Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken

Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken

Titel: Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
Vom Netzwerk:
– rechtzeitig genug Flottenkapazität aufbieten konnten, um die Morax zu vernichten oder anderweitig nachhaltig daran zu hindern, noch mehr Welten zu plündern und zu verwüsten.
     
    *
     
    »Du!«, knurrte Atraan, als Dana und Brekken nach ihrer unfreiwilligen Rückkehr an Bord seines Schiffes vor ihm standen. »Ich hätte mir denken können, dass nur du den Jäger gestohlen haben konntest. Doch was wolltet ihr damit? Es musste euch doch klar sein, dass ihr uns nicht entkommen könnt. Euer Fluchtversuch war vollkommen sinnlos.«
    Er verschwieg geflissentlich, dass es ihnen beinahe gelungen wäre, hätte nicht der unerwartete Notruf vom Planeten den nächsten Sprung der Flotte verzögert.
    »Das war er ganz und gar nicht«, widersprach Dana. »Wir hätten es geschafft, wenn ihr uns nicht per Fernsteuerung zurückgeholt hättet.«
    »Ohne die Fernsteuerung hätte ich euch einen Jäger nachgesandt, um euch in Trooms Eishölle zu schicken!«, grollte Atraan.
    Doch das war gelogen. Wäre es ihr gelungen, den Jäger auf einem der Monde zu verstecken, hätte er sie nicht verfolgt. In dem Fall hätte er entschieden, dass es nicht die Kapazität des Mutterschiffs oder überhaupt irgendwelche Kapazitäten wert war, zwei unbedeutende Sklaven zurückzuholen, die sich davongemacht hatten. Im Gegenteil. Er hätte ihnen sogar Achtung gezollt. Was er auch jetzt tat. Immerhin war ihr Fluchtversuch eine bewundernswerte Demonstration von Kampfgeist gewesen.
    »Warum seid ihr überhaupt geflohen?«, überlegte er laut. »Ihr habt hier euren Platz, und ich habe dir eine bevorzugte Stellung gegeben. Du müsstest doch zufrieden sein.«
    »Wir haben wie jedes andere Wesen auch das Bestreben nach Freiheit, Atraan«, erklärte ihm Dana, obwohl sie sich fast sicher war, dass er sie nicht verstehen würde. »Wir alle sind gegen unseren Willen hier. Und zumindest mein Volk hat Sklaverei noch nie kampflos akzeptiert. Außerdem sind wir hier dem sicheren Tod preisgegeben. Die Strahlung, die an Bord eurer Schiffe herrscht, macht uns krank und zerstört unsere Körper. Du glaubst doch nicht, dass ich unter diesen Umständen freiwillig hierbleibe. Nicht einmal, wenn du mir die beste Stellung gäbst, die überhaupt möglich ist. Ich bin Captain eines Raumschiffs und werde mich niemals mit Gefangenschaft und Sklaverei abfinden.«
    Es fiel Atraan offensichtlich schwer sich vorzustellen, dass dieses verglichen mit ihm kleine, schwache und, wie er am Rande mitbekommen hatte, weibliche Wesen in der Lage sein könnte, ein Raumschiff zu kommandieren.
    Er grollte, knurrte und grunzte schließlich. »Ich verstehe dich«, sagte er zu Danas und Brekkens Überraschung. »Und du hast nur getan, was du tun müsstest. Das respektiere ich. Deshalb bleibt dein Fluchtversuch diesmal ohne Strafe. Aber solltest du noch einen weiteren unternehmen, werde ich dich töten. Ich bin der Häuptling der Zuur und darf nicht dulden, dass Sklaven sich mir derart widersetzen. Jetzt geht mir aus den Augen. Beide.«
    Dana und Brekken ließen sich das nicht zweimal sagen.
    »Und kümmert euch endlich um das Sklaventier von Kresh!«, brüllte er hinter ihnen her.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass wir das überleben«, sagte Brekken. Seine Stimme klang deutlich erleichtert. »Ich schlage vor, dass wir zumindest für die nächste Zeit vermeiden, den Oberhäuptling noch mal zu verärgern. Bring mich zu einem der Morax-Schamanen, damit ich weisungsgemäß meinen Landsmann behandeln kann.«
    Und während sie sich auf den Weg in die entsprechende Abteilung des Schiffes machten, absolvierte die Morax-Flotte den nächsten Sprung in Richtung auf Kessira-Tamo …
     
    *
     
    Siron Talas starrte auf den Bildschirm, der die Oberfläche von Serotis in Nahaufnahme zeigte und kam zu dem Schluss, dass er nicht mehr viele solche Anblicke würde ertragen können. Der Planet bot dasselbe Bild der Zerstörung wie Yaksaka VII. Rauchende Trümmer von Gebäuden, die teilweise so stark zerstört waren, dass man sie kaum noch als solche identifizieren konnte. Strahlungswerte, die sich nahe dem obersten Rand der Messskala bewegten und sie in einigen Fällen sogar überschritten. Absolute Leblosigkeit und Totenstille.
    Natürlich konnte Siron die Stille auf Serotis in der Zentrale der MOND VON KANASH nicht hören, aber er glaubte sie förmlich spüren zu können. Er war Soldat und an Tod und Zerstörung gewöhnt. Doch das hier hatte nichts mit einem sauberen Kampf und den daraus resultierenden Verlusten zu

Weitere Kostenlose Bücher