Sternenfaust - 105 - Notlandung auf Rudra VII
bedeutet?
Savanna rückte ihm ein wenig näher auf den Pelz und küsste ihn, um ihm zu zeigen, dass sie ihn noch ein wenig bei sich behalten wollte. Ihre Arme schlangen sich noch enger um Vincent und hielten ihn fest.
Doch kein leidenschaftlicher Kuss auf ihre Lippen antwortete ihr. Kein Streicheln seiner Hände. Vincent küsste sanft ihre Stirn und schob sie ein wenig von sich weg, als ob er sie anschauen wollte. »Es ist so unglaublich schön, dich wieder zu haben, Savanna. Ich kann mir nicht erklären, wie ich all diese Jahre ohne dich habe aushalten können.« Seine Worte beruhigten sie und sie entspannte sich wieder für einen Moment.
Doch dann wurde er wieder unruhig.
Savanna wurde klar, dass er sich nicht so geändert hatte, wie sie sich das hätte wünschen können. Ihr wurde auch klar, wie lange sie schon hier zusammen waren, wahrscheinlich war es wieder dieses verdammte Pflichtgefühl, dass ihn zu seiner Mannschaft, seinem Schiff oder zu sonst irgendetwas zurückzog – und wieder kam sie erst an zweiter Stelle. Oder an dritter.
»Ich muss gehen, Sav«, hörte sie auf einmal seine dunkle Stimme. »Ich muss zurück auf die Brücke. Dort weiß man nicht, wo ich bin.«
»Nein, Vince, du musst bei mir bleiben. Ich kann dich nicht gehen lassen. Nicht jetzt, nicht nachdem wir uns endlich wiedergefunden haben!« Savanna wollte nicht aus ihrem persönlichen Paradies vertrieben werden und protestierte deshalb umgehend.
Doch Taglieri ließ sich nicht aufhalten. Er stand auf und griff nach der Uniform, die neben dem Bett lag. »Ich muss doch nur kurz fort, Sav. In wenigen Stunden bin ich wieder bei dir und dann habe ich wieder Zeit. Und außerdem, jetzt wo wir wieder zusammen sind, haben wir doch noch unser ganzes Leben vor uns. Und dir ist doch klar, dass ich dich nie mehr gehen lassen werde?«
»Ich brauche dich jetzt, Vince! Nicht immer nur morgen und übermorgen. Jetzt!«
»Aber ich kann jetzt nicht. Du weißt, ich bin nebenbei auch noch Kommandant dieses Schiffes und das braucht mich jetzt!«
Schweigen breitete sich zwischen beiden aus und Savanna spürte, dass Ärger in ihr hochstieg.
»Behandle mich nicht wie ein dummes Kind!« Ihre halb zusammen gekniffenen Augen sprühten vor Zorn.
»Ich weiß, dass du kein Kind bist, Sav.« Jetzt stand er in seiner hervorragend sitzenden Uniform direkt neben ihr und sah stirnrunzelnd auf sie herab. »Mittlerweile solltest du doch wirklich wissen, wie viel mir an dir liegt! Aber deshalb kann ich meine Verantwortungen hier auf diesem Schiff doch nicht vergessen!«
Savanna seufzte ärgerlich auf. Es war doch immer wieder das gleiche, so war es früher auch schon gewesen. Dienst blieb Dienst. Die Pflicht kam immer zuerst, da gab es für Vincent Taglieri nichts.
Sie suchte noch nach einer passenden Antwort, als er wieder das Wort ergriff.
»Savanna, du weißt, was du mir bedeutest. Ich möchte dich gern wieder in meiner Nähe haben, jetzt, wo wir uns wieder gefunden haben. Ich denke, das Beste wäre, wenn du wieder ins Star Corps eintreten würdest. Dann können wir alles viel besser organisieren und auf die Reihe bringen. Denkst du das nicht auch? Ich denke wirklich, deine wilden Jahre sollten mittlerweile vorbei sein …«
Sie setzte sich auf und schnappte sich ihren Overall. Hastig zog sie sich an.
»Ich glaube wirklich, du spinnst. Ich trete doch eurem Verein nicht schon wieder bei! Ich bin heilfroh, dass ich damals nach Trident aufhören konnte, mich rumkommandieren zu lassen und ich fange jetzt sicher nicht wieder an damit! Auch nicht für dich!«
Taglieri drehte sich auf der Stelle um und machte Anstalten, ihr Quartier zu verlassen. Doch er tat es nicht und blieb nach wenigen Schritten schon stehen. Für einen Moment glaubte Savanna, er würde nachgeben.
»Ich kann dich nicht verstehen, Savanna. Bist du nur auf Abenteuer aus?«
»Du bist ein egoistisches …« entfuhr es ihr. »Du denkst kein bisschen an uns! Du denkst nur allein an dich. Alles andere ist irrelevant! Der Admiral befiehlt und alles muss gehorchen. Nein, nicht mit mir! Ich bin kein Spielzeug! In das Star Corps eintreten, damit der Herr Admiral mich dahin kommandieren kann, wohin der Herr Admiral mich haben will? Pah! Ins Bett, zu Befehl! Heim auf die Erde an den Herd, zu Befehl! So nicht! Nicht mit mir!« Sie tippte sich an ihre rechte Schläfe.
Doch als sie seinen verletzten Gesichtsausdruck sah, versuchte sie, sich zu beruhigen. Noch nagte die Wut an ihr. Zuerst ließ er sich hier
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