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Sternenfaust - 137 - Eine Milliarde Credits

Sternenfaust - 137 - Eine Milliarde Credits

Titel: Sternenfaust - 137 - Eine Milliarde Credits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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fragen, versucht man hier, eine falsche Spur zu legen. Nicht unraffiniert. Ich könnte versuchen, anhand dieser Narben das alte Gesicht virtuell zu rekonstruieren. Wahrscheinlich würde das Gesicht einer Person entstehen, die mit dem Vorfall nichts zu tun hat. Nichts zu tun haben kann .«
    »Also eine Sackgasse«, murmelte Williams.
    »Für mich ja«, sagte Livingston nüchtern. »Aber das ist ja auch nur die erste Analyse. Ich werde mal sehen, ob ich sonst etwas aus diesem Video herausbekomme, das uns etwas an die Hand gibt. Bedenken Sie, Lieutenant, wenn Gregorovitch mit seiner These, dass das da Jurij Diaz ist, recht hat, dann müssen wir mit allem rechnen.«
    Williams nickte nur und zog sich einen Stuhl heran. »Ich möchte wissen, warum sich Gregorovitch so sicher ist«, murmelte er dann.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Livingston geistesabwesend und halb mit seiner Analyse beschäftigt. »Halten Sie es denn für möglich, dass Diaz dahintersteckt, wie er sagt?«
    Williams zuckte mit den Achseln. »Jedenfalls wäre Diaz für uns kein unbeschriebenes Blatt. Ich kann mich noch erinnern, was das damals für ein Skandal war. Erst diese ganzen Gerüchte um die Lager, in denen die Genetiker angeblich ihre ›Auslaufmodelle‹ festgehalten haben sollen. Dann, dass die Regierung damals veranlasst haben soll, Diaz, der ja bis 2252 Regierungschef der Drei Systeme war, aus einem solchen zu befreien { * } und dann, ein Jahr später dieser Putschversuch gegen den damaligen Ratsvorsitzenden Rudenko { ** } .«
    »Steckte hinter dem nicht auch Diaz?«, fragte Livingston.
    Williams nickte. »Ja, das galt wohl als erwiesen. Wenn wir es hier wieder mit Diaz zu tun haben, haben wir einen der gefährlichsten Gegner, die wir uns denken können, einen, der hochintelligent und völlig skrupellos ist.«
    »Sehen Sie mal«, meinte Livingston und wies auf ein anderes Bildfenster. Es war die Aufnahme von Gregorovitch während des Gesprächs. »Er wirkt verdammt selbstsicher. Sehen Sie hier die Analyseanzeigen von Gregorovitchs Mimik und Stimmlage. Er scheint sicher zu sein, dass es sich um Diaz handelt.«
    Williams studierte die Anzeigen eine Weile. »War das während des GBN-Interviews genauso?«
    »Kann ich rausfinden«, meinte Livingston und tippte ein paar Befehle in den Computer. Schon bald sah man die Aufnahmen von Gregorovitch im Interview und die entsprechenden Analyseanzeigen dazu. »Scheint, als wäre er hier genauso davon überzeugt, dass er recht hat.«
    »Ich möchte wissen, was er vorhat«, murmelte Williams. »Können Sie von hier aus die Kamera auf ihn aktivieren, ohne, dass er es merkt? Besser, wir überwachen ihn, damit er uns nicht ins Handwerk pfuscht.«
    »Das ist gar nicht nötig«, erklang eine gelassene Stimme vom Eingang her. Williams fuhr herum, um dem Geschäftsführer von Far Horizon ins Gesicht zu sehen. »Ich brauche Sie für das, was ich als Nächstes vorhabe, Lieutenant. Und glauben Sie mir, ich habe durchaus nichts Illegales vor.«
     
    *
     
    Noch nie war die Zeit so langsam vergangen.
    Jedenfalls kam es Pierre deLorme so vor. Er sah wieder auf die Uhr, doch die Anzeige schien nur ein paar Sekunden vorgerückt zu sein.
    Darty saß neben Sol auf dem durchgesessenen Sofa und hielt ihm einen Nadler in die Seite. Hin und wieder nahm er einen Schluck aus seiner Flasche.
    Pierre warf einen kurzen Blick auf den bulligen Darty. Wenn ich nur halb so viel von dem Zeug getrunken hätte, wie er, hätte ich Sol schon erstochen, so wenig könnte ich meine Hände stillhalten , dachte er.
    Auf einmal flog eine leere Flasche direkt an seinem Ohr vorbei und zerschellte an der Betonwand des Raums. »Verdammt!«, folgte sofort ein Fluch. Es war Darty. »Wie lange sollen wir denn hier noch warten? Für wie blöd hält uns dieser Kerl eigentlich?«
    Erschrocken starrte Pierre auf die Glasscherben. Sol hatte sich nicht gerührt, und starrte Darty an wie ein Kaninchen die Schlange, die es fressen wollte. Für einen Moment verwünschte Pierre seine Entscheidung, Sol ins Team geholt zu haben. Der Kerl hält nicht mehr lange durch , erkannte er. Und er ist das schwächste Glied in der Kette.
    »Jetzt nimm dich bloß noch ein paar Stunden zusammen!«, meinte Pierre. »Wir wollen hier nichts verkehrt machen – und deshalb werden wir die Frist noch abwarten, bevor wir uns an diesem Grivogeff schadlos halten, klar?«
    »Das kann nie klappen!«, sagte Sol bitter und achtete nicht mehr darauf, dass Darty ihm den auf tödliche Ladung

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