Sternenfaust - 171 - Die Ritter der GRAFSCHAFT
größer geworden, er stellte aber keine Fragen.
»Wir müssen sofort die Sicherheitsbehörden informieren«, stellte Captain Mulcahy in seiner unnachahmlich logischen Art fest.
»Da haben Sie zweifellos recht«, erwiderte Dana. »Mister Meyer mag noch so sehr auf seine Sicherheit bedacht sein, in totem Zustand nutzt er uns wenig.«
Captain Mulcahy verschränkte die Arme hinter dem Rücken. »Da der Aufenthaltsort des Kastellans der Merkur ist, bietet sich eine bestimmte Person geradezu an.«
Dana nickte. »Commander al Khaled.« Sie wandte sich an Max Brooks und befahl: »Commander, stellen Sie eine Verbindung mit dem Hauptquartier der GalAb her. Ich will Commander al Khaled sprechen. Sagen Sie ihm, es ist von höchster Wichtigkeit, dass wir uns sofort unterhalten. Es geht um die Ritter der GRAFSCHAFT. Und um Jason Meyer.«
»Ma’am?«, fragte Lieutenant Commander Brooks nach. Auch wenn Dana Frost in ihrem Bericht alles erwähnt hatte, was sie über die Ritter der GRAFSCHAFT wusste, war ein Großteil der Crew nicht über die Geheimorganisation informiert.
»Sie haben richtig verstanden!« Im Davongehen fügte sie hinzu: »Legen Sie das Gespräch bitte in meinen Bereitschaftsraum.«
Dana spürte förmlich, wie ihr die Zeit davonlief. Jason Meyer war die erste wirklich heiße Spur zur Wahrheit, die hinter ihrer genetischen Aufwertung steckte. Außerdem hatte er den Eindruck erweckt, etwas über ihr Wangensymbol zu wissen, das sie im »Auge des Universums« erhalten hatte.
Es war an der Zeit, mit ihm ein Gespräch zu führen.
*
Als Dana geendet hatte, blickte Commander al Khaled nachdenklich durch sie hindurch.
Der ehemalige Offizier der STERNENFAUST hatte sich in seiner Rolle als neuer Chef der GalAb gut eingefunden. Seine kurzen, schwarzen Locken waren zerzaust – vermutlich hatte ihre Kontaktanfrage ihn ebenfalls aus dem Bett geholt –, und seine Augen blinzelten leicht gerötet die Kamera.
»Nachdem wir durch Captain Mulcahy auf die Ritter aufmerksam wurden, habe ich eine Spezialeinheit auf die Sache angesetzt«, erklärte er. »Bisher wissen wir jedoch nach wie vor nur wenig über diese Gruppierung. Die Tatsache, dass Richter Farlow Captain Mulcahy die Anweisung gab, Meister William zu töten { * } , hat einige Leute – darunter auch den Ratspräsidenten – natürlich in höchstem Maße beunruhigt.« Nachdenklich fuhr er sich mit dem Zeigefinger der rechten Hand über den Nasenrücken. »Wenn dieser Unbekannte tatsächlich hinter dem Future-Tower-Anschlag steckt, erhält das Ganze eine völlig neue Dimension. Ich werde sofort ein Team losschicken, doch natürlich wissen wir noch nicht, wo exakt Jason Meyer sich befindet.«
Seine Hände begannen damit, etwas außerhalb des Erfassungsbereichs der Kamera einzutippen.
»Ich muss Sie aber warnen«, warf Dana ein. »Meyer wollte nur mit Captain Mulcahy und mir sprechen. Er glaubt an einen Verräter innerhalb der GalAb. Auch wenn durch seine Erlebnisse sicher ein wenig Paranoia im Spiel ist, bin ich dazu geneigt, seine Vermutung zumindest in Erwägung zu ziehen. Wir sollten vorsichtig sein.«
»Ich werde nur eine Handvoll Personen einweihen«, bestätigte der Perser. »Ich schicke ein kleines Team zur Mercury Mining Company .«
Max Brooks hatte das Signal bis zum Merkur, genauer, dem Hauptsitz der Mercury Mining Company , zurückverfolgt. Noch während ihres Gesprächs mit Shamar Al Khaled hatte Captain Mulcahy ihr das Ergebnis einer Recherche auf ihr Daten-Pad überspielt. Demnach war Jason Meyer über verschiedene Scheinfirmen und Fonds zum Mehrheitseigentümer der Firma geworden.
Danas Gedanken wanderten unweigerlich zum Msssarrr-Zwischenfall zurück, der dem Merkur 2236 zu trauriger Berühmtheit verholten hatte { ** } .
»Wird es Probleme mit der Mercury Force geben?«, sprach Dana ein Problem an. »Immerhin werden sie über ein unerwartetes GalAb-Team nicht gerade erfreut sein.«
»Wenn Jason Meyer wirklich niemandem traut, hat er sich vermutlich unterirdisch eingeigelt – ohne Personenschutz durch die Force. Aber gegen einen Einsatz der GalAb wird auch die Force nichts unternehmen können. Und da sich die Ritter der GRAFSCHAFT in Belange eingemischt haben, die den Erstkontakt mit den Kad’Chie betrafen, fällt diese Organisation eindeutig in meinen Zuständigkeitsbereich.«
»Verstehe.« Dana nickte. »Mir sind von hier aus noch die Hände gebunden, aber Captain Mulcahy und ich werden in den nächsten Minuten mit einem Shuttle
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