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Sternenfeuer: Gefährliche Lügen

Sternenfeuer: Gefährliche Lügen

Titel: Sternenfeuer: Gefährliche Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Kathleen Ryan
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allerdings kam Amanda allein.
    Zuerst mochte Waverly es nicht, dass sie über sie wachte, aber sie wusste es schon bald zu schätzen, wie sie ihren Magen gefüllt hielt, ihr eine zusätzliche Decke gab, wenn ihr kalt war, oder sie wieder wegnahm, wenn es ihr zu warm wurde, obwohl es so aussah, als würde das Anheben von Waverlys Bein, um die Wunde zu versorgen, ihre ganze Kraft aufbrauchen. Ein Tablett mit Suppe und Wasser zu tragen ließ sie schwitzen, und nachdem sie sich gesetzt hatte, rieb sie sich ihren Rücken, aber sie hörte trotzdem nicht auf, ihre Patientin zu umsorgen. Amanda war eine viel bessere Krankenschwester, als es Magda jemals sein konnte, und Waverly fühlte sich getröstet durch ihre Gegenwart und war sogar dankbar dafür.
    Amanda erwähnte nie ihre Schwangerschaft, aber Waverly spürte an der fröhlichen Art, wie die Frau summte und in vermeintlich unbeobachteten Momenten ihren Bauch streichelte und lächelte, dass sie nun bestätigt war. Es machte Waverly krank zu wissen, dass ihr eigenes Baby in jemand anderem war, aber von Amanda versorgt zu werden beruhigte ihre Gedanken ein wenig. Amanda würde sich gut um das Baby kümmern, wenn es geboren war.
    Sobald es Waverly gut genug ging, um längere Zeit an einem Stück wach zu bleiben, war sie in der Lage, über das merkwürdige Geräusch nachzudenken, das sie in jener quälenden Nacht im Hintergrund des Kom-Signals gehört hatte. Das wummernde Geräusch war der Wegweiser zu ihrer Mutter, aber je mehr sie nachdachte, umso weniger war sie in der Lage, seine Herkunft zu ermitteln. Auf der
Empyrean
war sie selten weiter als auf die Biosphärendecks gekommen. Sie mochte die kalten, mechanisierten Sektionen des Schiffs nicht und mied sie, aber die Gefangenen mussten sich an so einem Ort befinden.
    Kieran war der Erkunder auf der
Empyrean
gewesen. Wenn er das Kom-Signal gehört hätte, wäre er sofort in der Lage gewesen, die genaue Position zu bestimmen, an der sich ihre Mutter und die anderen befanden. Zum tausendsten Mal wünschte sie sich, sie könnte mit ihm sprechen, und sei es nur für eine einzige Minute.
    Währenddessen wurde sie gesund. Nach kurzer Zeit konnte sie sich eine Stunde lang im Bett aufsetzen, und dann kam der Tag, an dem sie stehen und sogar ein paar Schritte gehen konnte, wenngleich mit Amandas Hilfe.
    »Ich will meine Narbe sehen«, sagte sie eines Tages. Sie tastete durch die Bandagen und spürte, dass die Rückseite ihres Oberschenkels nicht mehr glatt war. »Hilf mir, das hier abzumachen.«
    Amanda sah sie zweifelnd an, hob aber vorsichtig ihr Nachthemd an und wickelte Waverlys Bein aus. Dann half sie ihr, sich vor den Spiegel an der Tür zu stellen. Waverly musste sich an der Schulter der anderen Frau abstützen – eine intime Geste, die noch eine Woche zuvor undenkbar gewesen wäre. Doch die Dinge hatten sich geändert. Amanda war der Feind, aber inzwischen war Amanda auch zu einer Freundin geworden.
    »Es sieht nicht so schlimm aus.« Amanda versuchte zu lächeln, aber Waverly seufzte. Es war ein hässlicher, gezackter Riss auf der Rückseite ihres Oberschenkels, ungefähr fünfundzwanzig Zentimeter lang. Das Fleisch auf der anderen Seite des Schnitts war angeschwollen und uneben und würde wahrscheinlich auch nicht sauber abheilen.
    »Ich fürchte, da wird etwas zurückbleiben, Liebes. Aber nachdem es geheilt ist, kann man was an der Narbe machen«, sagte Amanda, als sie die Wunde wieder bandagierte. »Man kann dafür sorgen, dass sie besser aussieht.«
    »Was für einen Sinn hätte das?«
    »Weil du wunderschön bist, Liebling. Es ist einen Versuch wert.«
    Waverly zuckte mit den Schultern. Noch vor ein paar Monaten hätte sie jegliche Narbe auf ihrem weichen Körper angewidert, jetzt aber betrachtete sie sie mit unbeteiligter Neugierde. Es heilte. Schon bald wäre sie wieder stark, und dann konnte sie Anne Mather töten und einen Weg von hier fort suchen.
    »Wir müssen miteinander reden«, teilte ihr Amanda mit.
    Waverly sah sie fragend an. »Worüber?«
    »Wenn du entlassen wirst«, begann Amanda vorsichtig, »wirst du bei mir und Josiah leben.«
    »Wieso kann ich nicht zurück in den Schlafsaal?«, fragte Waverly.
    »Die Mädchen sind ausgezogen, um bei Familien zu leben. Ich bin die Einzige, der Pastorin Mather zutraut, auf dich aufzupassen. Wir werden vierundzwanzig Stunden unter Bewachung stehen. Wegen dem, was im Frachtraum passiert ist.«
    Waverly akzeptierte das schweigend, während Amanda sie auf die Matratze

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