Sternenfaust - 033 - Operation Nachtschatten
beide durchdringend anstarrte. Dana setzte sich neben den Botschafter.
»Ich wünsche Ihnen einen guten Morgen, Lord Manager Diaz«, sagte Maunga höflich. »Darüber hinaus wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie uns erst einmal Ihren Begleiter vorstellten und uns sagen würden, was Sie so aufgebracht hat, dass Sie uns mitten in der Nacht quasi aus dem Bett holen, damit wir dazu angemessen Stellung nehmen können.«
»Das ist Gun R. Vupado, Leiter unseres Geheimdienstes. Und stellen Sie sich nicht dumm, Botschafter!« Diaz fauchte Maunga beinahe an. »Sie wissen genau, wovon ich rede!«
Maunga schüttelte den Kopf. »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was Sie uns eigentlich vorwerfen. Wissen Sie irgendetwas, Captain Frost?«
Dana, die sich gemäß der Absprache mit dem Botschafter zurückhielt, schüttelte nur den Kopf.
Diaz presste für einen Moment die Lippen zusammen, entschied sich aber, die Diskussion besser mit rein intellektuellen Mitteln fortzusetzen. »Nun gut, dann will ich Ihnen auf die Sprünge helfen. Vor vier Stunden wurden zehn Ihrer Leute verhaftet, Captain Frost. Sieben haben auf der Straße eine Schlägerei angezettelt. Die drei anderen haben sich im Schutze der dadurch verursachten Aufregung in die Wohnung eines entlarvten Agenten geschlichen, nachdem sie eine Überwachungskamera ausgeschaltet haben, wo wir sie aufgegriffen haben.«
Dana schüttelte den Kopf. »Das sind schwere Anschuldigungen, Mr. Diaz. Ich kann mir nicht vorstellen, dass meine Leute eine Schlägerei anzetteln. Aber ich bin mir sicher, Sie haben Beweise dafür, die Sie mir vorlegen können. Sollten sich die als zutreffend erweisen, können Sie sicher sein, dass die Betreffenden angemessen für ihr Fehlverhalten diszipliniert werden. Abgesehen davon kann ich mir nicht vorstellen, dass irgendeiner meiner Leute Kontakt zu Agenten hat. Wer bitte sollen diese drei sein?«
»Ein gewisser Simon E. Jefferson, Ragnarök S. Telford und Jenny Black Fox.«
Dana nickte langsam. »Die hatten gestern Landurlaub, das ist richtig. Aber ich kann Ihnen versichern, dass sie keinen Kontakt zu irgendwelchen Spionen haben. Alle drei sind seit geraumer Zeit Mitglieder meiner Crew, Lieutenant Jefferson schon seit etwa einem Jahr. Und ich kann mich dafür persönlich verbürgen, dass sie sich alle während der letzten vier Monate ununterbrochen an Bord der STERNENFAUST waren. Wie also sollte da ein Kontakt, mit Agenten zustande gekommen sein?«
» Angeblichen Agenten«, wandte Maunga spitz ein. »Ich nehme an, Lord Manager, Sie sprechen von jenen fünf Toten, die Sie seit Tagen zu Propagandazwecken missbrauchen. Ich wollte Sie ohnehin bitten, im Namen der Menschlichkeit davon Abstand zu nehmen. Selbst wenn Ihre Anschuldigung zutreffen sollte, ist es doch recht pietätlos, Tote derart öffentlich zu beschuldigen. So etwas sollte diskret behandelt werden.«
Diaz gestattete sich ein leichtes Lächeln. »Ich kann mir denken, dass das für Sie und die Solaren Welten eine peinliche Angelegenheit ist, Botschafter.«
Maunga erwiderte sein Lächeln überaus liebenswürdig. »Bis jetzt ist es das in keiner Weise, Lord Manager. Denn Sie sind uns immer noch die Beweise für die Vorwürfe gegen die fünf schuldig geblieben.« Er lehnte sich zurück und faltete die Hände über seinem runden Bauch. »Lassen Sie uns erst einmal damit beginnen, diese Beweise zu sichten, ehe wir Crewmitglieder der STERNENFAUST der Spionage beziehungsweise des Kontaktes zu Agenten beschuldigen. Also worauf gründen Sie Ihre Behauptung?«
»Zum Beispiel auf der Tatsache, dass alle fünf Selbstmord begangen haben, als sie verhaftet wurden«, ließ sich Gun R. Vupado vernehmen.
Aorangi Mako Maunga zog die Augenbrauen hoch und maß die beiden Genetics mit einem verwunderten Blick. »Ich kann mir nicht vorstellen, Mr. Vupado, dass Ihre Spezialisten, die die Toten obduziert haben, derartige Stümper sind. Ich habe veranlasst, dass die Schiffsärztin der STERNENFAUST, eine überaus fähige Ärztin mit Erfahrung im Obduzieren, eine zweite Obduktion vornimmt.« Er lächelte. »Sie werden verstehen, dass wir das den Angehörigen schuldig waren. Und Dr. Gardikov hat in allen fünf Fällen zweifelsfrei festgestellt, dass die Todesursache ein Herzinfarkt war. Wenn Sie also Hinweise auf einen Selbstmord haben, würde ich die gern sehen.«
Vupado machte eine wegwerfende Handbewegung. »Finden Sie es nicht ein bisschen seltsam, dass fünf bis dahin gesunde Leute unabhängig voneinander
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