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Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken

Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken

Titel: Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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Crew aufmunterte. Er öffnete den schiffsweiten Kom-Kanal.
    »Kommandant an alle! Wir haben auf Serotis 105 Überlebende gefunden. Das medizinische Notfallteam macht sich bereit zum Einsatz.« Er wandte sich an Melkash. »Geben Sie mir eine Verbindung zu dem Sender und teilen Sie der STERNENFAUST mit, dass wir Überlebende gefunden haben, falls sie die Nachricht nicht ebenfalls empfangen haben.«
     
    *
     
    Akunin Boriak hatte seinen Cousin Rinon für die Wache am Funkgerät vorzeitig abgelöst. Er begrüßte die Gelegenheit, der gedrückten Stimmung unter seinen Leidensgenossen entkommen zu können, vor allem aber ihre stummen, gegen ihn gerichteten Vorwürfe. Mochten sie vom Verstand her wissen, dass sie Akunin ihr Leben verdankten, ihr irrationales Gefühl sagte ihnen, dass er noch viel mehr Leute, vor allem mehr von ihren Angehörigen, hätte retten können, wenn er ihnen von vornherein die Wahrheit gesagt hätte. In diesem Punkt wurde die Realität von ihren noch im Schock der Ereignisse gefangenen Emotionen einfach ausgeblendet.
    Akunin hätte ihnen gern gesagt, dass alles gut werden würde, doch er traute sich nicht. Er war sich relativ sicher, dass eine solche Äußerung einige seiner Freunde dazu verleiten würde, gewalttätig gegen ihn zu werden. Dabei wusste er, dass sie gerettet werden würden, er wusste es mit derselben Sicherheit, mit der er gewusst hatte, dass die Morax Serotis angreifen würden. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis die Rettung eintraf.
    Er zuckte zusammen, als das Funkgerät ansprang und die automatische Wiederholung ihres Notrufs sendete.
    Akunin lächelte versonnen. Er hatte sich zwar nicht gerade den ausgefeiltesten Text ausgedacht, doch er hatte auch nicht vor, damit einen Literaturwettbewerb zu gewinnen. Die Hauptsache war, dass ihn überhaupt jemand hörte.
    Er zuckte erneut zusammen, als das Funkgerät wieder ansprang, diesmal allerdings im Empfangsmodus.
    »Hier spricht Siron Talas aus dem Haus Haskano, Kommandant des Schlachtkreuzers MOND VON KANASH. Überlebende von Serotis, hören Sie mich?«
    Akunins zwei Herzen machten einen Sprung vor Freude, und für mehrere Sekunden war er vor Aufregung nicht in der Lage, den Empfang der Nachricht zu bestätigen. Erst als Kommandant Talas seinen Anruf wiederholte, gelang es ihm die Starre abzuschütteln. Er drückte den Sprechknopf des Funkgeräts.
    »Hier ist Akunin Boriak auf Serotis!«, sagte er atemlos. »Ich höre Sie! Und, bei allen Göttern, es tut unglaublich gut, Sie zu hören.«
    Im Hintergrund vernahm Akunin gedämpften Jubel, der eindeutig von der Besatzung des Kreuzers kam.
    »Wir sind auch froh, Sie zu hören, Tura’in Boriak«, sagte Siron. »Nach all den Erfahrungen mit überfallenen Planeten in letzter Zeit, hatten wir keine Hoffnung, auf Serotis Überlebende zu finden. Aber wir haben Sie geortet und werden bald bei Ihnen sein, um sie herauszuholen.«
    »Das höre ich gern«, antwortete Akunin inbrünstig. »Allerdings dürfte das nicht ganz leicht werden. Wir sind verschüttet. Wir haben schon versucht, uns auszugraben, von dem Vorhaben aber Abstand genommen. Die vier oberen Stockwerke der Minensiedlung sind eingestürzt, und das fünfte ist nicht mehr sehr stabil. Wir haben uns auf die 17., die unterste Ebene zurückgezogen. Hier sind wir für die nächste Zeit sicher.«
    »Das war eine kluge Entscheidung«, stimmte Siron ihm zu. »Unter diesen Umständen werden wir wahrscheinlich Bergungstrupps von außerhalb anfordern müssen. Aber Sie können gewiss sein, dass wir Sie so schnell wie möglich aus Ihrer misslichen Lage befreien werden.«
    »Wofür ich Ihnen auch im Namen meiner Kameraden schon jetzt herzlich danke, Kommandant.«
    »Sind unter den Überlebenden zufällig Mitglieder aus der Familie Unar, Tura’in Boriak?«, fragte Siron und erntete von seinem Ersten Offizier einen dankbaren Blick.
    »Lerrim Unar mit seiner Frau und seinen drei Kindern«, kam die Antwort nach kurzem Zögern. »Sind es Verwandte von Ihnen, Kommandant Talas?«
    Siron erkannte an Unars erleichtertem Gesicht, dass es sich dabei tatsächlich um seine Angehörigen handeln musste. »Sie sind Verwandte eines meiner Offiziere«, antwortete er Akunin. »Teilen Sie Ihren Leuten mit, dass wir versuchen, Sie herauszuholen. Aber es wird eine Weile dauern.«
    »Wir haben genug Lebensmittel für uns alle für vier Jahre, Kommandant«, sagte Akunin. »Holen Sie uns nur rechtzeitig heraus, bevor uns die Strahlung durch die Gesteinsschichten

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