Sternenfaust - 091 - Das Geheimnis der Starr (2 of 2)
Leider wussten sie so gut wie nichts über die vor ihnen liegenden Gefahren und sie wollte zumindest wissen, ob es in der Nähe feindliche Lebewesen gab.
Sie sah, dass auch Bruder William seinen Handscanner gezogen hatte und gesellte sich zu ihm und zu Stephan van Deyk.
Stephan beugte sich verschwörerisch zu ihr hin. »Sag mir, wenn ich Gerrratorrr für dich verprügeln soll, Karen.«
»Schon gut«, winkte Dana ab. »Er macht nur seinen …«
»Was soll das Gerede hinter meinem Rücken?« Gerrratorrr stapfte zornentbrannt auf Dana zu und riss ihr den Scanner aus den Handschuhen. »Habe ich Ihnen erlaubt, dass Sie hier Messungen durchführen dürfen, Frost? Sie müssen mich erst fragen , bevor Sie es sich erdreisten selbst zu denken! Glauben Sie etwa Ihr Gehirn gehört Ihnen?«
Shavasss eilte dazu und legte seinem Captain die Hand beschwichtigend auf die Schulter. »Ich mache das schon, Sir. Kümmern Sie sich um die wichtigen Aufgaben. Damit müssen Sie sich nicht herumschlagen.«
»Das ist die richtige Einstellung!« Gerrratorrr warf Danas Handscanner gegen das versinkende Brückensegment. Es prallte von der Außenhülle ab und versank in einer besonders weichen Moraststelle. Dana sah dem Gerät wehmütig nach und dachte an seine hohen Kosten und den Nutzen, den es gehabt hatte.
Und das muss ich dann Takato und Soldo schriftlich erklären … Sie schüttelte den Kopf. So ein Unsinn. Das ist doch jetzt wirklich meine geringste Sorge. Dana atmete tief durch. Sie war Dana Frost. Sie war Captain der STERNENFAUST. Sie würde alles tun, damit sie und ihre Crew überlebte.
»Bruder William, jetzt ist es wohl an Ihnen, die Umgebung auf Gefahren zu scannen, aber sorgen Sie dafür, dass Sie Kommandant Gerrratorrr nicht widersprechen.«
Bruder William nickte ernst. Seine Stimme war sehr leise. »Ich weiß, Dana. Das ist mein Spezialgebiet. Man darf einem Verrückten nie widersprechen.«
Dana fragte sich, warum er so komisch mit ihr redete. » Ich bin nicht verrückt, Bruder William.«
»Ich weiß«, klang es gequält. Dana musste trotz der beklemmenden Situation lächeln, denn sie erkannte, dass Bruder William dabei zu Stephan van Deyk hinübersah.
Manchmal kommen Williams Botschaften auch ohne Worte an …
Dana ging so nah zu van Deyk, dass sie ihn berühren konnte. »I.O. …« Sie hakte sich vertrauensvoll bei ihm ein. »Karen möchte gerne eine Strecke von 500 Kilometern zurücklegen und muss dabei durch ein sehr böses feindliches Gelände. Was würden Sie ihr vorschlagen?«
»Fangen Sie mit dem Antigravpack an, Captain Frost.« Stephan entzog ihr seinen Arm und wies auf die Marines, die sie begleiteten. »Das machen die anderen doch auch so.« Seine Stimme war harsch. »Und reißen Sie sich ein bisschen mehr zusammen. Sie sind der Captain. Was soll dieser Blödsinn mit Karen?«
»Zusammenreißen. Richtig.« Dana atmete tief durch. »Gehen wir das an. Ich hoffe, das Gelände lässt ein möglichst leichtes Vorankommen zu …«
*
Lieutenant Mutawesi besah sich wieder und wieder die Daten, die Captain Chip Barus ihm über das von Dronte umgebaute Starr-Schiff gegeben hatte. Es gab zumindest eine reelle Chance, dass die Notlandekapseln mit Schwebefeldern oder Fallschirmen auf dem Planeten gelandet waren. Immerhin, auch wenn sie wahrscheinlich wie in den Anfängen der Raumfahrt mit Überschallgeschwindigkeit abgestürzt waren. Er zerbrach sich den Kopf darüber, wie er Captain Frost, Bruder William, dem ersten Offizier und Dr. Jennings helfen konnte.
»Wenn sie überhaupt noch leben …«, murmelte er düster.
Lieutenant Jamil verzog das Gesicht zu einer schmerzlichen Grimasse. »Sir, könnten Sie die Dinge nicht einfach ein wenig positiver betrachten? Die Wirkung meines Beruhigungsmittels lässt schon wieder nach und Doktor Tregarde hat gesagt, dass er mir nicht mehr davon verabreichen kann, ohne meiner Leber zu schaden.«
»Meins lässt auch schon wieder nach«, murmelte Lieutenant Briggs.
»Lieutenants …«, Mutawesi hob verzweifelt die Hände und ließ sie wieder sinken. Er vermisste den Captain, den ersten Offizier und den Christophorer vor allem wegen ihrer Fähigkeit, Menschen führen zu können. Er wusste sehr gut, dass das nicht seine Stärke war. »Hören Sie, Briggs. Hier tut jeder, was er kann. Nehmen Sie sich zusammen und denken Sie darüber nach, wie wir den Vermissten helfen können!«
»Falls sie noch leben«, seufzte Jamil ängstlich.
»Was macht Dr. Tregarde gerade
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