz herum. Er blickte zurück, bis er sie nicht mehr sah, dann drehte er

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