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Sternenfaust - 071 - Amok!

Sternenfaust - 071 - Amok!

Titel: Sternenfaust - 071 - Amok! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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Übergabeort laufen.
    Nur mit knapper Not war der Marine Philipp Harris dem angedrohten Schicksal entkommen, dass Caan ihm die Finger einzeln brechen würde, sollten sich seine Aussagen als falsch erweisen. Doch Rana Quaid hatte ihn gerettet – sie hatte den Morax wütend darauf hingewiesen, dass er seine Drohung nur auf den Fall bezogen habe, die Ohnmächtigen würden vorzeitig aus der Bewusstlosigkeit erwachen. Immerhin sei Philipp Harris ein Soldat und kein Arzt.
    Eine kurze Zeit hatte es so ausgesehen, als ob sich der Morax auf sie stürzen und kurzen Prozess mit ihr machen wolle. Wütend mit den Hauern knirschend hatte Caan nachgegeben – es hätte zwar Spaß gemacht, diesem jämmerlichen Abklatsch von einem Soldaten sämtliche Finger zu brechen, aber genutzt hätte es nichts. Vielleicht würde er die Hände dieses Sklaventiers noch brauchen.
    Doch Ranas Argumente brachten ihn auf eine Idee. Zur Überraschung aller verlangte er einen Vorab-Geiselaustausch: Rana gegen Dr. Gardikov! Eine Schamanin konnte genügend Medikamente mitbringen, um die Bewusstlosen aufzuwecken – und sie war sicher als Austauschmaterial wertvoller als die anderen Geiseln.
    Captain Frost lehnte zunächst ab. Die Aktion sollte so rasch wie möglich beendet werden. Allerdings drängte nun Dr. Gardikov ihrerseits den Captain, dem Ansinnen Caans nachzugeben. Tatsächlich schienen sich bessere Möglichkeiten zu bieten, wenn die Ärztin in die Nähe des Morax gelangen konnte.
    Aber selbst dieser Austausch zog sich in die Länge, verstanden ihn doch beide Parteien unausgesprochen als eine Art Generalprobe, mit der sie überprüfen konnten, wie ernst es die Gegenseite meinte. Von Ehrlichkeit wollte in diesem Zusammenhang ohnehin niemand reden.
    »Ich schenke dir die Freiheit, Sklavin«, grunzte Caan in Ranas Richtung, als er sich davon überzeugt hatte, dass Simone Gardikov allein, unbewaffnet und nur mit ihrem Arztkoffer in der Hand in den Aufenthaltsraum neben der Bordküche gekommen war. Noch immer lagen hier die Leichen der Crew-Mitglieder herum, die Caan zu Beginn seines Amoklaufes zum Opfer gefallen waren. Er ließ Rana anstandslos gehen.
    Die Systemanalytikerin stolperte wortlos auf den Gang. Es dauerte höchstens zwei, drei Sekunden bis Rana von einigen Marines in Empfang genommen und an Bruder William weitergereicht wurde. Dana konnte aus eigener Erfahrung nachfühlen, wie Rana zumute war. Einerseits war da die Erleichterung, freigekommen zu sein, ihr und William anzusehen und andererseits gab es da sicher dieses Schuldgefühl, die übrigen Geiseln im Stich gelassen zu haben.
    »Er hat Wort gehalten«, sagte van Deyk, so als könne er es immer noch nicht glauben.
    »Er will uns mit dieser Geste in Sicherheit wiegen«, erwiderte Dana mit unbewegtem Gesicht. Sie winkte jetzt den Brax zu sich, den Bruder William über alles Notwendige informiert hatte, um noch einmal einige Details der heiklen Situation mit ihm durchzusprechen.
    Nachdem die letzte Geisel das Bewusstsein wiedererlangt hatte und es endlich so weit war, dass der eigentliche Austausch würde stattfinden können, betraten die beiden Gruppen den Hangar durch gegenüberliegende Innenschotts. Wegen der zwei im Normalfall hier untergebrachten Shuttles wäre in der Regel kaum Platz gewesen für alle Beteiligten. Doch da L-1 jetzt mit Jefferson und Bogdanovich noch auf der Suche nach Marine Ali Miller war, hatte van Deyk das Hangar für den Geiselaustausch vorgeschlagen.
    Caan war damit einverstanden gewesen – war doch die Fähre, die er verlangt hatte, so in bequemer Reichweite. Diesen Sklaventieren war zuzutrauen, dass ihnen sowohl dieser weiße Affe als auch er egal waren, sobald er ihnen die an sich wertlosen Geiseln überlassen hatte. Hauptsache, er konnte von diesem armseligen Schiffchen fliehen, diesen widerlichen Verräter mitnehmen und ihn der Gerechtigkeit Denuurs überantworten. Vielleicht ließ sich so auch die eigene Schande, in Gefangenschaft so minderwertiger Wesen (Sie waren sogar so dumm gewesen, ihm zu erklären, was er im Shuttle zu tun hatte, um es sicher von Bord zu fliegen! Ein Trepran war nicht so zurückgeblieben) geraten zu sein und damit die eigene Ehre verloren zu haben, wieder abwaschen.
    Dana war die Szenerie recht gewesen. Wenn alles planmäßig verlief, würde es überhaupt nicht dazu kommen, dass die Fähre das Schiff verließ.
    Umgeben von seinen Geiseln, die noch immer paarweise aneinandergefesselt waren und sich nur mit Mühe bewegen konnten,

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