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Sternenfeuer: Gefährliche Lügen

Sternenfeuer: Gefährliche Lügen

Titel: Sternenfeuer: Gefährliche Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Kathleen Ryan
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genau in dem Augenblick durch das Abflussrohr, als die Matrone sich einen Weg in die Kabine bahnte.
    Waverly stand Brust an Brust mit der gedrungenen Frau. »Was hast du gemacht?«
    »Ich …« Ihr war klar, dass sie sich seltsam benahm, und sie suchte verzweifelt nach einer Erklärung. »Es ist mir peinlich.«
    »Hat Jessica irgendetwas hiergelassen …?« Die Augen der Frau verengten sich zu Schlitzen.
    »Ich dachte, ich würde meine Regel bekommen«, sagte Waverly schnell. »Ich spreche nicht gern darüber.«
    Ein Lächeln sprang auf die rosigen Wangen der Matrone. »Oh, ich verstehe.«
    »Falscher Alarm«, sagte Waverly mit einem Schulterzucken.
    »Aber du blutest jeden Monat?«, fragte die Frau, während Waverly sich die Hände im Metallbecken wusch.
    »Nun, ich bin fast sechzehn.«
    »Also bist du fruchtbar«, stellte die Frau zufrieden fest und öffnete die Kabinentür. »Pastorin Mather wird erfreut sein.«
    Waverly folgte der Matrone auf wackeligen Beinen aus der Toilette. Die Stimmen der Gemeinde umfluteten sie wie brackiges Wasser, und ihr war, als drehte sich der Raum um sie herum. Mit jedem Atemzug kroch die Panik ihre Kehle hinauf, und sie musste ein Schluchzen unterdrücken. Unter so vielen Menschen zu sein ließ sie die Wahrheit umso deutlicher erkennen. Die Mädchen waren hoffnungslos in der Unterzahl. Sie waren gefangen.
    Und diese Leute konnten mit ihnen machen, was immer sie wollten.
    Nein.
    Waverly straffte die Schultern. Sie musste ihre Mutter und den Rest der Eltern finden. Sie musste einen Weg finden, dieses Schiff zu verlassen. Ganz egal, wie.
    Und wenn sie dafür töten musste.

[home]
    Teil Drei
    Manöver
    Die Möglichkeiten, eine Niederlage abzuwenden, liegen in unseren eigenen Händen. Aber die Möglichkeit, den Gegner zu besiegen, wird uns von unserem Gegenüber geliefert.
    Sun Tzu, Die Kunst des Krieges

Eindämmung
    A m Anfang kümmerte sich Kieran nicht um die durch das Schiff hallende Reaktorleck-Warnung. Seine Aufmerksamkeit war auf das Sichtfenster gerichtet – die rotierende
New Horizon
änderte den Kurs! Die gewaltigen Schubdüsen spuckten blaues Licht, dann raste das Raumschiff davon und verschwand im Dunst des Nebels. Harvards Shuttle folgte dicht dahinter. Ihre einzige Hoffnung wäre, sich irgendwie an das größere Schiff zu heften. Sie würden es niemals schaffen, es einzuholen.
    Schon bald war die Region außerhalb des Schiffs wieder so friedvoll, wie sie immer gewesen war.
    Sie war fort. Waverly … Im ersten aufflammenden Schmerz stellte er sich einen Moment lang vor, er könnte und würde jetzt sofort durch das dicke Glas des Fensters brechen, um sie zu verfolgen. Er würde den Nebel atmen, ihn durchschwimmen und sie suchen.
    »Wir müssen etwas unternehmen!« Seth Ardvale stand mit bloßem Oberkörper im Eingang zur Kommandozentrale und blinzelte sich das Blut aus den Augen. »Steh nicht einfach rum! Verfolg sie!«
    »Wir können den Kurs nicht ändern«, blaffte Kieran zurück. »Wenn wir das tun, wird uns Harvards Shuttle nie wiederfinden. Sie werden sterben.«
    »Wir benutzen das Radar.«
    »Das Radar wurde für den Einsatz im Vakuum entwickelt«, sagte Kieran abwesend. Er fühlte sich, als würde ein Teil seiner selbst außerhalb des Schiffs schweben. »Die Reichweite ist im Nebel zu begrenzt.«
    »Die Shuttles können nicht mit der
New Horizon
Schritt halten!«
    »Können sie, wenn sie sich an ihr andocken. Sie hatten genug Zeit. Ich habe alles beobachtet«, behauptete er.
    »Und was ist, wenn nicht?«
    »Dann kommen sie zurück«, sagte Kieran schlicht. »Und dann können wir den Kurs ändern.«
    »Gott! Du bist so …« Seth rammte mit seiner Schulter die Metallwand, rutschte dann nach unten und brach an der Tür in sich zusammen. Für jemanden wie ihn musste es nahezu unmöglich sein, zu warten und nichts zu tun.
    »Kieran!«, knurrte eine Männerstimme durch zusammengebissene Zähne. »Kieran Alden!« Mason Ardvale, Seths Vater, starrte finster aus dem Vidschirm. Die Übertragung kam aus einem Fahrstuhl, der nach unten zum Maschinenraum raste. »Du musst die unteren Sicherheitsschotten verriegeln. Verriegle sie!«
    Kieran rannte zu einem der Terminals und klickte sich durch die Menüs, suchte nach den Bedienungen der Sicherheitsschotten. Er spürte Seth hinter sich und war sich bewusst, dass der alles beobachtete, was er tat. Schließlich fand er einen Ordner mit der Aufschrift
Abschottungsprotokoll, Kernschmelze.
    Konnte es so einfach sein?
    »Warte«,

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