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Sternenfaust - 074 - Kern der Macht (2 of 2)

Sternenfaust - 074 - Kern der Macht (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 074 - Kern der Macht (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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versprechen, dass ich es schaffe. Ich bin schließlich ein J’ebeem und kein Kenoor.«
    »Ich danke Ihnen! Ich weiß es sehr zu schätzen, dass Sie es wenigstens versuchen wollen. Wie sollen wir Sie nennen?«
    »Mein Name ist Brekken Dabruun. – Und eigentlich sollte ich Ihnen nicht helfen!«, fügte er unwirsch hinzu, »weil Sie mich mit Gewalt hierher verschleppt haben. Aber Ihre Kranken können schließlich nichts für Ihr unmögliches Benehmen.«
    »Wie hätten wir Sie wohl sonst hierher bekommen?«, fragte Pikok verständnislos.
    »Sie hätten sich zum Beispiel höflich vorstellen und fragen können.«
    »Und wenn wir das getan hätten, wären Sie gekommen?«, vergewisserte sich der Kenoor.
    »Ich denke schon. Ich bin Arzt und ignoriere normalerweise keinen Hilferuf von Kranken.«
    »Nun, aber jetzt ist das Ergebnis doch dasselbe. Sie sind hier. Also worüber beklagen Sie sich?«
    »Darüber, dass Sie mir keine Wahl gelassen haben, Pikok!«, erwiderte Brekken Dabruun, nun schon etwas entnervt. »Ich pflege selbst zu entscheiden, wann ich zu wem gehe, um ihm zu helfen. Also nächstes Mal fragen Sie gefälligst vorher. – Also, wo sind jetzt die Kranken?«
     
    *
     
    Denuur war leicht beunruhigt, als die Waffe der Fremden zum Einsatz kam. Sie besaßen also doch eine Waffe, und zwar eine sehr wirksame. Die war offensichtlich von den Morax übersehen worden, als sie die Ausrüstung der Neuen untersucht hatten. Denuur überdachte die Möglichkeiten dieser Waffe und kam zu dem Schluss, dass er sie ihnen lassen konnte. Sie würden den Neuen einen Vorteil gegenüber den anderen Bewohner des Zentrums verschaffen. Schließlich würden sie niemals zu ihm selbst gelangen. Also mochten sie ihre Waffe behalten. Er konnte sie auch auf andere Weise beobachten.
    Doch als er das tun wollte, fand er die Fremden nicht mehr an dem Ort wieder, wo er sie vermutet hatte. Doch das beunruhigte ihn nicht weiter. Er würde sie schon wiederfinden. Allerdings sollte er sich besser noch einmal überlegen, ob er mit ihnen verfahren sollte – besser: verfahren konnte –, wie mit den anderen Wesen, die er hierher geholt hatte. Tatsache war, dass keine andere Spezies sich so unwillig gezeigt hatte, hier sesshaft zu werden.
    Durch seine Beobachtungen hatte er erfahren, dass sie unbedingt ihre Schiffe wiederfinden wollten. Natürlich würde ihnen das nicht gelingen, keine Frage.
    Wie auch.
    Aber solange sie diese Hoffnung hatten, würden sie sich, so wie er sie bis jetzt einschätzte, niemals damit zufrieden geben, sich hier anzusiedeln. Vielleicht war es das beste, ihre Schiffe zu vernichten. Und sie das wissen, noch besser sie Zeugen der Vernichtung sein lassen, damit sie zweifelsfrei wussten , dass es keine Alternative zu seinen Plänen gab. Ja, das würde sie wohl dazu bewegen, hierzubleiben.
    Aber noch hatte Denuur den Schiffen nicht alles Wissen entnommen, das sich darin befand. Also würde er mit dieser Maßnahme noch ein bisschen warten.
    Jetzt war eine andere Frage vordringlich: Wo waren die Gefangenen abgeblieben?
     
    *
     
    Brekken sah auf den ersten Blick, dass Pikok nicht übertrieben hatte und die Kenoor wirklich schwer erkrankt waren. Er hatte auf den Schiffen der Morax oft genug mit angesehen, wie einer von ihnen durch die harte Strahlung, die an Bord herrschte, langsam zerstört wurde und dahinsiechte, bis er nach nur wenigen Tagen oder Wochen endlich starb. Diese Kenoor befanden sich in einem ähnlichen Zustand, und er war sich sicher, dass er mindestens die Hälfte von ihnen nicht würde retten können. Falls er überhaupt einen Weg fand, wenigstens die noch nicht zu fortgeschrittenen Fälle zu heilen.
    »Ich brauche meine Ausrüstung«, verlangte er, und ein Kenoor eilte, ihm sein gesamtes Gepäck zu bringen.
    Er nahm den Medo-Scanner und untersuchte die Kranken. Sie litten tatsächlich alle an derselben Krankheit, und sie war hochgradig ansteckend, wie Pikok gesagt hatte. Es handelte sich um eine Entzündung, die einen schleichenden Kollaps der Muskulatur hervorrief. Es begann mit schmerzhaften Krämpfen, danach fingen die Muskeln an zu erlahmen, bis sie schließlich vollständig versagten und Atmung und Herzschlag schließlich aussetzten.
    Es war ein qualvoller Tod, den Brekken niemandem wünschte.
    Immerhin war es mit Hilfe des Medo-Scanners relativ leicht, die Ursache für die Entzündung zu finden. Es handelte sich um einen mikroskopisch kleinen Parasiten, der durch die Atemluft in den Körper gelangte, sich in der

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