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Sternenfaust - 088 - Ernte unter glühender Sonne

Sternenfaust - 088 - Ernte unter glühender Sonne

Titel: Sternenfaust - 088 - Ernte unter glühender Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Anblick des völlig gebrochenen Hunter einfiel, konnte man getrost auf Operettenmannschaft ausweiten. Sie alle hier hatte man ganz sicher nicht nach ihren Fähigkeiten, wohl eher nach ihrem Aussehen rekrutiert.
    Wanda Ndogo schrie auf, ließ sich ebenfalls zu Boden fallen. Sie zog heftig an Valentinas Bein.
    »Runter mit dir … schnell!« Ehe Valentina nach dem Grund für den Aussetzer der Massai fragen konnte, erhaschte sie einen kurzen Blick auf den Hauptscreen.
    Da verstand sie … oh ja, und wie sie verstand!
    Eine weitere, letzte Explosion quälte den Havaristen und zerstörte ihn endgültig. Doch ein großes Teil hatte sich von ihm gelöst, raste durch die Wucht der Explosion beschleunigt brennend durch die Luft. Es war nicht zu übersehen, wo es aufschlagen würde.
    Nicht im Wasser, sondern exakt mitten in der Marina .
    Es war ein hartes Ende, das dem Operettenschiff bevorstand …
     
    *
     
    Jefica Moll wurde aus dem Sessel katapultiert, als der Einschlag kam.
    Sie konnte ihr aktuelles Gewicht nur schätzen, aber ihr wurde instinktiv klar, dass sie jetzt nichts weiter als eine mächtige Kanonenkugel war, eine lebende Abrissbirne, die quer durch den Raum gewuchtet wurde. Wie viel sie von den sicher kostbaren Einrichtungsgegenständen dabei für alle Zeiten zerstörte, das konnte Jefica nur ahnen. Jeder der unzähligen Aufpralle war wie der Einschlag einer altmodischen Bleikugel auf ihren Körper. Und die Einschläge kamen rasend schnell nacheinander.
    Es war ihr auch gleichgültig, denn für sie zählte nur, diesen unfreiwilligen Flug ohne zerschmetterte Knochen zu überstehen. Also rollte sie sich noch in der Luft wie ein Igel zusammen.
    Moll hatte Glück, denn schlussendlich landete sie in der außerordentlich weichen Sitzlandschaft, die nahezu den halben Raum einnahm. Drei der vier Gesprächspartner, mit denen Botschafterin Moll bereits zum Teil einig geworden war, lagen mit grotesk verrenkten Gliedern am Boden. Keine Frage – die Männer waren tot.
    Jefica Moll versuchte sich zu erheben, aber ihre Körpermassen, die Fettbunker, die ihr wahrscheinlich gerade eben das Leben gerettet hatten, und ihre zahllosen Prellungen machten dieses Unterfangen schwer. Ihr Blick fiel auf die Außenwand des Raumes, der unterhalb der Wasseroberfläche lag.
    Risse … feine Risse, in dem teilweise durchsichtigen Glasit! Und die werden sich rasch verbreitern. Da – erste Rinnsale werden schon sichtbar. Das Wasser wird sich seinen Weg suchen. Mit Macht!
    Jefica hatte keine Ahnung was geschehen sein mochte. Ein Angriff?
    Aber von wem nur? Was mochte da oben geschehen sein?
    Oben … das musste jetzt ihr Ziel sein. Sie war sicher, Valentina und Wanda Ndogo würden nach ihr suchen – sofern die beiden Frauen noch lebten. Ja, auch damit musste sie natürlich rechnen; dass eine von ihnen oder sogar beide tot waren. Moll schauderte. Sie mochte gar nicht daran denken, auch nur eine der beiden zu verlieren.
    Irgendwie schaffte die Botschafterin es, mit viel Mühe auf die eigenen Beine zu kommen. Die Tür war bei dem Aufprall – oder war es ein Zusammenstoß gewesen? – aufgesprungen. So schnell es ging, bahnte sich Jefica ihren Weg dorthin – was sie dabei an Kleinodien, die aus den Wandvitrinen auf den Boden gefallen waren, unter ihren fleischigen Füßen zertreten mochte, das interessierte sie jetzt nicht. Nahe bei der Tür hörte sie ein Wimmern, das ihren Fluchtinstinkt bremste.
    Es war Baal Senok, der eingekeilt zwischen einem Sessel und einem Tisch regelrecht gefangen war. Zudem entdeckte Moll eine klaffende Wunde am Hinterkopf des »ALG-Food«-Chefs. Es stand nicht gut um den Mann, doch im Gegensatz zu seinen Untergebenen hatte er viel Glück gehabt – immerhin lebte er noch. Der Mann war nun wirklich nicht mehr der jüngste.
    Ansprechbar war er allerdings in keiner Weise. Moll hämmerte auf die Sprechtaste direkt neben der Tür, über die man sicher im Normalfall eine Verbindung zu den Stewards herstellen konnte, vielleicht sogar zur Brücke. Doch das hier war nicht der Normalfall. Nicht mal ein Rauschen kam aus den Sprachlamellen. Gut möglich, dass niemand auf der Brücke mehr lebte.
    Moll befreite den alten Konzernchef aus seiner misslichen Lage, indem sie den massiven Sessel, unter dem er lag, mit einem Ächzen hoch wuchtete. Doch was sollte sie nun tun? Mit wenigen Schritten war sie auf dem Gang vor der Konferenzkabine. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck, denn was sie da sah, war praktisch das Todesurteil für

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