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Sternenfaust - 015 - Zwischen den Fronten

Sternenfaust - 015 - Zwischen den Fronten

Titel: Sternenfaust - 015 - Zwischen den Fronten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Lichtquelle kaum noch die Hand vor Augen sehen. Stein, William und Jefferson verfügten über kleine Lampen, die in ihre Armbandkommunikatoren integriert waren. Für Jefferson war die Dunkelheit aufgrund der Tatsache, dass er ohnehin ausschließlich im Infrarotspektrum zu sehen vermochte, ohnehin kein Problem. Die einzigen Lichtquellen der Starr waren jedoch die Displays ihrer Translatoren.
    »Hier herrscht erhöhte Strahlung«, stellte Stein mit einem Blick auf sein Ortungsgerät fest. »Es besteht zwar keine unmittelbare Lebensgefahr, aber einen längeren Aufenthalt sollten wir uns hier verkneifen!«
    »Das Gestein weist hier häufig einen hohen Anteil an radioaktiven Uran-, Blei- und Kobalt-Isotopen auf«, erklärte Sharashtarr dazu. »Für uns hat das den Vorteil, dass man uns durch die sehr massiven Gesteinsschichten kaum orten kann …«
    Die Gruppe drang noch etwas tiefer in das Höhlensystem ein. Schließlich ging es nicht weiter. Die Verletzten, die die Gruppe mitführte, waren einfach zu schwach.
    Sie wurden auf den Boden gebettet und notdürftig versorgt. Viel war es nicht, was Sharashtarr und seine Leute für sie tun konnten. Es fehlte jegliche medizinische Ausrüstung.
    Stein versuchte währenddessen noch einmal, mit Hilfe seines Ortungsgerätes die Umgebung zu scannen, aber alles was außerhalb der Höhle lag, wurde nur sehr abgeschwächt und unvollständig erfasst.
    »Ich schlage vor, wir schalten sämtliche technischen Geräte ab«, sagte Simon E. Jefferson. »Andernfalls werden uns die Energiesignaturen vielleicht verraten.«
    Stein war einverstanden, und auch Sharashtarr stimmte zu.
    Jefferson wandte sich an Bruder William. »Jetzt hilft nur noch beten.«
    Bruder William bedachte ihn mit einem entschlossenen und sehr gefasst wirkenden Blick. »Genau das werde ich jetzt tun.«
     
    *
     
    In den nächsten Stunden starb einer der Verletzten. Sein Name war Treskoarr und die übrigen Starr hielten eine kleine Zeremonie für in ab.
    Sharashtarr appellierte in einer kurzen Ansprache daran, den Namen des Verstorbenen nicht aus dem kollektiven Gedächtnis des Arashlan zu streichen, in dem man ihn vergaß.
    Weiterleben in der Erinnerung der Allgemeinheit. Das war offenbar die einzige Vorstellung, die die nüchternen Starr vom Jenseits hatten, wie insbesondere Bruder William mit großem Interesse registrierte.
    Inzwischen musste in dieser Region von Aradwan IV längst die Nacht hereingebrochen sein.
    Jefferson und Stein brachen zusammen mit einem Starr namens Gorashwarr zum Höhleneingang auf, um nachzusehen, ob die Luft inzwischen rein war.
    Der Sternenhimmel funkelte über Aradwan IV. Aber am Horizont blieb selbst in der Nacht noch ein blutrotes Band des untergegangen roten Riesen und sorgte für einen schwachen Lichtschimmer.
    Auf den Anzeigen seines Ortungsgerätes fand Stein keinerlei Anzeichen dafür, dass sich gegenwärtig noch J’ebeem-Schweber in der Nähe befanden.
    »Wir sollten die Nacht nutzen, um voranzukommen«, schlug Stein vor. Jefferson war derselben Ansicht. Er wandte sich an Gorashwarr und fragte: »Wie lange vermag ein Starr ohne Wasser auszukommen?«. »Nicht viel länger als Angehörige Ihrer Spezies!«, erwiderte der Starr.
    »Wir haben keine Wahl«, sagte Jefferson. »Wenn wir hier bleiben, sterben wir – mal abgesehen davon, dass die Strahlung ungesund ist. Aber das ist gegenwärtig wohl ein geringfügigeres Problem …«
    »Und wohin sollen wir Ihrer Meinung nach gehen?«, erkundigte sich der Starr.
    »Ich dachte, es gibt hier verstreut ein paar Depots der Streitkräfte des Arashlan!«, warf Stein ein.
    Gorashwarr zeigte auf das Display seines Handheld-Rechners, den er inzwischen wieder aktiviert hatte, da im Moment wohl keine Gefahr der Entdeckung durch Emission von Energiesignaturen bestand. Eine Übersichtskarte wurde angezeigt.
    Der Starr deutete auf eine Markierung und erklärte: »Hier befinden wir uns, und das nächste Depot liegt etwa hier – über 1000 Kilometer entfernt. Für den Flug mit einem Gleiter ist das nur der Sprung eines Bantusa-Schuppenflohs, aber für uns bedeutet das den sichereren Tod.«
    Stein atmete tief durch. »Da sieht tatsächlich deprimierend aus. Aber sollen wir deswegen vielleicht die Hände in den Schoß legen und auf den Tod warten?«
    »Oder auf Rettung«, sagte Gorashwar.
    »Die J’ebeem haben den Planeten übernommen«, stellte Jefferson fest. »Ich halte es für ausgesprochen unwahrscheinlich, dass sie sich so schnell wieder vertreiben

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