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Sternenfaust - 117 - Sternenjagd

Sternenfaust - 117 - Sternenjagd

Titel: Sternenfaust - 117 - Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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sicherten alles ab und gaben ihnen keine Chance für einen Fluchtversuch.
    Brenner hatte vorgeschlagen, dass sie sich bewusst schwach geben sollten.
    Im Grunde ist das kein Kunststück. Ich fühle mich hundeelend und diese Mistkerle geben Brenner so wenig von seinen Medikamenten, dass er gerade so über die Runden kommt. Wahrscheinlich schafft er es draußen keine zehn Stunden.
    In diesem Moment hörte McVellor erneut das Öffnen des Schotts. Er sackte noch weiter in sich zusammen und warf Brenner einen verstohlenen Blick zu. Der Captain tat so, als schliefe er.
    McVellor fühlte seine Beine vor Anspannung zittern. Hoffentlich sind es mehr als zwei Wachen.
    Er war mit Brenner übereingekommen, dass sie nur versuchten zu fliehen, falls weniger als drei Wachen den Raum betraten. McVellor war nicht nach einer Auseinandersetzung, aber wortbrüchig wollte er auch nicht werden. Und die Versuchsratte für diese Wahnsinnigen spiele ich auch nicht gerade gerne … Er versuchte ruhig zu atmen und sich selbst Mut zu machen.
    Zwei Männer in anthrazitfarbenen Kleidern betraten den Raum. Einer sicherte mit einer Waffe, der andere hielt ein silbern lackiertes Tablett, auf dem zwei Teller und zwei Flaschen standen.
    McVellor roch gebratenes Gemüse. Es wäre so viel einfacher, das Essen anzunehmen und sitzen zu bleiben …
    Er sah, wie Hagen Brenner seine Liegeposition veränderte, damit er schneller aufspringen konnte. Gleichzeitig machte der Mann den Eindruck, als würde er sich vor Schmerzen zusammenkrümmen. Er begann erbärmlich zu husten.
    »Was ist mit dem?« Der Rebell mit der Strahlerwaffe in der Hand wies unwirsch auf Brenner. »Ist der krank?«
    »Ich … Ich weiß nicht …« McVellor richtete sich langsam auf und versuchte, in eine möglichst gerade Position zu kommen. Er streckte die vor dem Körper gefesselten Hände.
    »Sitzen bleiben«, herrschte ihn der kleinere Mann mit der Waffe an. Der größere Mann mit dem Tablett ging zu dem gefesselten Hagen Brenner, um nach ihm zu sehen.
    McVellor sah auf den Lauf der Waffe in der Hand des Rebellen. Sie glänzte bronzefarben wie die Spitze einer Lanze. Der latente Telepath brauchte nicht weit gehen, um Angst und Wut in sich zu finden. Er hatte entsetzliche Angst, schwarz, vernichtend und alles beherrschend. Wie ein Schatten lag sie über dem Gefängnisraum, senkte sich auf ihn herab und drohte sein Herz zu zerquetschen wie eine schwarze, eiserne Faust.
    Wenn das hier schief geht, bin ich tot.
    Das Entsetzen lähmte ihn. Nur langsam, ganz langsam suchte er den Blickkontakt mit dem Bewaffneten. Er ließ seine Angst zu, hielt sie aus und versuchte sie seinem Gegenüber zu senden. Es war nicht das Abschicken an einen anderen Telepathen. Es war die zwanghafte Übertragung auf einen normalen Menschen.
    McVellor hatte gelesen, dass die Gabe der latenten Telepathie sich bereits seit Jahrhunderten bei den Menschen zeigte. Neusten Hypothesen der Telepathie-Wissenschaft zufolge konnten latente Telepathen besonders in Notsituationen, oder wenn sie starben, einen Impuls aussenden. Dieser Impuls sprang ganz ohne Sichtkontakt in eine nahestehende Person. Der Telepath adressierte ein Feld in die Zielperson, exakt in die Region des Hirns, die sein Gefühl spiegelte. Er aktivierte die Neurone und ließ auf diese Art den anderen fühlen, was er fühlte. Es gab sogar Vermutungen, dass der HD-Raum und das Vorhandensein von HD-Strahlung hierbei eine wichtige Rolle spielten. Doch bisher war es nicht nachgewiesen, dass ein Telepath ein HD-Raum-Feld erzeugen konnte.
    Ich muss hier nur hinsehen und meine Angst übertragen. Hinsehen, diesen Rebellen mit meiner Angst überfluten …
    »Was glotzt du so?« Der Mann mit der Waffe hob den Lauf und hielt ihn McVellor an den Kopf.
    McVellor begann unkontrolliert zu zittern. Er wandte den Blick nicht ab. »Angst«, flüsterte er.
    Die Augen des Rebellen weiteten sich. Er sah in die Pupillen von Jason und schien darin etwas Grauenerregendes zu entdecken. Seine Hände krampften sich um den Griff der Waffe, er begann ebenso unkontrolliert zu zittern, wie McVellor selbst.
    »Was ist denn da los?« Der zweite Mann drehte sich zu McVellor und seinem Kumpanen um.
    Der kleinere Mann antwortete nicht. Angst hatte ihn gepackt. McVellor konnte es sehen und spüren. Die Angst, die er ausstrahlte, spiegelte sich in den Pupillen des Rebellen und von dort aus – McVellor keuchte auf – von dort aus kehrte sie wieder zu ihm zurück!
    »Nein!«, brachte er entsetzt

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