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Sternenfeuer

Sternenfeuer

Titel: Sternenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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beschäftigt, um uns darum zu kümmern.«
    »Dann kümmern Sie sich bitte jetzt darum, Mr Rykand.«
    »Aye, aye, Sir.« Mark hangelte sich zum Computer und warf einen Blick hinein. Man musste kein Genie sein, um zu erkennen, dass die große Maschine den Geist aufgegeben hatte. Er sah, dass die Schaltkreise an ein paar Stellen verschmort waren.
    »Er ist Schrott, Captain.«
    »Das ist ja ein schöner Schlamassel!«, sagte Landon.
    Die anderen entgegneten nichts. Der Kapitän hatte schon alles gesagt.
    Lisa machte sich Sorgen.
    Sie hatte gerade daran gearbeitet, ihre Aussprache der broanischen Handelssprache zu verbessern, als sie die Nachricht von Sar-Say's Unfall hörte. Diejenigen, die sie zwischen ihrer Kabine und der Krankenstation erblickten, sahen eine Verrückte durch die Korridore hetzen, die keine Rücksicht auf ihre eigene Sicherheit und die von anderen nahm. Hätte sie in den Kreuzungen der Gänge Gegenverkehr gehabt, hätte Dr. Faraday vielleicht noch weitere Patienten in ihre Obhut nehmen können.
    Als sie im medizinischen Büro eintraf, fand sie Sar-Say mit einer improvisierten Sauerstoffmaske über der Schnauze auf ein Bett geschnallt vor. Wie er so dalag, wirkte er so klein und hilflos, dass ihr große Kuller-Tränen in die Augen stiegen. Das Alien selbst hatte die Augen geöffnet und schaute nach oben. Sie zeigten aber keinerlei Anzeichen des Erkennens. Die beiden Augen schauten nicht einmal in dieselbe Richtung.
    Und als Lisa eintraf, kümmerte sich die Ärztin gerade um Sar-Say und war zu beschäftigt, um ihre Fragen zu beantworten. Mark war auch nicht da, um ihr zu sagen, was geschehen war. Weil sie also nichts zu tun vermochte, hatte Lisa im Gang vor der Krankenstation gewartet. Bei dieser Gelegenheit stellte sie fest: Ein Problem der Mikrogravitation bestand darin, dass sie einem das Herumlaufen erschwerte. Und ohne dieses körperliche Ventil für ihre Anspannung hätte sie schier aus der Haut fahren können.
    Schließlich steckte Dr. Faraday den Kopf durch die Luke der Krankenstation.
    »Wie geht es ihm, Doktor?«
    »Ich glaube, dass er es überleben wird. Ob das Gehirn geschädigt worden ist... wir werden eben abwarten müssen. Die Chancen stehen aber gut, dass er vollständig genesen wird. Wegen der schnellen Reaktion von Mark Rykand und Laura Dresser war der Sauerstoffmangel seines Gehirns nicht allzu groß.«
    »Wann kann ich ihn sehen?«
    »Nicht vor morgen. Suchen Sie sich bis dahin eine andere Beschäftigung.«
    »Ob das so klug wäre, Doktor? Er wird vermutlich desorientiert sein, wenn er aufwacht. Wäre es dann nicht besser, wenn er ein vertrautes Gesicht sieht?«
    »In anderen Worten, Sie wollen hierbleiben?«
    »Ja.«
    »In Ordnung. Sie werden mich wahrscheinlich eh nur mit Anrufen traktieren, wenn ich Sie wegschicke. Spielen Sie meinetwegen die Krankenschwester, aber ich muss Sie darauf hinweisen, dass er so bald nicht aufwachen wird.«
    Lisa war dennoch einverstanden. Pamela Faraday wies sie in die Handhabung der Apparate ein, die Sar-Say's Herzfrequenz und Atmung überwachten, und erklärte ihr, dass, weil er ein Alien sei, sie alles manuell überwachen müsse. Die Automatik sei abgeschaltet.
    »Wieso wird sie nicht benutzt?«, fragte Lisa verwirrt.
    »Weil sie vielleicht eine normale Taff-Reaktion als eine anormale menschliche Reaktion fehlinterpretieren würde. Wir wollen doch nicht der Maschine die Überwachung dieses seltsamen Doppelschlags seiner Herzen anvertrauen, oder?«
    »Nein.«
    Und so kam es, dass Lisa die Nacht damit verbrachte, dem »Doppelschlag« zu lauschen und sich den Kopf über ungelegte Eier zu zerbrechen. Je länger die Bewusstlosigkeit des Taffs andauerte, desto schrecklicher wurden die Szenarien, in die sie sich hineinsteigerte. Was, wenn er nicht mehr aufwachte? Oder noch schlimmer: wenn er den Verstand verloren hatte? Was für eine Tragödie, wenn das kleine Alien so weit gekommen war, nur um dann an ein paar Elektronen »auf Abwegen« zu scheitern.
    Mark erschien am nächsten Morgen mit einem Frühstück.
    »Wie geht es ihm?«
    »Unverändert. Seine Herzen schlagen normal, und die Atmung ist flach und schwer, aber ausreichend. Der Sauerstoffgehalt des Bluts liegt im Toleranzbereich. Wenn er doch nur aufwachen würde!«
    Mark hatte sie in den Arm genommen und an sich gedrückt. »Lass ihm Zeit.«
    »Was ist da unten überhaupt passiert?«, fragte sie halb schluchzend an seiner Schulter.
    »Wir wissen es noch nicht. Dem Anschein nach hat er mit einem von

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