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Sternenfaust - 071 - Amok!

Sternenfaust - 071 - Amok!

Titel: Sternenfaust - 071 - Amok! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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hinwegtäuschte, die streng genommen mit Materie oder Energie nichts gemein hatten.
    Früher dachte man, ganz im Sinne von komplementären Erscheinungsformen, es müsse sich bei Dunkler Energie um Antimaterie und ihrer energetischen Entsprechung handeln, aber mit dem Vorstoß der Menschen in den interstellaren Raum hatte sich diese Theorie als hinfällig erwiesen. Eine wirklich befriedigende Erklärung für das Vorhandensein solcher Dunkler Materiewolken hatte man bislang allerdings wegen der Schwierigkeiten bei der Anmessung immer noch nicht gefunden. Eigentlich war ihre Existenz nur dadurch bewiesen, dass sämtliche physikalischen Gleichungen ohne die Annahme, es gäbe so etwas wie Dunkel Materie oder Energie, nicht aufgingen.
    »Antimaterie ist es ja dem Himmel sei dank nicht«, sagte Jefferson laut und erntete dafür von Bogdanovich einen fragenden Blick. »Die Dunkel Materie. Wenn das Antimaterie wäre, dann wären wir längst tot und Miller hätte schon lange davor auf sich aufmerksam gemacht. Quasi letztmalig seine Position angezeigt …« Die Explosion beim Kontakt von Materie und Antimaterie wäre in der Tat weithin sichtbar gewesen.
    Bogdanovich prüfte statt einer Antwort die Funkreichweite und stellte fest, dass nun auch der Kontakt mit der STERNENFAUST abgerissen war. Trotz starker Funkgeräte und ständig offenem Kanal konnte sie niemand mehr hören. Die Sendereichweite war auf ein Minimum abgefallen und die Empfangsleistung ging ebenfalls gegen null. Werte, die alles andere als beruhigten, auch wenn sie einer Wolke aus Dunkler Materie kaum verwunderten.
    Ein schrilles Pfeifen erklang plötzlich aus den Bordlautsprechern der Raumfähre. Alarm! Jefferson zuckte erschrocken zusammen. Der Leitende Ingenieur versuchte über die Steuerungskonsole ein Diagnoseprogramm laufen zu lassen, doch noch bevor er die Finger auf den Touchscreen legen konnte, begannen die Anzeigen hektisch auf und ab zu gehen.
    »Interferenzen? Hier?«, fragte Jefferson und scannte den Nahbereich. Eine winzige Wärmesignatur inmitten der alles umfassenden, kalten Schwärze wurde angezeigt. Fieberhaft versuchte Jefferson, die Angaben der Ortungssysteme zu interpretieren. Bogdanovich hatte ebenfalls begriffen, was das bedeuten konnte und schaltete sofort einen Funkkanal frei.
    »Miller«, rief er laut, »können Sie mich hören?«
    »Laut und deutlich! Sind Sie das, Bogdanovich? Dem Himmel sei Dank! Und ich dachte schon, ich …«
    »Keine Panik, Miller!«, rief Jefferson ins Mikrofon. Die Erleichterung in seiner Stimme war nicht zu überhören. »Wir sind gleich bei Ihnen!«
     
    *
     
    Dana Frost drückte auf den Knopf, der das Schott zum Besprechungsraum neben der Brücke schloss. Stumm überprüfte sie den Status aller Kommunikationsanlagen im Raum und überzeugte sich davon, dass kein Gerät versehentlich im Standby-Modus lief und sich beim Klang einer Stimme einschalten konnte. Oder dass – wie vorhin! – zufällig irgendwo sogar noch ein Kanal offen war und jemand mit anhören könnte, was sie mit Stephan van Deyk und Bruder William zu bereden hatte.
    »Er will den Brax«, ließ Dana die Bombe platzen, nachdem sich die drei gesetzt hatten.
    Van Deyk ließ ein pfeifendes Geräusch ertönen, als er die Luft zwischen seinen Zähnen ausstieß. »Sieh mal an. Seinen genetischen Verwandten.«
    »Das ist noch nicht alles. Er verlangt außerdem ein voll ausgerüstetes Shuttle, mit Wasser und Lebensmitteln an Bord.«
    »Im Gegenzug gibt er die Geiseln frei?«, fragte Bruder William. Obwohl ihm wegen Rana nichts lieber gewesen wäre als genau das, war ihm sein Misstrauen deutlich anzuhören.
    »Das behauptet er zumindest«, antwortete Dana.
    »Angenommen«, sagte van Deyk, »nur mal angenommen, wir lassen uns auf so einen Deal ein. Glauben Sie wirklich, der Morax hält sich dann an die Spielregeln?«
    »Das kann ich natürlich nicht vorhersagen«, meinte Dana. »Wir müssen auf alles vorbereitet sein, daher müssen wir auch alle Einzelheiten in Erwägung ziehen.«
    »Wir müssen auch mit Caan noch einmal reden«, ergänzte Bruder William.
    »Ja«, sagte Dana.
    »Moment mal«, warf van Deyk ein. »Das klingt fast so, als sei es bereits beschlossene Sache, dass wir den Brax ausliefern. Ich meinte das nur hypothetisch.«
    »Haben Sie eine bessere Idee?«, erwiderte Dana.
    »Vielleicht haben Sie recht«, sagte Bruder William in van Deyks Richtung. »Davanwil genießt Gastrecht auf der STERNENFAUST. Im Grunde dürften wir noch nicht einmal

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