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Sternenfaust - 071 - Amok!

Sternenfaust - 071 - Amok!

Titel: Sternenfaust - 071 - Amok! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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keuchend aus.
    »Genau«, erklang Caans höhnische Stimme aus dem Off. »Jede Geisel stirbt in dem Moment, in dem ich auf diesen Knopf drücke. So viel zum Thema Fehler. Vielleicht solltet ihr besser aufpassen, dass ihr keine macht.« Eine krallenbewehrte Pranke mit einer Fernbedienung schob sich ins Bild. »Außerdem habe ich noch ein paar weitere Ladungen im Schiff verteilt.«
    »Was ist mit den anderen Geiseln?«, fragte van Deyk mit rauer Stimme.
    »Ich habe allen so ein explosives Schmuckstück verpasst. Die beiden hier dienen nur als Beispiel.«
    »Rana …«, entfuhr es Bruder William entsetzt.
    »Keine Ahnung, wer das ist. Insgesamt sind acht Kreaturen eurer niederen Art in meiner Hand! Aber da euch ja wahrscheinlich euer eigenes Leben wichtiger ist als das der Geiseln, erschien mir eine Handvoll Gefangene als einziges Druckmittel zu wenig.«
    »Was soll das heißen?« fragte Dana ruhig.
    »Mit diesem Fernzünder kann ich noch weitere Sprengladungen zünden, die eurem hässlichen, unbequemen, kleinen Schiff schweren Schaden zufügen werden. Notfalls vernichte ich es!«
    Er blufft!, dachte Dana. »Dabei würdest auch du den Tod finden«, konterte sie dennoch.
    »Na und? Ich habe keine Angst vor dem Tod. Ihr etwa?«
    »Doch«, sagte Dana. »Wir haben Angst vor dem Tod unserer Kameraden.«
    Das verformte Projektil, das man ihr einmal aus dem Leib hatte schneiden müssen, weil sie bei einem ihrer ersten Einsätze ein Fremdvolk unterschätzt hatte und das sie seit dem als Erinnerung an einer Kette um den Hals trug, schien in diesem Moment auf ihrer Haut zu glühen.
    »Ha! Etwas anderes habe ich von einer Sklavin nicht erwartet«, schnaubte Caan verächtlich. »Aber ich will euch entgegenkommen. Ich könnte euch und euren Artgenossen euer armseliges Leben schenken.«
    »Du willst verhandeln?«, fragte Dana.
    »Kein Feilschen! Eine Forderung, mitsamt einem Angebot, das ich euch rate anzunehmen!«
    »Gut. Ich höre.«
    »Zuerst das Angebot, Sklavin. Ich weiß schließlich, das ihr Menschen auf Höflichkeit einen extrem hohen Wert legt .«
    Bei dem Wort Sklavin durchfuhr Dana eine irrationale Furcht. Die Panik, die bei der Erinnerung an ihre Gefangenschaft auf Taurs Schiff immer auftauchte, drohte von ihr Besitz zu ergreifen und manifestierte sich in einem einzigen Gedanken. Er will die Geiseln gegen mich austauschen! Warum bezeichnet er mich sonst die ganze Zeit als Sklavin , durchfuhr es sie. Doch dann nahm sie sich zusammen und straffte sich. Nur nichts anmerken lassen und dem Gegner einen Ansatzpunkt liefern.
    Doch Caan hatte schon weitergesprochen. »Also, meine Forderung!«
    »Einen Moment«, sagte Dana, trat an die Com-Konsole. Das musste sie jetzt mit dem Morax allein abmachen; wenn sie sich schon opferte, würde sie das als Captain nicht offiziell zur Diskussion stellen, indem sie jedes Mitglied der Brückencrew mithören ließ. Und dass sie für das Leben Ihrer Schiffskameraden auch wieder in die Morax-Gefangenschaft gehen würde, stand für sie völlig außer Frage.
    Sie nickte Susan Jamil zu, die zurücknickte. Dana nahm sich einen Kopfhörer, zog ihn über ihre kurzen, dunklen Haare und schaltete den kleinen Lautsprecher der Anlage aus. Sie sah, wie Stephan van Deyk die Stirn runzelte, aber sich wortlos zurück an seinen Platz begab. Auch Bruder William entfernte sich aus dem Sichtfeld der Kamera.
    »Jetzt reden nur du und ich miteinander«, sagte Dana und blickte zu dem Kopf des Morax auf dem kaum zwei Handflächen großen Bildschirm.
    »Von mir aus«, erwiderte Caan. Dann erläuterte er mit raschen Worten seine Forderung.
    Dana Frost gelang es nur unvollkommen, ihr grenzenloses Erstaunen zu verbergen.
     
    *
     
    Das Licht der Sterne, die ungeheuer intensive Kulisse des nahen Nebels aus Leuchtender Materie, begann abrupt zu verblassen, als das STERNENFAUST-Shuttle in die Dunkelwolke eintauchte. Mit Unbehagen bemerkte Jefferson, dass auch seine Infrarotwahrnehmung in so etwas wie ein Schwarzes Loch fiel. Er wurde beinahe blind.
    »Furchtbar«, flüsterte er. Dieses allgemeine Dunkel um sie herum sendete weder Strahlung aus, noch reflektierte es sie. Keine Wärme, kein Licht, keine Strahlung, rein gar nichts. Alle Anzeigen des Shuttles zeigten jetzt folgerichtig Werte an, die gegen null tendierten. Natürlich wusste Jefferson, dass die umgangssprachliche Verwendung von Begriffen wie Dunkle oder Schwarze Materie und Dunkle oder Schwarze Energie über den wahren Charakter dieser kosmischen Phänomene

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