Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 105 - Notlandung auf Rudra VII

Sternenfaust - 105 - Notlandung auf Rudra VII

Titel: Sternenfaust - 105 - Notlandung auf Rudra VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:

     
    *
     
    Auf der Brücke der STERNENFAUST rieb sich Admiral Taglieri müde die Augen. Die letzten Stunden, so schön sie waren, hatten ihn auch viel Kraft gekostet.
    Ich bin eben doch nicht mehr der Jüngste , stellte der Admiral in sich hinein lächelnd fest. Dann straffte er seine Haltung und sah Dana Frost betont mürrisch an.
    »Also, was haben wir jetzt an Neuigkeiten, Captain? Die Ortung findet einen Jäger nicht mehr. Und das, obwohl die Flugroute und die letzte Position bekannt sind. Was gedenken Sie jetzt zu tun, Captain Frost? Es war letztlich Ihre Idee, die uns in diese Lage gebracht hat.«
    »Admiral, ich habe als erstes die restlichen Jäger von ihren Erkundungsaufträgen entbunden. Sie sind zur Suchaktion eingeteilt.«
    »Das kann nicht Ihr Ernst sein, Captain! Zuerst schicken Sie die Maschinen los um schneller das System zu durchkämmen, und nun sollen die Piloten ihren Auftrag abbrechen? Gerade in dem Moment, wenn sie ihre Zielorte erreichen? Wir sind nicht zuletzt hier, um nach den Kristallen zu suchen, dieser Auftrag hat nach den letzten Meldungen von Karalon Priorität. Wieso schicken Sie nicht einfach andere Jäger los?«
    Der Admiral ärgerte sich. Er wusste, dass Dana Frost bei der Mannschaft beliebter war als er selbst, das hatte sicher auch mit ihrem seit dem »STERNENFAUST-Zwischenfall« legendären Nimbus im Star Corps zu tun. Dazu kam, dass sie sich auch in seiner Gegenwart ständig kühl und beherrscht gab. Einerseits schätzte Vincent Taglieri die Disziplin, mit der Frost ihre Aufgaben und auch unerwartete Situationen erledigte. Andererseits – es brachte ihn auch auf die Palme.
    Jetzt stand Frost kerzengerade vor ihm, die Hände hinter ihrem Rücken in einer typischen Geste verschränkt. Sie wich seinem Blick nicht aus.
    Wie meist in diesen Situationen mit seinem Captain versuchte der Admiral voll und ganz die Würde des Befehlshabers auszustrahlen. Dass er dabei weniger souverän als arrogant und unnahbar wirkte, war ihm nicht bewusst. Er hörte nur den Widerwillen in Frosts Antwort.
    »Ich verlasse mich auf meine Intuition, Admiral. Die Art und Weise, wie die Kommunikation abbrach, kam mir suspekt vor. Ich möchte keine kaum geschützten Rettungskräfte in Richtung dieses Mondes schicken, sondern mich lieber mit dem ganzen Schiff auf den Weg begeben. Die Jäger sollen Sicherung fliegen und uns geleiten. Aber die Hauptsuchaktion sollten die Shuttles übernehmen.«
    »Ihrer Ansicht nach sollten wir also alle unsere Kräfte aufbieten, um einen Jäger zu retten?« Wie stellte sich der Captain das vor? Den Einsatz hatte sie zu verantworten. Da sah man wieder, wo einen reine Intuition hinbrachte! In dieser Hinsicht schien ihm Frost nicht besser als die unvernünftige Savanna zu sein. »Captain, ich will ehrlich mit Ihnen sein. Ich mache mir wie Sie Sorgen um den Verbleib unserer Jägerbesatzung. Aber mir will nicht einleuchten, warum Sie in einer Situation, die keinerlei Gefahrenpotential aufweist gleich mit dem ganzen Schiff sinnlos im Weltraum herumgondeln wollen.«
    In Captain Frosts Gesicht war kaum eine Regung zu erkennen. »Admiral, ich denke, so weit liegen unser Urteilsgrundlagen nicht auseinander. Eine Bedrohungslage kann gegeben sein, auf jeden Fall aber eine Herausforderung an uns. Denn normal ist das Verschwinden des Jägers von all unseren Anzeigen nicht. Ob uns letztendlich eine Bedrohung oder eine Entdeckung erwartet: wir sollten uns vor Ort gründlich umsehen. Derzeit gibt es hier in diesem System nichts, was unsere Aufmerksamkeit mehr fesseln könnte als dieses Phänomen.«
    Abermals herrschte Schweigen zwischen den beiden Kommandanten der STERNENFAUST. Schließlich musste sich Vincent Taglieri eingestehen, dass sie wie so oft zumindest ansatzweise recht hatte. Ihre Ansicht war fundiert und nicht von der Hand zu weisen. Er beschloss, ihre Vermutung, dass sich etwas in der Nähe befand, was die Ursache dieses Phänomens war, zumindest in Betracht zu ziehen.
    »In der Tat sehe ich kein überzeugendes Faktum, dieser Sache nicht auf den Grund zu gehen. Und sei es nur, dass wir die beiden Piloten durch die Massierung der Kräfte schneller finden. Ich behalte mir allerdings vor, dass es sich wirklich nur um eine Fehlfunktion oder um menschliches Versagen handelt. – Machen Sie sich an die Ausarbeitung eines Einsatzplanes. Aber lassen Sie dabei nicht noch mehr Schiffe verschwinden.«
    Den Spruch konnte er sich nicht verkneifen. Als sie ihre Kontrolle bewahrte und Gleichmut

Weitere Kostenlose Bücher