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Sternenfaust - 148 - Herrscher der Orphanen (2 of 2)

Sternenfaust - 148 - Herrscher der Orphanen (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 148 - Herrscher der Orphanen (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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beginnen, um überhaupt festzustellen, ob irgendetwas durchkommt. Die genaue Frequenz lässt sich später feststellen.«
    »Natürlich, Professor«, murmelte Jenny so leise, dass nur sie es hören konnte.
    Izanagi öffnete die Augen. »Turanor versteht Ihre Überlegung, Captain. Es ist aber auch für ihn etwas völlig Neues, und er kann nicht sagen, ob es funktionieren wird. Er will es jedenfalls versuchen.«
     
    *
     
    Lieutenant Mary Halova erschrak fürchterlich, als der SARD unvermittelt den Fuß hob und der Boden kurz erbebte. Corporal Haddiyah Ghufran, eine zierliche, aber doch zähe Frau mit klar ausgeprägten Gesichtskonturen, sprang reflexartig auf und brachte das Gewehr in Anschlag. Die Mündung war auf den metallenen Avatar gerichtet, dessen rechter Fuß zwanzig Zentimeter über dem Boden schwebte. Jetzt wirkte der Hightech-Roboter wieder so versteinert wie zuvor.
    »Turanor ist weg!«, erklang Tregardes Stimme im Helmfunk. Sämtliche Blicke richteten sich auf den mobilen HD-Transceiver. Der Klappstuhl davor war leer.
    Plötzlich flimmerte die Luft neben dem Stuhl in violettem Licht, und Turanor wurde wieder sichtbar. Im selben Augenblick hob der SARD seinen Fuß ein weiteres Stück an.
    »Was ist hier los?«, fragte Tregarde irritiert.
    Abermals flimmerte die Luft, Turanor verschwand, und der SARD brachte den rechten Oberschenkel in die Waagerechte.
    »Turanor!«, rief Mary in dem Augenblick, als er erneut materialisierte. Im selben Moment beugte der SARD seinen Oberkörper ein Stück nach vorne und verlor das Gleichgewicht: Der vorgestreckte Fuß schlug auf den Boden, doch der Roboter fiel glücklicherweise nicht um, sondern blieb in einer Haltung stehen, die entfernt an einen Sprinter vor dem Startschuss erinnerte.
    Mary bemerkte, wie die Luft um Turanor erneut zu flimmern begann und dieses Mal nur ein leichtes, kaum wahrnehmbares violettes Leuchten emittierte, ohne dass der Teleporter entmaterialisierte. Mit den Boden zum Erbeben bringenden Schritten setzte sich der SARD in Bewegung. Mary riss sich herum und sah der Maschine hinterher, die in die Tiefe der Halle stapfte. Sie wandte den Blick zurück zu Turanor – und dann sah sie es!
    »Die Transmissions-LED!«, rief sie und wies auf das gelb blinkende Lämpchen des HD-Funkgeräts.
    »Sie haben es geschafft!«, rief jetzt auch Tregarde.
    Doch die Freude kam zu früh: Das violette Leuchten um Turanor nahm plötzlich an Intensität zu, und schon hatte er sich wieder aus der Kuppel teleportiert. Die Transmissions-LED erlosch, und der SARD kam zum Stillstand: Ein letzter Ruck ging durch den Fußboden, und der Roboter stand dreißig Meter entfernt in einer leichten Staubwolke – in den aufgewirbelten Partikeln, die sich über die Jahrtausende hier angesammelt haben mochten …
    »Irgendwie schafft es Turanor, den Schutzschirm für den HD-Funk zu öffnen«, erkannte Mary.
    »Ja.« Tregarde nickte zustimmend.
    Und schon kam der psi-begabte Alendei zurück. Doch jetzt ging er zu seinem Klappstuhl und ließ sich nieder. Sein Kopf sackte auf die Brust – von einem violetten Leuchten keine Spur mehr. Mary erkannte, wie erschöpft Turanor war.
     
    *
     
    In der Zeit der Toten Götter
     
    Mato Kin Wayat sprang aus dem ovalen Tor , das ein bläulich schimmerndes, zähflüssiges Gel zu umfassen schien. Die auf Quantenfernwirkung basierende Tor-Technik hatte den Wissenschaftler in Nullzeit vom Institut nach Wanbdi gebracht.
    Mato Kin sprintete auf den Ausgang des Torraums zu und durchstieß das fluide Material, das sich beim Durchgang völlig seinen Konturen anpasste. Er hetzte durch einen der Außengänge des Wohnwürfels Wanbdi und war bemüht, so schnell wie möglich seine Wohnung zu erreichen. Die transparente Wand gewährte ihm freien Blick auf die unter ihm liegenden Wolkenbänke und den sich darüber spannenden Frühabendhimmel Zintkadans. Noch waren keinerlei schimmernde Punkte auszumachen.
    Wanbdi war einer der typischen, zwei Kilometer durchmessenden Wohnkuben mit abgestumpften Ecken. Die Flächen des gigantischen Würfels setzen sich somit aus sechs Achtecken und acht Dreiecken zusammen – ein vierzehnflächiger Polyeder, der die heilige Zahl Sieben genau zweimal enthielt. Sämtliche Außenflächen waren spiegelglatt und zum größten Teil durchsichtig. Wanbdi würde mehr als einen Tag brauchen, um die Wolken zu durchstoßen, über die ausgedehnten dunkelgrünen Wälder Zintkadans zu gleiten und wieder in die Stratosphäre aufzusteigen. Der Wohnkubus

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