Sternenfaust - 032 - Sieben dunkle Welten
gegebenenfalls durch Entsendung ihrer eigenen Kräfte unterstützen.«
»Ich denke darüber nach«, gab Frost zurück. »Zunächst einmal haben wir noch keine Möglichkeit gefunden, ins Innere dieser Anlage zu gelangen und so lange das so ist …«
»Captain, das hat sich möglicherweise gerade geändert!«, warf Lieutenant Briggs ein. »Eine Art Außenschott öffnet sich. Da kommt auch etwas heraus, das …«
»Auf den Schirm, Lieutenant Briggs«, forderte van Deyk.
»Jawohl, Sir.«
Die Anzeige des Panoramaschirms zoomte jetzt das entsprechende Areal auf der Oberfläche heran. Ein kleiner, sich bewegender Punkt war zu erkennen.
»Was ist das?«, hakte Frost nach.
»Ein Kristallraumschiff«, urteilte Lieutenant Commander van Deyk, der sich die Orter-Daten auf seine Konsole geholt hatte, um die Entwicklung genau verfolgen zu können. »Die kristallinen Oberflächenstrukturen sind doch eindeutig, würde ich sagen. Oder höre ich Widerspruch von Ihnen, Lieutenant Briggs?«
»Nein, Sir!«,erwiderte Briggs, der für Frosts Geschmack noch etwas zu sehr dazu neigte, Autoritäten zu respektieren.
Aber das würde der junge Mann mit Sicherheit noch lernen, da war sich Frost ziemlich sicher. Oder kommt deine Beurteilung nur dadurch zu Stande, dass du insgeheim jemanden suchst, der dem I.O. stellvertretend für dich widerspricht – und zwar auf eine Weise, die über jeden fachlichen Zweifel erhaben ist? Frost scheuchte diesen Gedanken schleunigst davon. Es gab jetzt einfach Wichtigeres.
»Es handelt sich tatsächlich um einen Kristallraumer, wie sie das Mantiden-Schiff angegriffen haben. Allerdings ist es sehr viel kleiner. Diese Einheit entspricht vom Volumen her in etwa einer unserer Landefähren. Jetzt werden energetische Aktivitäten angemessen.«
»Gauss 1 bis 6, Ziel anvisieren, aber noch nicht feuern«, sagte Mutawesi in sein Mikro. Einen Moment später nickte er Frost zu.
Auf der Positionsanzeige war zu sehen, wie sich die Kristalldrohne der STERNENFAUST näherte.
»Unser Plasma-Schirm ist aktiviert und hat einen Status von 98 Prozent«, sagte van Deyk. »Wir können es riskieren, erst einmal abzuwarten.«
»Wir werden auf fünfdimensionaler Basis abgetastet«, meldete Briggs.
»Kommunikation, senden Sie eine Grußbotschaft!«, befahl Frost. »Wenn wir Glück haben, kann diese Drohne oder irgendjemand sonst auf Dunkelwelt F uns verstehen.«
»Aye, Captain«, entgegnete Jamil.
»Jetzt heißt es, auf die Reaktion warten«, lautete van Deyks Kommentar. »Ein paar Minuten sollten wir dem Rechnersystem unserer Verhandlungspartner schon geben …«
Die Minuten strichen dahin.
Es geschah buchstäblich nichts. Keinerlei Reaktion erfolgte auf die Grußbotschaft. Vielleicht wurde sie im Speicher der Drohne einfach nur abgelegt. Genauso gut konnte es sein, dass die Transmission der STERNENFAUST über die bisher nicht entschlüsselbaren Resonanzimpulse an eine weitere Schaltzentrale im Inneren der Dunkelwelt weitergeleitet wurde.
Frost hatte Bruder William auf die Brücke beordert. Vor ein paar Minuten war der Christophorer durch die Schiebetür getreten. Bisher hatte er die Entwicklung von Schmetzers provisorischem Labor aus mitverfolgt.
Aber jetzt geht es vielleicht um Diplomatie – oder etwas Verwandtes , dachte Frost. Um Einfühlungsvermögen in nicht-menschliche Logik …
Niemand hatte bislang auf Bruder William geachtet. Zu sehr war die Konzentration der Brücken-Crew auf das kleine Kristallschiff gerichtet gewesen.
»Sie scheinen uns kennen lernen zu wollen«, meinte Bruder William laut, sodass sich mehrere Köpfe kurzfristig in seine Richtung drehten und ihn überrascht ansahen. »Bislang sind wir nicht angegriffen worden – und das sollten wir als ein positives Zeichen interpretieren.«
»Ein Zeichen?«, fragte Mutawesi mit leicht spöttischem Unterton. »Wofür, wenn ich fragen darf? Vielleicht dafür, dass ihnen überlegen sind?«
»Sie waren dabei, als wir seinerzeit auf das Kristallschiff der Basiru Aluun trafen, Lieutenant Commander«, sagte Bruder William. »Ich habe mit Schmetzer lange darüber diskutiert: Einige Merkmale dieser Kristallschiffe scheinen dem Schiff der Basiru-Aluun ähnlich zu sein, mit dem wir Kontakt hatten. Aber eigentlich sieht man auf den ersten Blick, dass hier ein viel geringeres technisches Niveau vorliegt.« Bruder William schüttelte leicht den Kopf, dann wandte er sich an Dana Prost. »Verzeihen Sie mir, wenn ich einfach so laut vor mich hindenke und vielleicht
Weitere Kostenlose Bücher