Sternenfaust - 169 - Hakaamya upo (2 of 2)
im Dienst der Basrul bekämpft hatte, waren von den Erhabenen selbst als Mittel gebraucht worden. So sehr ihn das Glücksgefühl überströmt hatte, einem Erhabenen zu begegnen, so verraten fühlte er sich. Etwas Ähnliches musste Meehrenbargher fühlen, denn er äußerte sich stockend. »Wir haben die Menschen bekämpft. Wir haben gegen sie einen Krieg geführt, um sie an etwas zu hindern, das ihr geplant hattet. Warum habt ihr uns nicht daran gehindert?«
»Es gab noch einen anderen Grund, uns euch nicht zu erkennen zu geben« , antwortete der Kad’Chie. »Du wirst ihn nicht gerne hören – aber jetzt, da alles gesagt werden soll, will ich nicht damit zurückhalten. Wir glaubten, dass der Kampf gegen euch die Menschen nur noch mehr motivieren würde, sich die Techniken der Toten Götter anzueignen.«
»Es ist schmerzlich zu erfahren, ein bloßes Mittel im hohen Spiel der Kad’Chie gewesen zu sein« , antwortete der Basrul.
»Beklage dich nicht, Meehrenbargher« , erwiderte der Kad’Chie. » Ihr seid die Diener der Erhabenen, und wie ihr zu dienen habt, unterliegt nicht eurer Entscheidung. Ihr habt uns gute Dienste geleistet, und dies sollte euch genügen. Es ist nicht nötig, dass der Diener die Beweggründe seines Herrn erkennt. Ihr Basiru-Aluun selbst seid oft nicht anders mit den Alendei verfahren – oder willst du dies leugnen?«
Meehrenbargher schwieg. Yonar hatte fast den Eindruck, dass der Kristalltrabant an Glanz verloren hatte.
»Doch nun ist es sinnloser denn je geworden, sich zu grämen« , fuhr der Kad’Chie fort. »Die Zeiten brechen um, der Normalraum ist uns nicht länger verwehrt. Wir werden unsere Art retten, und dies beinahe im letzten Augenblick. Die Basiru-Aluun sind als unsere Diener ein Relikt vergangener Tage geworden – euer Dienst wird nun nicht länger mehr benötigt. Ihr seid frei, Meehrenbargher! Tut, was euch beliebt, genießt euer Dasein – doch mischt euch nicht in die Dinge der Kad’Chie! Es war ein Übel, die Sphäre im System der Alendei versetzen zu wollen! Und ihr Basrul habt dies zu spüren bekommen!«
»Wieso ein Übel?« , schrie nun Yonar in die mentale Sphäre. »Verzeih, erhabener Kad’Chie, aber die Sphäre selbst ist das Übel! Sie strahlt Zerstörung, Zersetzung, Wahnsinn aus, und mein Volk, das Volk der Alendei, versinkt jeden Tag mehr in Idiotie und Stumpfsinn!«
»Es lässt sich nicht ändern, Alendei Yonar« , erklang die kalte, mechanische Mentalstimme des Kad’Chie. »Du und die Deinen werden es hinnehmen müssen. Begreift es als einen Dienst, als einen letzten großen Dienst an den Erhabenen.«
»Das kann nicht dein Ernst sein, Erhabener!« Yonar war außer sich. » Wir Alendei sind bereit, den Erhabenen zu dienen – wir waren immer bereit dazu. Wir sind auch bereit, große Opfer auf uns zu nehmen und unser Leben einzusetzen. Doch, wenn wir nun im Wahnsinn vergehen sollen, so bitte ich dich, Erhabener, nenne mir den Grund!«
»Die Sphäre in eurem System ist nur ein Vorbote« , erklärte der Kad’Chie. »Bald wird die Galaxis mehr Sphären als Sonnensysteme haben. Sie sind notwendig, damit die Kad’Chie, die Nachfahren der Erhabenen, in den Normalraum zurückkehren können! Also freue dich, Yonar! Freue dich darüber, dass die Erhabenen leben und zurückkehren! Dies habt ihr Alendei doch immer ersehnt!«
»Aber was wird sein, wenn …« Yonars Mentalstimme zitterte leicht. »Was wird sein, wenn die Galaxis mit Sphären übersät sein wird? In welch dunkles Loch werden die Völker dann stürzen?«
»Sei stark, Yonar!« , forderte der Kad’Chie. »Das Leben in der Galaxis wird sich verändern. Es wird mutieren – ähnlich wie unser Leben im Überraum mutierte. Aber das darf dir keine Angst machen, Alendei! Es ist ein neuer Anfang – und dieser Anfang wird gut sein!«
Yonar fühlte sich zerschlagen und benommen. Ihm dröhnte der Kopf. Der größte Augenblick seines Lebens, der darin bestand, einem Nachfahren der Erhabenen begegnet zu sein, wurde gleichzeitig zum schlimmsten. Der Kad’Chie hatte mit kühlen, mechanischen Worten das Ende allen Lebens verkündet. Zumindest des Lebens, wie man es bislang gekannt hatte.
*
Iskandar Morgaana! Beinahe einen ganzen Helemaiu-Tag hatte der Flug durch den Überraum gedauert. Doch nun hatte die XANBAARU das Zielsystem erreicht, das von einem Roten Zwerg dominiert wurde. Dieser Stern, Iskandar mit Namen, erzeugte weniger als ein Zehntel der Energie Voraandirs. Ein Planet von der Größe
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