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Sternenfaust - 153 - Anschlag auf den Konsensdom (1 of 2)

Sternenfaust - 153 - Anschlag auf den Konsensdom (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 153 - Anschlag auf den Konsensdom (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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verabreichte.
    »So, das war es schon.«
    Der Wärter kratzte sich kurz über die Stelle, bedankte sich beim Arzt und verabschiedete sich. »Sag Bescheid, wenn ich den Typen hier wieder abholen soll.«
    Als der Arzt mit Eric alleine war, kam er auf ihn zu. Den Injektor warf er im Vorbeigehen in einen Behälter, der noch weitere enthielt.
    »Dann wollen wir Sie uns einmal ansehen.«
    Eric sagte kein Wort, starrte nur auf den Mülleimer mit den leeren Injektoren. Er ahnte, dass darin vielleicht seine Zukunft lag.
    Mit ein paar Tabletten gelang es dem Arzt tatsächlich, ihm die Schmerzen zu nehmen.
    »Nichts Schwerwiegendes«, murmelte er noch. »Diese Medikamente machen ziemlich müde, Sie werden jetzt sicher einige Stunden schlafen. Danach schicke ich Sie wieder in Ihre Zelle.«
    Tatsächlich schlief Eric ein. Als er aufwachte, konnte er nicht sagen, wie viel Zeit vergangen war. Der Arzt, der sich ihm nicht namentlich vorgestellt hatte, war nicht zu sehen. Eric sah zu dem Behälter hinüber. Er stand immer noch an der gleichen Stelle.
    Wie sollte er ihn nur erreichen? Seine einzige Chance lag in der Sekunde, in der die Liege ihn losließ und der Wärter ihn zurückbrachte. Aber wie sollte er es anstellen?
    »Ah, Sie sind wieder wach. Wie fühlen Sie sich?«
    »Gut«, antwortete Eric einsilbig. Er musste sich konzentrieren. Ihm musste etwas einfallen.
    »Wunderbar, dann lasse ich Sie abholen.« Der Arzt verständigte jemanden über eine Sprechanlage.
    »Könnten Sie mich vielleicht schon mal von der Liege losmachen?«, fragte Eric.
    »Tut mir leid, ich muss auf das Personal warten. Vorschrift ist Vorschrift.«
    »Aber … Ich müsste da mal wohin.« Überragende Idee, Eric. Was Blöderes ist dir jetzt also nicht eingefallen?
    Der ältere Mann sah ihn an, und Eric bemühte seinen Unschuldsblick, den er so gut drauf hatte.
    »Also gut, aber machen Sie keine Dummheiten.«
    »Versprochen.«
    Ohne dass der Mediziner sich bewegte, öffneten sich die Verschlüsse, die ihn an die Liege fesselten.
    »Danke.«
    »Da vorne links«, sagte der Arzt.
    Perfekte Richtung!
    Eric schwang die Beine über die Liege und stand schwungvoll auf. Sein Gegenüber wich zurück. Eric drehte sich um und machte einen schnellen Schritt. Als er dem Arzt den Rücken zuwandte, stöhnte er auf.
    »Was ist mit Ihnen?«
    Eric gab keine Antwort, stattdessen täuschte er ein Stolpern vor und taumelte in Richtung des Spritzenbehälters. Dort ließ er sich fallen und riss ihn dabei um. Schnell griff er nach den herausfallenden Glasröhrchen. Zwei packte er und schob sie unter sein T-Shirt.
    »Entschuldigung«, rief er dann. »Das lange Liegen, mir war plötzlich so schwindelig. Warten Sie, ich …«
    »Lassen Sie alles liegen, fassen Sie nichts an!«
    Eric stand auf ging sofort zwei Schritte zurück.
    »Tut mir leid, ich wollte wirklich nicht … Ich helfe Ihnen beim Aufsammeln.«
    »Lassen Sie das!«, wiederholte sich der Arzt. »Das mach ich!«
    In diesem Moment öffnete sich die Tür, und der Wärter, der ihn schon hierhin gebracht hatte, erschien. »Was ist hier los?«, schrie er sofort.
    »Nichts, alles in Ordnung, Frank. Nimm den Trampel und bring ihn weg.«
    »Du hast den Doc gehört. Raus hier!«
    Als Eric an dem Wärter vorbeischlurfte, musste er ein Grinsen unterdrücken.
    Nach wenigen Minuten erreichten sie seine Zelle. Er betrat sie, und hinter ihm schloss sich die Tür wieder nahtlos. Eric verschwand im Waschraum und griff unter sein Shirt.
    »Dann wollen wir doch mal sehen, was wir hier haben«, murmelte er. Er zog die beiden Spritzen hervor. Die eine war leider komplett leer, in der anderen schwappte ein kleiner Rest der Flüssigkeit.
    Er beugte den Kopf nach vorne und setzte die Spritze an.
    »Wer nicht wagt, der nicht gewinnt …«
     
    *
     
    »Unglaublich«, stieß Robert hervor.
    »Aber wahr, wie du gespürt hast.« Eric stützte sich auf den Tisch im Gemeinschaftsraum. Jetzt erst fiel ihm der unangenehme Mundgeruch seines Gegenübers auf. Die eigene Erzählung hatte ihn selbst in ihren Bann gezogen. Verrückt. Als habe er sie nicht in Gedanken seitdem tausendmal erlebt. Aber sie mit jemandem zu teilen, war eben etwas völlig anderes.
    »Das ist deine Eintrittskarte in die Freiheit, Eric.«
    »Ach ja? Und wie und wo soll ich sie einlösen? Ich kann kein Raumschiff fliegen. Ich weiß ja nicht einmal, wo sich unser Gefängnis befindet.«
    »Aber …«, setzte Robert an, bis er merkte, dass Eric recht hatte.
    Ein Pfeifen ertönte.

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