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Sternenfaust - 133 - Angriff auf Lor Els Auge

Sternenfaust - 133 - Angriff auf Lor Els Auge

Titel: Sternenfaust - 133 - Angriff auf Lor Els Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Mitchell?« Seine Stimme wurde lauter: »Hatten wir da nicht etwas anderes vereinbart?« Taglieri senkte die Stimme. »Aber es wäre ja nicht das erste Mal, dass eine Zusammenarbeit nicht so verläuft, wie sie sollte …«
    Mitchells Kiefer zuckte. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. »Wie meinen Sie das?«
    »Das wissen Sie ganz genau, Ratsvorsitzender.«
    »Nein, das weiß ich nicht.«
    »Die Kridan, Mitchell! Sagen sie bloß, das haben Sie vergessen! Ich habe es nämlich nicht.«
    »Sie meinen die ENDEAVOUR-Sache?«
    »Damals haben Sie gegen meinen Befehl gehandelt, Mitchell. Ich war Ihr vorgesetzter Captain. Sie flogen mein Raumschiff in einen Gasriesen. Dabei wäre fast die gesamte Mannschaft umgekommen. Und nun versuchen Sie wieder, mich zu übergehen.«
    Mitchell lachte gequält. »Das ist so lange her, Admiral, und Sie wissen genau, dass ich damals richtig gehandelt habe. Wir entkamen den Kridan. Eine halbe Stunde später war der Krieg vorbei. Nach drei Jahren. Hätte ich auf Ihren Befehl gehört, dann säßen wir heute nicht hier und könnten uns diese alten Geschichten wieder vorhalten. Denn dann wären wir heute tot! Und mit uns die ganze Besatzung der ENDEAVOUR!«
    Taglieri schwieg. Ja, es stimmte. Mitchells Wagemut hatte die ENDEAVOUR gerettet. Dennoch hatte der heutige Ratsvorsitzende damals einen Befehl missachtet. Seinen Befehl.
    »Wir waren jung, Taglieri. Die ENDEAVOUR war Ihr erstes Kommando. Unsere Schilde waren von den Grasern der Kridan fast weggebrannt. Einen weiteren Treffer hätte das Schiff nicht überstanden. Sie wissen, dass meine Entscheidung richtig war.«
    Taglieri knirschte mit den Zähnen. Mitchell schwieg, was Taglieri überraschte. Also war er an der Reihe, das Gespräch fortzuführen: »Sie untergraben meine Autorität, Mitchell. Das haben Sie damals getan, und das hat sich bis heute nicht geändert. Sie mögen zwar der Ratsvorsitzende des Hohen Rates der Solaren Welten sein, und ich nur ein Admiral auf einem Star Cruiser. Meine Sache ist nicht die Politik, das ist Ihr Ressort. Aber Sie wissen, dass ich Erfahrung mit Meuterern und Geiselnehmern habe. Mit Verhandlungen. Erinnern Sie sich an die Sache mit den Rebellen von Golden Sun .«
    »Und? Glauben Sie, die Kridan hätten die Geisel nicht erschossen, wenn Sie mit denen verhandelt hätten?«
    »Vielleicht!«
    Der Ratsvorsitzende lachte auf. »Lächerlich.«
    Sie schwiegen sich eine Weile an. Taglieri spürte, dass der Ratsvorsitzende verunsichert war. Taglieri war klar, dass sie sich zusammenreißen mussten, wollten sie aus der Situation das Beste machen.
    Liebe Güte, er führte sich auf … Das war nicht seine Art. Lag es daran, dass ihm Savanna nicht aus dem Kopf ging? Andererseits hatte sich Mitchell bei den Verhandlungen wie ein sturer Mistkerl verhalten.
    »So geht das nicht«, murmelte Taglieri müde. Er fühlte sich wie nach einem ausufernden Streit mit Savanna.
    Der Ratsvorsitzende sagte leise: »Lassen wir die Vergangenheit ruhen …«
    »Einverstanden, Mitchell!«
    »Fakt ist: Wir müssen etwas unternehmen. Die töten jede Stunde eine weitere Geisel.« Mitchell schnaufte.
    Taglieri dachte nach. »Die Kridan sind fanatisch. Die werden die Menschen nie freilassen. Die Gelegenheiten, bei denen sie in den vergangenen Konflikten Gefangene gemacht haben, kann man an einer Hand abzählen.«
    Mitchell nickte. »Ich fürchte, Sie haben recht.«
    Taglieri fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn. Sie fühlte sich heiß an. »In Ordnung, Mitchell. Wie viel Zeit ist seit dem letzten Ultimatum verstrichen?«
    »Zwanzig Minuten.«
    »Wir haben also vierzig Minuten, um uns etwas zu überlegen, dass die Kridan von einer weiteren Hinrichtung abhält.«
    Taglieri ließ sich mit Colonel Yefimov verbinden. Er erklärte mit wenigen Worten die Situation, befahl stillen Alarm für die Marines und drehte sich zum Display zurück.
    Mitchell presste die schmalen Lippen zusammen. »Ab sofort liegt die Rettung der Geiseln – zumindest, was die militärischen Optionen angeht – in Ihren Händen, Admiral. Ich verlasse mich auf Sie. Halten Sie mich bitte auf dem Laufenden!«
    Mitchell unterbrach die Verbindung.
    Taglieri rieb sich die Stirn. Er hatte Kopfschmerzen. Das Gespräch war anstrengend gewesen. Die Mischung aus Strategie, Professionalität und kindischer Streiterei hatte ihn ausgelaugt. Seine Augen juckten. Und immer wieder hatte er das Gesicht von Savanna Dionga vor Augen. Sein Magen ballte sich vor Sorge zusammen. Wenn sie mit

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