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Sternenfaust - 140 - Chimären-Tanz

Sternenfaust - 140 - Chimären-Tanz

Titel: Sternenfaust - 140 - Chimären-Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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etwas Spitzbübisches verlieh und ihre Schönheit nur noch vollkommener machte.
    »Hast du inzwischen eine Idee, wer hinter der Puppe stecken könnte?«, fragte Toler.
    Als Sonda verneinte, fiel Harry etwas ein, dass er seiner Mannschaft gegenüber bislang noch nicht erwähnt hatte. »Neben der Tatsache, dass er irgendwann mit dir das Bett geteilt hat, wissen wir noch etwas. Er hat Zugang zu einem Mittel namens Zurmangon.«
    Sonda schaute überrascht auf. »Zurmangon?«
    In Harry keimte unvermittelt Hoffnung auf. Fühlte sich auch nicht schlecht an, fand er: Ein wenig Abwechslung in der allgemeinen Verzweiflung. »Hast du schon einmal davon gehört?«
    »Allerdings.«
    »Na los!«, drängte Savanna. »Red schon!«
    »Schätzchen«, meinte Toler, »da wird dir unsere kleine J’ebeem nicht weiterhelfen können. Zurmangon galt gewissermaßen als Spezialität der Spinne . Also des Vorgängers der Puppe .«
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Zurmangon tötet langsam und recht qualvoll, wenn man einmal damit in Kontakt gerät. Vor allem, wenn man dem Körper des Kontaminierten von außen Sauerstoff zuführt und auf diese Weise das Ersticken verhindert, das die erste Todesursache wäre. Man kann auf diese Weise fast eine Woche überleben, während sich die Lunge langsam aber sicher zersetzt und verflüssigt. Die Spinne pflegte ihre Feinde an ein Netz zu fesseln, an allerlei medizinische Technologie anzuschließen und dann Zurmangon in geradezu homöopathischen Dosen über einen Tropf zuzuführen. Wer einmal ein Zurmangon-Opfer gesehen hat, kann sich wohl nichts Schlimmeres vorstellen, als selbst eines Tages so zu enden.«
    Sonda nickte während der Erklärung des Ingenieurs mehrfach. »Ich habe es gesehen. Und es brachte mich dazu, der Spinne jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Bis … naja …«
    »Bis du die Schnauze voll hattest?«, schlug Harry vor.
    »Exakt, Boss. Und nun sollten wir überlegen, wie ich unauffällig zur Raumstation zurückkehren kann.«
    Harry war zwar gerührt von dem Einsatz, den Sonda zeigte und von dem Risiko, das sie eingehen wollte, aber das konnte er unmöglich zulassen. Das stellte er auch unmissverständlich klar, ehe er betonte, dass er für sich eine Entscheidung getroffen habe. Und er war nicht nur der Kapitän der MERCHANT, sondern auch derjenige, der eigentlich betroffen war. Schließlich saß das verflixte Armband an ihm fest und nicht an einem Mitglied seiner Mannschaft.
    Ohne die anderen um Rat zu fragen, stand er auf, holte die Stoffpuppe aus dem schalldichten Behälter, in dem er sie zur Sicherheit verstaut hatte, und aktivierte das in die Knopfaugen integrierte Funkgerät.
    »Es ist soweit«, sagte er. »Ich muss mit Ihnen sprechen.«
    Zwar rechnete er damit, dass er früher oder später Antwort erhalten würde, aber die Geschwindigkeit, mit der die Puppe tatsächlich reagierte, überraschte ihn dennoch. »Sie haben einen Käufer?«
    »Niemand würde für meine alte Mühle auch nur annähernd drei Millionen bezahlen. Und verdammt noch mal, wenn Sie so schlau sind, und daran zweifle ich eigentlich nicht, dann wissen Sie das auch!« Harry ballte die Hände zu Fäusten. »Also … was wollen Sie wirklich von mir? Ich bin bereit, Ihren Auftrag zu erfüllen. Sie haben mir hinreichend klar gemacht, dass ich mich in Ihrer Gewalt befinde!«
    Wieder dieses blecherne, verzerrte Lachen – ein Lachen, das Harry dieses Mal aufzeichnete, um es später von einem Stimmerkennungsprogramm überprüfen zu lassen. »Ich wusste doch, dass ich mich in Ihnen nicht getäuscht habe, Mister Chang. Es gibt da tatsächlich eine Möglichkeit, wie Sie Ihre Schulden auch ohne Geld abarbeiten können. Eine echte Alternative für Sie.«
    »Heraus damit!«
    »Sie erledigen einen Auftrag für mich, und alle Schulden sind beglichen. Wie klingt das? Ihnen bleiben noch gut 30 Stunden, bis die Batterie des Armbands erschöpft ist, das Kraftfeld kollabiert und … aber das wissen Sie ja.«
    »Noch 35 Stunden, um genau zu sein. Zumindest, wenn das mit den zwei Tagen nicht nur leichtfertig dahingesagt war.«
    Die Puppe gab ein knarrendes Geräusch von sich – vielleicht ein Husten, das vom Stimmverzerrer in ein unmelodisch-schrilles Tönen verwandelt wurde. »So genau dürfen Sie das nicht nehmen. Aber ich habe einen Countdown programmiert. Eine Stunde vor Ablauf der Zeit wissen Sie, was die Stunde schlägt, sozusagen. Den Auftrag können Sie aber auch schneller erledigen, wenn Sie sich beeilen.«
    »Dann heraus

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