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Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken

Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken

Titel: Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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dem Rücken gegen den Block gepresst und deutete Richtung Ausgang. Dana nickte und kroch hinter ihm auf den Ausgang zu.
    Sie kamen nur drei Blöcke weiter. Mit stampfenden Schritten näherte sich ihnen einer der zwei Schamanen. Sie hatten keine andere Wahl, als ein paar Meter zurückzuhasten und sich zwischen den nächsten zwei Blöcken zu verstecken. Dana glaubte, ihr Herz würde so laut schlagen, dass man seinen Trommelwirbel im ganzen Raum hören konnte, als der Riese direkt an ihnen vorbeiging. Doch sie mussten wohl einen Schutzengel haben, der über sie wachte, denn als der Morax den Spalt passierte, in dem sie hockten, blickte er zufällig gerade in die entgegengesetzte Richtung und verschwand im nächsten Wartungsgang.
    Brekken brachte seinen Mund dicht an Danas Ohr und flüsterte: »Wir können nicht zur Tür hinaus, so lange die hier drinnen sind. Sobald sich die Tür öffnet, entdecken sie uns. Wir sollten mindestens drei, noch besser vier Gänge weiter in eine Richtung, wo sie hoffentlich nicht nachsehen werden.«
    Dana nickte und deutete nach links. »Dort drüben liegen die Module, die für die Nahrungsmittelkonverter der Sklavenquartiere zuständig sind«, flüsterte sie ebenso leise zurück. »Ich glaube kaum, dass es sie interessiert, ob die in der Nacht funktionieren.«
    Brekken nickte. Dana robbte sich an die Kante des Modulblocks und spähte vorsichtig um die Ecke. Ein paar Meter entfernt stand der Morax und arbeitete an den Modulen. Sie wartete, bis er sein Gesicht zur anderen Seite wandte und huschte hinter seinem Rücken über den Wartungsgang zwischen die dortigen Blocks.
    Sie machte Brekken ein Zeichen zu warten. Aus ihrer Position drehte ihr der Morax jetzt quasi den Rücken zu. Als er wieder den Kopf in die andere Richtung wandte, winkte sie Brekken zu sich herüber. Der J’ebeem schaffte es gerade bis zu ihr, bevor der Morax, der offenbar ein verdächtiges Geräusch gehört hatte, knurrend herumfuhr.
    Die beiden Saboteure warteten nicht, bis er ihr Versteck entdeckte, sondern brachten sich hinter dem nächsten Modulblock in vorläufige Sicherheit. Mit angehaltenen Atem lauschten sie auf seine Schritte, die langsam näherkamen.
    »Bist du schon fertig?«, fragte der zweite Morax von etwas weiter hinten im Raum.
    »Noch nicht. Aber ich habe etwas gehört.«
    »Was sollte das denn sein?«, fragte der andere höhnisch. »Außer uns ist hier niemand. Und je eher wir fertig sind, desto eher können wir wieder weg.«
    »Und wenn sich hier doch jemand aufhält?«, knurrte sein Kumpan und schien nicht bereit, sich beruhigen zu lassen. »Immerhin brannte Licht, als wir hereinkamen.«
    »Das mit Sicherheit ebenfalls durch eine Fehlschaltung aktiviert wurde«, beharrte der andere ungeduldig. »Und jetzt tu endlich deine Arbeit.«
    Der misstrauische Morax machte kehrt. Dana und Brekken hörten, wie sich seine schweren Schritte von ihrem Standort entfernten. Sie hielten es allerdings für geraten zu bleiben, wo sie waren, und nach Möglichkeit keine Geräusche mehr zu verursachen.
    Ihre Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt, denn die Morax brauchten fast eine Stunde, ehe sie ihre Arbeit beendet hatten und den Raum wieder verließen. Brekken und Dana atmeten hörbar auf.
    »Das war verdammt knapp!«, sagte der J’ebeem. »Ich dachte, mein Herz bleibt jeden Moment stehen.«
    »Welches denn?«, fragte Dana ironisch. »Das linke oder das rechte?«
    »Wie sind die uns so schnell auf die Schliche gekommen?«
    »Durch die gestörte Ortung. Daran hätte ich denken müssen. Auch in den Phasen zwischen den einzelnen Sprüngen läuft natürlich die Ortung. Und wenn die ausfällt, merken die das schneller, als wenn auf einmal die Navigation nicht mehr funktioniert oder der Antrieb. Also werden wir die Ortungsmodule künftig in Ruhe lassen und uns auf die übrigen Anlagen beschränken.«
    Brekken sah sie ernst an. »Du willst nach diesem knappen Entkommen immer noch weitermachen?«
    »Unbedingt!«, sagte Dana mit einer Vehemenz, die sie selbst überraschte. »Sonst hätte die heutige Aktion keinen Sinn gehabt. Außerdem verzögert der Schaden, den wir angerichtet haben, die Ankunft der Morax im Kessimu-System nur um ein paar Stunden. Wir müssen deinen Leuten dort aber mehr Zeit verschaffen.« Sie sah ihm in die Augen. »Hast du Angst, Brekken?«
    Er seufzte tief. »Ehrlich gesagt: ja. Wenn dein Plan funktioniert – und er hat wirklich gute Chancen dafür – tragen wir zum Ende der Morax bei und haben die

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