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Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Kathleen Ryan
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sind sie verlegt worden?«, fragte Waverly.
    »Nimm zuerst deine Waffe runter, und dann werde ich es dir sagen.«
    Ihre feuchten Hände fühlten sich an, als wären sie mit dem Metall der Waffe verschweißt, und ihre Gelenke schienen unbeweglich und steif, als ob sie seit Jahrtausenden in dieser Position ausgeharrt hätte.
    Wenn Arthur tatsächlich in Gefangenschaft geraten war, hatten sie bereits verloren. Sie konnte diesem Arzt, der so sehr zitterte, dass seine Knie einknickten, Angst einjagen. Sie konnte ihn sogar erschießen, um so Rache zu nehmen für all die Mädchen, die er misshandelt hatte. Aber was kam dann? Sie würde sicherlich sterben. Und ihre Freunde ebenso. Das war die einzige Option, die ihr blieb.
    Sie ließ den Arzt los, der an der Wand zusammenbrach. Dann bückte sie sich, wobei sie den Blickkontakt zu dem Mann, der Randy in seiner Gewalt hatte, aufrechterhielt, und legte das Gewehr vor sich auf den Boden.
    »Tritt es von dir weg«, sagte der Mann und drückte den Lauf seiner Waffe noch fester gegen Randys Kopf.
    Sie tat, was er von ihr verlangte.
    Sie konnte die Mitglieder ihres Teams hinter sich verärgert schnauben hören, aber sie sah den dankbaren Blick in Randys Augen. Er kniete vor dem Mann und hatte seine Hände in Richtung der Decke erhoben. Was für eine Idiotie, dachte sie. Wie dumm von uns zu glauben, dass wir das hier hätten durchziehen können.
    »Die Geiseln waren nie auch nur in der Nähe«, teilte der Mann ihnen endlich mit. »Wolltet ihr das wissen?«
    Also hatte Jacob Pauley gelogen. Sie hatte ihn gefoltert, bis er geschrien hatte, und er hatte sie immer noch angelogen.
    »So, Kinder. Meine Befehle lauten, euch zum Shuttle-Hangar zu begleiten und euch auf euer Schiff zurückzuschicken. Ich denke, dass sich das ohne Blutvergießen erledigen lassen dürfte, oder?«
    Waverly sah, dass Harvey nickte wie ein braver kleiner Junge, der gerade eine Lektion erhalten hatte.
    »Also dann: Ich möchte, dass jeder von euch sehr langsam seine Waffe auf den Boden legt und fünf Schritte zurück macht.«
    »Und was, wenn wir das nicht machen?«, fragte Deborah.
    »Dann werdet ihr erfahren, wie es ist, wenn ihr das Leben eines Menschen auf dem Gewissen habt«, sagte der Mann, griff sich Randys Schulter und schüttelte ihn grob. Randy winselte und schloss die Augen.
    Waverly hörte das Klonk von Metall, das hinter ihr auf den Boden fiel, und drehte sich um. Sie sah Sarah mit einem mörderischen Funkeln in den Augen von ihrer Waffe zurücktreten. Ihre Blicke trafen sich, und alles, was in den Augen des anderen Mädchens stand, war reiner Hass. Waverly erkannte, dass Sarah ebenso klar war wie ihr, dass sie geschlagen waren. Aber wussten das auch die anderen?
    Erneut ertönte das Geräusch einer Waffe, die auf dem Boden aufkam, gefolgt von einer weiteren und einer dritten, bis schließlich das ganze Team den Mann der New Horizon unbewaffnet und hilflos anstarrte.
    Er nickte, und plötzlich war der gesamte Flur voller Bewaffneter, die sich mit furchteinflößender Effizienz bewegten. Innerhalb von Sekunden hatten sie Waverly und ihr Team umstellt und standen – die Waffen auf Schulterhöhe ausgerichtet – einige Schritte hinter ihnen. Waverlys Rückgrat fühlte sich wie Flüssigkeit an, als der Mann, der hier offensichtlich das Sagen hatte, Randy auf die Beine half.
    »Auf geht’s«, sagte er. »Keine plötzlichen Bewegungen. Meine Jungs haben ausgesprochen nervöse Zeigefinger.«
    Der Mann führte Waverly und die anderen Mädchen und Jungen der Empyrean langsam durch die Korridore zum Shuttle-Hangar zurück. Die Tore waren geöffnet, und Waverly sah Melissa und Arthur, die vor ihrem Shuttle die Hände hinter dem Kopf verschränkt hielten und ihnen mit grimmigen Mienen entgegenblickten.
    Waverly erkannte die Frau, die sie in Schach hielt. Sie hatte auch an dem ersten Überfall auf die Empyrean teilgenommen. Ihre roten Wangen und ihr seltsames, aufgedunsenes Gesicht hatten sich tief in Waverlys Gedächtnis eingebrannt. Die Frau weigerte sich, sie anzuschauen, als sie näher kamen.
    »Es tut mir leid«, sagte Arthur zu ihr, als sie nahe genug herangekommen war, um ihn zu verstehen. »Sie hatten sich die ganze Zeit über in einem der anderen Shuttles versteckt. Sie kamen herausgestürmt, sobald ihr weg wart. Wir haben keinen einzigen Schuss abgeben können.«
    »Mach dir nichts draus«, teilte Waverly ihm mit.
    »Ruhe da vorn!«, schnauzte sie der Mann hinter ihnen an.
    Die Wächter traten

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