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Sternenfaust - 152 - Am Scheideweg (2 of 2)

Sternenfaust - 152 - Am Scheideweg (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 152 - Am Scheideweg (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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abgeschaltet. Die Holo-Projektionen von Helemaii’nu waren verschwunden, die dreidimensionalen Schaubilder, die den Fortschritt der Neubauten dokumentierten, prangten nicht mehr an den Wänden, und die Displays mit den Statusberichten der verschiedenen Unterfangen, die alle hier zusammengelaufen waren, waren nun so schwarz wie die Zukunft. So schwarz wie die gestorbene Hoffnung der Alendei.
    Turanor sah es und war weder überrascht, noch kümmerte es ihn groß. Sollten sie doch aus bleiben! Auch ihm fehlte längst der nötige Antrieb, alles wieder in den Normalzustand zu versetzen und mit der begonnenen Arbeit fortzufahren. Es hatte ohnehin keinen Zweck.
    Wir sterben. Talambraa, die Heilerin, wagte es als Erste, die Überzeugung aller Anwesenden in Worte zu kleiden. Es ist vorbei.
    Niemand widersprach ihr. Das gesamte Führungskomitee der Alendei saß schlicht da und nahm es hin wie das Wetter, dem sich auch keiner entziehen konnte.
    Wenn nicht durch Entwurzelung, dann durch das Loch in unserer Mitte , fuhr Talambraa fort, und nun regte sich die Versammlung. Turanor sah, wie Leilanii – ausgerechnet die liebliche, sanfte Leilanii – zusammenzuckte, als hätte man sie geschlagen. Und er konnte es ihr nicht verdenken. Kamiors Selbsttötung überstieg auch sein Fassungsvermögen. Planeten-These hin oder her, Kamiors Schicksal war das wahre Unglück, das er nicht verarbeiten konnte. Die Wunde, die niemals heilen würde. Die sie alle mit sich riss.
    Talambraa hat recht , meldete sich Gandaaro, der Repräsentant des Militärs. Wir kämpfen auf verlorenem Posten und in einer Schlacht, deren Ausgang uns doch allen klar ist.
    Weil sie längst entschieden wurde , ergänzte Leilanii bitter. Nur waren wir zu blind, es zu erkennen. Wir haben verloren. Die Kultur der Alendei starb mit den Zwillingswelten Helemaii’nus. Denn ohne sie bleiben uns nur Trauer und Verzweiflung. Ohne sie sind wir nicht einmal mehr der Schatten dessen, was wir einst waren. Ohne sie sind wir nicht lebensfähig.
    Harte Gedanken. Finale Gedanken.
    Wahre Gedanken.
    Turanor dachte an Kamior, an Izanagi, an die Heimat. Wie oft konnte ein Herz brechen? Wie viel Schmerz war zu viel? Diese und ähnliche Fragen wogten im Gedankenmeer, das alle Alendei gleichermaßen speisten, wie abgetriebene Boote – hilflos und verdammt.
    Und doch …
    So darf es nicht enden. Die Überzeugung war stärker als die Last der Gegenwart, stärker als die Trauer über den unfassbaren Verlust. Nicht auf diese Weise. Nicht hier.
    Was meinst du, großer Turanor? , hakte Leilanii nach und sah ihn an. Die Pein in ihrem Blick war mehr, als er zu ertragen glaubte.
    Er meint , rang sich Gandaaro an Turanors Stelle eine Antwort ab, dass wir nicht auf diesem kalten Fels in der Fremde untergehen dürfen. Die Alendei waren ein Volk, das mit seiner Heimat verwurzelt war – daran lassen die … Er hielt inne, sammelte sich … lassen die jüngsten Entwicklungen wohl keinen Zweifel mehr. Ich bin ein Kind Helemaii’nus. Nur dort will ich sterben. Es kam für mich nie infrage, dass ich in eine der Kolonien gehen würde. Das ist schon ganz anderen schwer genug gefallen – Ich hätte das niemals geschafft. Wenn es also meiner Heimat Bestimmung ist, unterzugehen, dann gehe ich mit ihr. Begleite sie. Gerne!
    Das war der Fatalismus, den Turanor überall spürte – sogar in sich selbst. Dieses Volk, diese stolze, schöne Spezies, hatte mit dem Leben abgeschlossen. Es war wie eine entwurzelte Blume, nicht mehr in der Lage, neue Nährstoffe zu beziehen. Es verkümmerte.
    Ein Teil von ihm wollte das Gleiche, wollte aufgeben und sich dem Schicksal und dem Dunkel jenseits der letzten Grenze überantworten. Aber da war etwas in ihm, dass ihn zögern ließ. Etwas Kleines. Manche mochten es Hoffnung nennen, andere Sturheit.
    Wage es nicht! , fuhr Leilanii ihn an, die ihm seine Bedenken offenkundig angesehen haben musste. Wage es nicht, abermals mit deinen Rettungsgeschichten zu beginnen. Turanor, es gibt keine Rettung mehr! Helemaii’nu stirbt, und wir in der Fremde ebenso. Es gibt keinen Ort mehr für uns. Wenn du nur wüsstest, wie sehr es mich schmerzt, zu erkennen, dass du noch immer Luftschlösser baust, statt die Realität zu akzeptieren!
    Alle schwiegen. Gandaaro und Talambraa sahen zu Boden, als wären sie gerade Zeugen eines Ausbruchs geworden, der viel zu privat und zu intim war.
    Turanor schluckte.
    Lass uns in Frieden sterben, Turanor , fuhr Leilanii deutlich sanfter fort. Nahezu flehend. Mehr

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