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Sternenfaust - 043 - Verschwörung auf Kridania

Sternenfaust - 043 - Verschwörung auf Kridania

Titel: Sternenfaust - 043 - Verschwörung auf Kridania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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dem Gästehaus wurden sie bereits von einem nervösen Kridan erwartet, der sie zur Fortsetzung der Feierlichkeiten im Rahmen des Staatsakts für Mertalku abholen sollte. Dana hatte noch immer ihre Gala-Uniform an, die zu solchen Anlässen mit einem dezenten schwarzen Band geschmückt wurde. Sie zupfte sich nicht minder nervös Teile vertrockneter Blätter und anderen Schmutz von der Jacke, Spuren ihres Spaziergangs durch den Park etwas abseits der dafür vorgesehenen Wege.
    Obwohl der Kridan protestierte, ging Dana noch einmal ins Gästehaus, um Susan Jamil einige Anweisung zu geben.
    »Los geht’s«, rief sie, als sie zu den Wartenden zurückkam. »Hat doch gar nicht lange gedauert …«
    Sie kamen gerade noch rechtzeitig zum Platz des Triumphes. Der halb aufgerichtete Sarg auf seiner Drehscheibe war in der Zwischenzeit weiterbewegt worden. Den heiligen Wagen hatte man fortgeschafft.
    Etwa die Hälfte der kridanischen Trauergäste hatte während der zweistündigen Pause in der sengenden Hitze ausgeharrt, der Rest traf pünktlich wie die Delegation der Solaren Welten wieder auf dem Platz ein. Innerhalb weniger Minuten hatte sich das Areal wieder gefüllt. Mit einem Kopfnicken wurde Dana von Laetitia Frysher begrüßt, die bereits neben Sun-Tarin stand. Der Austauschoffizier tippte mit einer knappen Bewegung der Kralle gegen seine Uniformmütze, an die er ein purpurnes Tuch gesteckt hatte, ein kridanisches Trauersymbol. Dana erwiderte den Gruß mit einer ähnlichen Handbewegung.
    Verstohlen blickte sie sich um. In ihrem Rücken über die Köpfe der hinter ihr Stehenden hinweg sah sie die Mauer des Parks.
    »Könnte fast die Stelle sein, oder?«, zischte der Botschafter in ihr Ohr.
    Dana bewegte abwägend die rechte Hand. Bruder William neben ihr räusperte sich leise. Abrupt widmeten sie sich dem Geschehen vor ihnen.
    Eine Gruppe von acht Kridan umrundete in zwei Viererreihen mit betont langsamen Schritten den Platz. Die äußeren gingen dabei so nah an den Absperrungen vorbei, dass die Zuschauer nur die Hand hätten ausstrecken müssen, um sie zu berühren. Das tat natürlich niemand, aber im Moment, als sie an den Delegationen vorbeidefilierten, nahmen die Ehrenwachen Haltung an. Sie waren in festliche Gewänder gehüllt, von denen purpurne Bänder herabhingen, die über den Boden schleiften. Die Säume der langen Umhänge berührten ebenfalls beinahe den Boden und verbargen den üblichen staksigen Gang der Kridan. Nur die Bewegung ihrer Oberkörper verriet ihn. Auffallend war ein jochähnliches Gestell, das die acht Kridan auf ihren Schultern trugen.
    Nach fünfmaliger Umrundung des Sargs ertönte ein einzelnes, alphornartiges Blasinstrument, das einen klagenden, lang gezogenen Laut ausstieß, der sich wie der Ruf eines einsamen Pottwals anhörte und zwischen den Gebäuden der angrenzenden Straßenzüge verhallte. Das Instrument wurde mit einem gewaltigen Blasebalg betrieben, der von zwei sich den Rücken zuwendenden Kridan mit ihren Füßen bedient wurde. Es sah aus, als würden sie voneinander fortgehen, aber sie traten auf der Stelle.
    »Die Sargträger …«, flüsterte Botschafter Maunga.
    Das hatte Dana auch schon vermutet.
    Jeweils zu viert traten sie jetzt neben den Sarg, hoben ihn nach einem weiteren Signal des Instruments von der Scheibe, stemmten ihn in die Höhe, um ihn gleichzeitig mit dem dritten Signal auf die jochähnlichen Gestelle an ihren Schultern herabzulassen.
    Erneut umrundeten sie fünfmal den Platz, diesmal mit dem Sarg, bevor sie nach einem neuen Signal in eine der breiten Prachtstraßen der Hauptstadt bogen. Der sonst übliche Verkehr war an diesem Tag aus den Plätzen und Straßen der näheren Umgebung verbannt worden.
    Das alphornähnliche Instrument befand sich auf einer knapp über dem Boden schwebenden Plattform und glitt mitsamt seiner Blasebalgtreter der Sarggruppe hinterher.
    Eilig schoben die Ordnungskräfte die Absperrgitter beiseite und dirigierten die Trauergäste in eine zuvor festgelegte Reihenfolge, damit die einzelnen Delegationen dem Zug folgen konnten. Dana stellte verwundert fest, dass sie sich zusammen mit Bruder William, Laetitia Frysher, Sun-Tarin und dem Botschafter relativ weit vorn befand. Nur einige kridanische Würdenträger und der Ministerrat hatten sich noch vor ihnen in den Zug eingereiht.
    Ein Gleitwagen mit verdunkelten Scheiben folgte dem Sarg als Erstes unmittelbar nach dem Instrument, das jetzt allerdings schwieg. Sie vermutete, dass sich der Prediger

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