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Sternenfaust - 081 - Der Hohe Rat

Sternenfaust - 081 - Der Hohe Rat

Titel: Sternenfaust - 081 - Der Hohe Rat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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sollten schnellstens auf die STERNENFAUST zurückkehren und zur Erde fliegen. Diese Erkenntnisse müssen auf dem schnellsten Wege zu Admiral Takato!«
    Van Deyk aktivierte seinen Handkommunikator. »Mr. Lugones, machen Sie die L-1 startbereit. Wir kommen gleich zu Ihnen herein.«
    »Verstanden, Sir!«, bestätigte der Shuttlepilot, der an Bord der Fähre geblieben war.
    Das kann doch alles nicht wahr sein! , dachte van Deyk, als er mit den anderen in die Schleuse der L-1 trat. In was für einen Albtraum sind wir da nur hineingeraten?
     
    *
     
    Jefica Moll hatte ein paar Stunden Schlaf, ein ausführliches Bad und die Lektüre eines Geschichtsbuchs über das Reich der J’ebeem, das sie sich aus der Privatbibliothek des Ratsvorsitzenden ausgeliehen hatte, durchaus genossen. Nachdem sie auf der Aussichtsplattform, einer Art Wintergarten mit atemberaubender Aussicht auf die nun nächtliche Ostküste des nordamerikanischen Kontinents, ausgiebig gefrühstückt hatte, sah sie der Besprechung ihres Projekts mit den Ratsmitgliedern und dem Vorsitzenden gestärkt entgegen.
    Es war ihr schwergefallen, zu verbergen, wie groß ihre Enttäuschung gewesen war, als Rudenko nicht sofort begeistert ihren Plänen das Corps Diplomatique betreffend zugestimmt hatte. Aber sie ärgerte sich auch darüber, dass sie das insgeheim so erwartet hatte. Nicht jeder teilte ihr Interesse für diplomatische Lösungen – aus manchmal sehr gut nachvollziehbaren Gründen.
    Nun saßen sie hier zusammen: Jefica Moll und Vijay Gustafsson sowie die Ratsmitglieder Tao Yu Özal, zuständig für innenpolitische Angelegenheiten, und Sabine Raikkonen, verantwortlich für das Ressort Finanzen. Sie hatten sich in einer auf die Panorama-Aussicht ausgerichteten Sitzgruppe in Rudenkos Arbeitszimmer niedergelassen und warteten auf ihren Gastgeber.
    Alle waren von dem Ausblick auf die Nachtseite der Erde fasziniert. Die Ballungszentren der urbanen Komplexe, Greater New York, die Region um Detroit-Chicago und vor allem die am rechten Rand des Fensters gerade noch ins Bild schimmernde Westküste mit L. A.’n’San Diego, leuchteten besonders hell. Sie wirkten bei dem gedämpften Licht innerhalb des Zimmers wie eine zusätzliche Lichtquelle.
    Vijay Gustafsson konnte sich als Erster von dem Anblick losreißen und schnappte sich eines der Gläser mit Syntho-Drinks, die einer der Sicherheitsleute, der sich als Besster Parks vorgestellt hatte, ihnen serviert hatte. Er nahm einen tiefen Schluck und lächelte dann in die Gesichter aller Anwesenden. »Ich freue mich ehrlich, hier zu sein. Dass der Ratsvorsitzende uns alle hierher eingeladen hat, sehe ich als ein positives Omen für die Etablierung eines Diplomatencorps. Meinen Glückwunsch, Frau Botschafterin, Ihre Präsentation scheint den Ratsvorsitzenden ja mächtig beeindruckt zu haben!«
    Na, so begeistert wirkte Rudenko nun auch wieder nicht , dachte Moll mit einigem Bedauern, nickte aber nur freundlich.
    Die Stimmung in dem Raum war seltsam, fand sie. Während Gustafsson unverhohlen optimistisch wirkte, war sie zur ihrer Verwunderung selbst ziemlich unsicher, wie die heutigen Gespräche enden würden. Die anderen beiden Ratsmitglieder gaben sich bis jetzt ziemlich schweigsam und distanziert. Dennoch wirkten sie ernsthaft und entschlossen, so als wüssten sie schon genau, was sie von der ganzen Idee zu halten hatten. Das irritierte die Botschafterin. Wie sollte man verhandeln, wenn Positionen schon festgelegt, Meinungen schon gebildet waren?
    Rudenko betrat den Raum schnellen Schrittes und ließ sich in einen Einzelsessel am Kopf der Sitzgruppe fallen. Die Arme legte er auf die Lehnen und saß in einer aufrechten, wenig entspannten Haltung da.
    Wie ein König auf dem Thron! , kam es Moll in den Sinn.
    »Meine Damen, meine Herren, ich bedanke mich für Ihr Erscheinen. Nachdem Miss Moll mir gestern die – aus ihrer Sicht und der von Ratsmitglied Gustafsson – Notwendigkeit eines Diplomatencorps erläuterte, habe ich nun Sie, Miss Raikkonen und Mr. Özal, dazu gebeten, um Ihre Positionen darzustellen, bevor wir mit der Idee in die große Runde gehen.« Er nickte den beiden Angesprochenen kurz zu. »Es soll dabei natürlich um die Fragen gehen, die Ihre jeweiligen Ressorts betreffen. Bitte beginnen Sie!«
    Tao Yo Özal erhob sich und deutete eine leichte Verbeugung an.
    »Danke, Herr Vorsitzender. Lassen Sie mich damit anfangen, was wir im Hinblick auf die Innenpolitik dazu sagen können. Es macht meiner Meinung nach zu

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