Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 105 - Notlandung auf Rudra VII

Sternenfaust - 105 - Notlandung auf Rudra VII

Titel: Sternenfaust - 105 - Notlandung auf Rudra VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
tagelang nicht blicken. Dann kam er in ihr Quartier gestürmt und meinte auch noch, alles müsse nach seiner Pfeife tanzen.
    Verflixt – irgendwas wird er doch jetzt tun müssen! Savanna konnte ihre Augen nicht von Taglieri – Admiral Taglieri! – abwenden. Irgendetwas musste er doch tun.
    Doch nichts geschah. Taglieri stand nur da und rührte sich nicht.
    Savanna spürte, wie die Wut endgültig überhand über ihre zärtlichen Gefühle nahm. Er ist doch derselbe geblieben. Derselbe Schreibtischhengst, der immer mindestens acht Minuten braucht, um zu einer Entscheidung zu kommen.
    Die konnte er haben. Und noch mehr.
    »Raus aus meinem Zimmer!« schnaubte sie verächtlich.
    Doch Taglieri reagierte nicht. Einmal mehr wünschte sie sich an Bord der MERCHANT zurück. Was machte sie hier? Sie machte sich ja doch nur lächerlich. Und ich weiß auch genau, warum er keine Miene verzieht – er will mir mit seiner Entschlossenheit nur beweisen, dass er recht hat und mich damit kleinkriegen. Kommt gar nicht infrage!
    »Und glaub nur ja nicht, dass du mich durch pures Anstarren überzeugen kannst, Vince! Oder die Situation zu deinen Gunsten entscheiden kannst!«
    »Was heißt zu meinen Gunsten, Savanna!«, sagte er jetzt doch verärgert. »Es ist doch das Beste für uns beide!« Er kam wieder einen Schritt auf sie zu. Doch sie wich zurück und wandte sich ab.
    In diesem Moment piepte es. Sein Armbandkommunikator! , dachte Savanna. Na toll. Sie hatte die Hoffnung gehabt, dass er sich vielleicht doch noch für sie entscheiden würde, aber mit diesem Ruf war diese Hoffnung dann wohl vernichtet.
    Und als habe sie es erwartet, murmelte er erst: »Dringlichkeitsstufe eins?« Das sagt er nur, damit ich auch ja mitbekomme, wie wichtig er ist! , dachte Savanna bitter.
    Er stellte das Gespräch auf laut, so dass Savanna mithören konnte.
    »Frost an Taglieri. Wir haben einen Jäger aus der Ortung verloren. Wir brauchen Sie auf der Brücke, Admiral.«
    »Taglieri hier. Gehört und verstanden. Ich komme umgehend.« Er deaktivierte sein Gerät. »Ich muss, Savanna.«
    Sie drehte sich nicht um, damit er nicht sah, wie sie heimlich mit ihren Tränen kämpfte. Sie spürte kaum, dass er noch einmal von hinten an sie heran trat und ihr einen leichten Kuss ins Haar drückte.
    Als sich hinter ihm die Kabinentür schloss, glaubte Savanna für einen Moment, in ihr sei etwas zersprungen.
     
    *
     
    Die plötzliche Stille nach der Landung hallte in Morten Jackvilles Ohren nach wie der ohrenbetäubende Krach vorher.
    Mit einem tiefen Seufzer löste sich seine ganze Anspannung. Gut runter gekommen sind wir schon einmal. Soweit haben wir das ganz gut geschafft. Er gönnte sich eine kurze Verschnaufpause. Alle Systeme des Fighters waren nun wieder ganz abgestellt – glücklicherweise, denn seit der endgültigen Landung zeigten sie abermals nur Datensalat an.
    Also schauen wir uns mal um. Morten Jackville kletterte langsam und vorsichtig aus seinem Cockpit. Stück für Stück hangelte er sich zur Glaskanzel Emmas vor und spähte hinein. Ob es seiner Pilotin wirklich gut ging?
    Er atmete auf. Es schien, dass Emma Glück gehabt hatte, denn augenscheinlich war sie – zumindest äußerlich – unverletzt. Auch ihr Raumanzug wies, soweit er das sehen konnte, keinerlei Beschädigungen auf.
    Er machte sich daran, den Teil des Cockpits zu öffnen, in dem die Bewusstlose lag. Leise zischend öffnete sich die Kuppel aus transparentem Stahl. Morten hörte das dank der hauchdünnen Atmosphäre auf Rudra VII. Jetzt kam er direkt an Emma heran. Aus seinem Anzug nestelte er ein Verbindungskabel hervor. Er achtete darauf, durch keine zu hastige Bewegung von der Seite des Jägers abzurutschen, beugte sich vor und steckte sein Kabel in den Anschluss der Diagnoseeinheit von Emmas Anzug. Mühsam kämpfte er darum, das Gleichgewicht zu bewahren.
    Gar nicht so einfach, wenn man sich mit den Händen nicht festhalten kann! , dachte er. Nach einer weiteren Minute bekam er erste Ergebnisse. Kalanis Anzug meldete volle Bereitschaft und keinerlei Beschädigungen – das Risiko war es also wert gewesen, die Kanzel zu öffnen.
    Emma Kalani selbst hatte die Notlandung diesen Anzeigen zufolge ebenfalls vollkommen unversehrt überstanden.
    Aber warum bist du ohne Bewusstsein? Morten grübelte vor sich hin und sah ratlos auf Emma herab. Er versuchte, irgendwelche Regungen an seiner Partnerin auszumachen. Aber sie blieben aus.
    Nun gut, das ließ, er musste sich erst einmal um andere

Weitere Kostenlose Bücher