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Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)

Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 182 - Handlanger der Gemini (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Seifert
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Walter.
    »Nummer Einhundertneunundvierzig«, korrigierte der geklonte Wissenschaftler.
    »Natürlich«, entgegnete Walter mit einem aus Resignation und Sarkasmus gemischten Unterton.
    »Wenn sie möchten, Nummer Neun und Nummer Dreiunddreißig, könnten wir jetzt zu der kleinen Demonstration schreiten, die ich Ihnen angekündigt habe.«
    »Von mir aus«, sage Ash und erhob sich.
    »Sehr schön«, entgegnete Nummer 149. »Folgen Sie mir bitte.«
    Es ging vorbei an einigen Laboren, die wie gläserne Würfel wirkten und ungehinderten Einblick gestatteten.
    Schließlich erreichten sie einen der halbröhrenförmigen transparenten Tunnel, welche die gigantischen Laborkuppeln des Forschungsareals verbanden. Sie bestanden aus transparentem, speziell beschichtetem Stahl, der für eine wirksame Abschirmung gegen die gefährliche Sonnenstrahlung auf dem Mars sorgte.
    Während sie den Tunnel entlanggingen, blickte Ash zum rötlich verschleierten Horizont. Es handelte sich um keinen der bekannten gewaltigen Marsstürme, doch ein leichter Wind hatte den feinen Marsstaub in die dünne Atmosphäre geblasen. Ashs Blick erfasste den Fuß und die Ausläufer des Olympus Mons, und obwohl der Kraterberg zwanzig Kilometer entfernt war, musste Ash den Kopf weit in den Nacken legen, um den Gipfel des 27.000 Meter hohen Berges zu erkennen, dessen Schatten weit in die Amazonis Planitia hineinreichte.
    Die kleine Gruppe gelangte in die benachbarte Laborkuppel. Vor drei Jahren noch war es kaum mehr als ein Dutzend solcher Kuppeln, die das Far-Horizon -Areal beim Olympus Mons markierte. Mittlerweile war die Zahl dieser gewaltigen Gebäude auf fünfzig angewachsen. Auch die submarsianischen Komplexe hier in der Amazonis Planitia waren deutlich erweitert worden.
    Und in eine solche unterirdische Anlage ging es nun per Lift.
    Nachdem sie einige weitere Korridore passiert hatten, gelangten sie in eine Halle, die zwar nicht höher als vier Meter, aber doch von beeindruckender Länge und Breite war.
    Noch beeindruckender – und zugleich ekelerregend und abstoßend – war der offensichtliche Zweck dieser Halle. Sie war mit Hunderten von etwa zwei Meter hohen transparenten Zylindern gefüllt, die augenscheinlich dem Klonen und Kopieren von intelligenten Lebewesen dienten.
    Nummer 149 führte Ash und Walter an einen dieser Zylinder heran, in welchem ein offenbar sedierter Angehöriger der Shisheni durch Antigrav-Projektoren gehalten wurde. Das etwa ein Meter siebzig große geschuppte und eidechsenartige Wesen hatte die Augen in seinem pythonartigen Kopf geschlossen. Die kurzen, stämmigen und krallenbewehrten Beine hingen schlaff herab. In derselben Weise baumelten die der Körpermitte entwachsenden Greif- sowie die unterhalb des Halses befindlichen Feinarme herab.
    »Ein geklonter Shisheni?«, fragte Ash mit trockenem Hals.
    Nummer 149 lächelte knapp und verneinte dann die Frage, in dem er rasch den Kopf schüttelte. »Sehen Sie es sich einfach an.«
    Er berührte eine Sensortaste im oberen Teil des Sockels, in dem der Zylinder saß. Fremdartige Symbole leuchteten auf dem Sockel auf, verschwanden wieder, und andere Symbole erschienen an denselben Stellen in der Sockelwandung. Einige der armdicken Kabel, die vom Zylinderkopf zur Deck führten, strahlten plötzlich ein pulsierendes gelbes Licht ab. Dann wurde ein tiefer Summton hörbar, der auch als leichte Vibration im Fußboden zu spüren war.
    Ash zuckte kaum merklich zusammen, als ein metallener Ring, der an der Innenseite des transparenten Zylinders anlag, aus der Abdeckung des umschließenden Sockels trat und nach wenigen Zentimetern wieder stoppte. Hunderte von dünnen, metallischen Stiften schoben sich mit einem Mal aus dem Ring heraus und wiesen auf die Mitte des Zylinders. Gleichzeitig begannen all diese Stifte zu rotieren. Ihre Spitzen nahmen eine dunkelrote Färbung an, die schnell heller wurde, bis sie orange glühten.
    Unwillkürlich presste Ash seine Fingerspitzen in die Handflächen, als sämtliche Stifte orangefarbene Strahlen emittierten, die in der Zylindermitte aufeinandertrafen, wo ein helles, waberndes Leuchten entstand. Dann setzte der Ring seinen Weg fort und stieg langsam nach oben. Als die Krallen und Füße des Shisheni in den Fokus der Strahlen gerieten, lösten sie sich einfach auf! Der Ring stieg weiter und zersetzte die Beine des reptilienartigen Wesens.
    »Was tun Sie da?«, rief Ash empört.
    »Nur die Ruhe, Nummer Neun«, wehrte der geklonte Dr. Ferguson ab. »Leben

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