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Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken

Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken

Titel: Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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wird. Ich bin mir sicher, dass jemand meinen Funkspruch empfangen hat und Kessira-Tamo warnen wird. Je mehr Zeit wir ihnen verschaffen können, die Verteidigung zu mobilisieren, desto besser.«
    Sie sprach ihre Hoffnung nicht aus, dass es den J’ebeem dadurch vielleicht endlich gelingen mochte, genug Kampfschiffe zu sammeln, um die Morax zu schlagen.
    »Eigentlich«, sagte Brekken langsam, »sollte ich dich jetzt auf deinen Geisteszustand untersuchen, denn dein Plan grenzt schon an den Wahnwitz der Verrückten. Da mir aber ohnehin die Mittel fehlen, diesen Wahnwitz zu kurieren, lasse ich es sein.« Er stand ebenfalls auf. »In jedem Fall wirst du meine Hilfe brauchen können. Zwei können mehr Schaden anrichten als einer allein.«
    »Damit bringst du dich auch in Gefahr«, erinnerte sie ihn.
    Er warf theatralisch die Arme hoch. »Ach Dana, das tue ich in deiner Begleitung doch regelmäßig. Lass uns also die Gefahr umarmen und uns in ein Abenteuer stürzen, das uns definitiv umbringen wird, falls wir erwischt werden.« Er zwinkerte ihr zu. »Also tun wir unser Möglichstes, uns eben nicht erwischen zu lassen.«
     
    *
     
    Dana Frosts Nachricht und damit der Beweis, dass sie noch lebte, war das Tagesgespräch an Bord der STERNENFAUST. Bruder William, der Berater aus dem Christophorer-Orden, konnte sich vor Gesprächswünschen der Crewmitglieder mit ihm kaum retten.
    Nach der Entführung von Captain Frost hatte er Dr. Simone Gardikov bei der psychologischen Betreuung jener Leute unterstützt, die es nur schwer und teilweise gar nicht verkraftet hatten, dass der Captain von Barbaren, denen selbst die hochqualifizierten Marines in ihren Panzeranzügen kaum etwas entgegenzusetzen gehabt hatten, direkt von der Brücke entführt worden war. Inzwischen waren die meisten dieser Leute ausgetauscht worden, als die STERNENFAUST zum Hauptquartier zurückkehrte, um Milton Lexington III. abzuholen und eine Trauerfeier für die Gefallenen abzuhalten.
    Jetzt wurden Bruder Williams Fähigkeiten als Ersatz-Psychologe erneut gebraucht. Diesmal allerdings musste er die Euphorie dämpfen, die sich ebenso schiffsweit ausgebreitet hatte, wie damals die tiefe Depression. Doch das war nicht so leicht, denn die Crewmitglieder wollten sich über Frosts Lebenszeichen freuen. William wusste nur zu gut, welche Folgen es haben würde, falls diese Euphorie mit jener Realität konfrontiert wurde, die mehr als wahrscheinlich war. Die darauf folgende neue schiffsweite Depression konnte unter Umständen noch schlimmer sein als die vorherige.
    »Was bedrückt Sie, Bruder William?«
    Der Christophorer brauchte einen Moment, ehe er bemerkte, dass sich Stephan van Deyk zu ihm an den Tisch in der Kantine gesetzt hatte und einen weiteren Moment, ehe er begriff, was der Erste Offizier gesagt hatte.
    »Die Euphorie an Bord bereitet mir gewisse Sorgen«, antwortete er schließlich. »Vielleicht können Sie mir einen Rat geben. Sie wissen wahrscheinlich besser als ich, wie unsere Chancen stehen, dass es gelingt, Captain Frost zu befreien. Vorausgesetzt, die Morax greifen tatsächlich Kessira-Tamo an, und wir sind tatsächlich vor ihnen dort.«
    Van Deyk nickte. »Falls Captain Frost nicht eine Möglichkeit findet, uns auf irgendeine Art und Weise buchstäblich entgegenzukommen, ist die Wahrscheinlichkeit ihrer Rettung gering. Ich bin der Überzeugung, dass sich die Morax nur aufhalten lassen, indem sie komplett vernichtet werden. Wie die Erfahrung gezeigt hat, als sie an Bord der STERNENFAUST kamen, lassen sie sich durch nichts abschrecken oder von ihrem Kampf abbringen, sobald sie ihn begonnen haben. Das macht sie so gefährlich.«
    William nickte. »Wir können also getrost davon ausgehen, dass sie sich nicht ergeben werden.«
    »Richtig«, stimmte van Deyk zu. »Und wir haben keine Möglichkeit, in eins ihrer Schiffe einzudringen und nach Captain Frost zu suchen. Das heißt, es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass wir sie retten können.«
    »Und genau das ist mein Problem«, sagte William unglücklich. »Wie soll ich die Crewmitglieder, die zu mir kommen, darauf vorbereiten?«
    Van Deyk blickte ihn mitfühlend an. »Gar nicht«, antwortete er schließlich. »Wenn Sie es versuchten, wird das wohl kaum einer verstehen. Ich könnte mir eher vorstellen, dass die Leute darauf empört oder sogar wütend reagieren, weil Sie ihnen damit die Hoffnung zerstören, die sie gerade jetzt so dringend brauchen.«
    »Doch falls sich Ihre Befürchtungen bewahrheiten«, wandte

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