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Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken

Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken

Titel: Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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keine natürliche Ursache hatten, sondern dass es sich um Sabotage handelte.
    Das Problem dabei war nur, ungesehen in die Modulabteilung zu gelangen, unentdeckt die Module zu manipulieren und unbemerkt wieder an ihren Platz zu kommen, bevor sie vermisst wurde. Dana war sich sehr wohl im Klaren, dass sie schneller tot sein würde, als sie »Piep!« sagen konnte, falls man sie erwischte. Mochte Atraan bisher relativ wohlwollend mit ihr verfahren sein, hörte bei der Beschädigung seines Schiffes der Spaß mit Sicherheit auf.
    Das bedeutete, dass sie dieses Manöver nur während der Nachtphase durchführen konnte. Immerhin war es von Vorteil, dass es auf den Moraxschiffen keine Überwachungskameras gab. Auch die Modulräume waren während der Nacht leer und unbewacht, so weit sie wusste. Mit etwas Glück konnte es klappen. Dana war jedenfalls fest entschlossen, es zu versuchen.
    Als privilegierte Leibsklavin Atraans war sie in einem eigenen Schlafraum untergebracht, den sie nun mit Brekken teilte. Da die Morax Menschen und J’ebeem nicht voneinander unterscheiden konnten, glaubten sie ohnehin, dass sie beide zur selben Spezies gehörten und ein Paar, da sie unterschiedlichen Geschlechts waren. Aus Sicht von Atraan war es eine Gunst für Dana, dass sie »ihr Männchen« bei sich haben durfte.
    Als sie sich an diesem Abend schlafen legte, nachdem Atraan sich mit Kresh und zwei seiner anderen Frauen in seine Privaträume zurückgezogen hatte, war Brekken nicht da, und Dana genoss es, ihre winzige Kabine, die vorher ein Minilager für Decken gewesen war, für sich allein zu haben.
    Anders als in den Sklavenpferchen wurde das Licht in diesem Raum nicht automatisch zur Nacht gedimmt, sondern konnte von Hand ein- und ausgeschaltet werden. Deshalb wachte Dana auch sofort auf, als jemand das Licht einschaltete. Brekken setzte sich zu ihr auf das aus Decken zusammengeschusterte Lager, grinste breit und hielt ihr die Hand hin. An seinem ausgestreckten Finger baumelte ein Armband. Dana brauchte einen Moment, ehe sie noch halb verschlafen erkannte, um was es sich handelte. Es war ihr Armbandkommunikator mit Translatorfunktion, den ihr in ihrer ersten Stunde an Bord der GRALASH ein J’ebeem gewaltsam abgenommen hatte.
    »Woher hast du den, Brekken?«
    Der Arzt grinste noch breiter und überhaupt nicht schuldbewusst. »Ich habe ihn mir als Bezahlung für eine größere Lieferung Drogen von einem Landsmann geben lassen. Keine Ahnung, woher der ihn hat. Wahrscheinlich auch gegen etwas getauscht oder gestohlen. Ich dachte mir, dass du ihn gern zurückhättest.«
    Dana nahm das Gerät und band es sich ums Handgelenk. »Brekken, ich könnte dich küssen!«, sagte sie inbrünstig.
    Er lachte leise. »Oh, bitte gern! Ich habe nichts dagegen!«
    »Das war eine Metapher«, wehrte Dana hastig ab und ärgerte sich darüber, dass sie zwischendurch immer wieder vergaß, dass Brekken Dabruun kein Mensch war.
    »Und das war ein Scherz, Dana«, beruhigte er sie. »Ich weiß, dass du dich dabei nicht wohlfühlen würdest.«
    »Und woher meinst du das zu wissen?«
    »Ich habe einfach nicht den Eindruck, dass du mich genauso wenig liebst wie ich dich. Wir sind Partner, vielleicht Freunde. Aber mehr sicherlich nicht.«
    »Jedenfalls vielen Dank, Brekken«, sagte Dana, und legte sich das Armband um.
    »Schon in Ordnung, Dana.«
    »Wie sieht es draußen aus?«, wechselte sie das Thema. »Ist schon die allgemeine Nachtruhe angebrochen?«
    »Allerdings. Deshalb bin ich ja zurückgekommen. In der Dunkelheit der Sklavenunterkünfte konnte ich nicht mehr viel tun, da sie dort zu wenige Lampen haben. Warum fragst du?«
    Dana stand auf. »Es ist wohl besser, wenn ich dir das nicht sage, Brekken. So kannst du immer wahrheitsgemäß behaupten, dass du von nichts gewusst hast.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Was hast du vor?«, fragte er in einem Ton, als schwante ihm Übles. Sie schüttelte nur den Kopf und schickte sich an, den Raum zu verlassen. Er hielt sie am Handgelenk fest. »Komm schon, Dana, sag es mir. Was immer es ist, sobald die Morax auch nur glauben, dass ich etwas davon wissen könnte, werden sie mich in jedem Fall erschlagen, wenn ich ihnen nichts sage, und mir ganz sicher nicht glauben, dass ich tatsächlich nichts weiß. Es macht also keinen Unterschied. Aber vielleicht kann ich dir helfen.«
    »Ich will die Module manipulieren, die mit dem Antrieb verbunden sind, damit die Ankunft der Flotte im Kessimu-System so lange wie möglich verzögert

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