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Sternenfeuer

Sternenfeuer

Titel: Sternenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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einzelnes Schiff im Orbit um den Planeten entdeckten und ein anderes, viel kleineres Schiff, das zwischen der Welt und einem seiner Monde kreuzte. Muulbra hatte in der verzweifelten Hoffnung Kurs auf den Fremden genommen, seinen Verfolger abzulenken.
    Das Gefecht - oder genauer das Gemetzel - war weitergegangen, bis der Rächer sich dem kleineren der unbekannten Schiffe näherte und es mit einem einzigen Strahl zerstörte. Der Angrifferfolgte schneller als das Blinzeln eines Okulars. Trotzdem vermochte Captain Muulbra den Abstand zwischen Hraal und dem Rächer zu vergrößern. Die überlebenden Besatzungsmitglieder erhielten die Anweisung, in die Rettungsboote überzuwechseln. In den Booten würden sie sich zerstreuen, während der Rächer sich mit dem großen unbekannten Schiff im Orbit bcfasste. Wenn sie es bis in die planetarische Atmosphäre schafften, während ihr Angreifer beschäftigt war, hätten sie vielleicht noch eine Überlebenschance.
    Jäger und Gejagter hatten die Distanz zum großen Schiff verkürzt, das nur auf den Instrumenten unmittelbar über dem von hinten beleuchteten Planeten zu sehen war. Als der Rächer sich dem Fremden auf Schussweite näherte, geschah etwas Mysteriöses. Das starke broanische Kampfschiff war plötzlich explodiert und hatte mit seiner Substanz den Schutt des Weltraums angereichert. Aus der Perspektive von Sar-Say hatte der Fremde keine erkennbaren Maßnahmen zu seiner Verteidigung ergriffen. Natürlich war es auch möglich, dass der Rächer mit einem der kleinen Materiebrocken kollidiert war, die sich um jeden Planeten konzentrieren. Dass das aber just in einem so günstigen Moment geschehen sein sollte, war zu unwahrscheinlich, um wirklich in Betracht zu kommen. Im Bewusstsein, dass die Gefahr von vorn genauso groß war, wie die von hinten gewesen war, holte Muulbra noch einmal alles aus den gequälten Motoren raus, um Hraal in eine Flucht-Bahn zu bringen. Und dann starben die Motoren und mit ihnen der Captain und seine Mannschaft.
    Wenig später hatten die Unbekannten die steuerlose Hraal geentert. Sar-Say hatte ihren Fortschritt durch das Rumoren und Schaben verfolgt, das trotz der fehlenden Luft über die Hülle im Rest des Schiffs übertragen worden war. Je lauter die Geräusche wurden, desto größer wurde auch seine Angst. Jemand, der einen broanischen Rächer zerstörte, würde auch ihm gegenüber kaum Gnade walten lassen. Dann war der Moment der Entdeckung gekommen, und trotz der Panik hatte ein Teil von Sar-Say den Fremden mit nüchternem klinischen Interesse beobachtet.
    Sie waren wie er Zweibeiner. Das war aber nicht weiter verwunderlich. Zweibeiner machten die Mehrheit der Arten der Zivilisation aus. Die Wissenschaftler waren sich nur noch uneins, wieso das so war. Der Umstand, dass er sie in ihrem Vakuumanzug nicht erkannte, überraschte ihn nicht sonderlich. Die fremden Anzüge kaschierten ihre Gestalt zum größten Teil. Außerdem war die Zivilisation so groß, dass ein einzelnes Wesen unmöglich alle Rassen innerhalb seines Gebiets kannte. Dennoch hätte er erwartet, dass sie ihn korrekt identifizierten. Als sie das nicht taten, war er mehr als neugierig geworden.
    Erst als sie ihn in ihr Schiff gebracht hatten und das Schiff Kurs auf die Heimatwelt der Zweibeiner genommen hatte, dämmerte es ihm, wer diese Fremden waren. Diese Erkenntnis hatte ihn noch mehr erschreckt als der eben erst beendete Kampf.
    Doktor Bendagar fand, dass nach dem Abendessen der Zeitpunkt gekommen war, um Lisa zu sagen, weshalb man sie in die Umlaufbahn beordert hatte.
    »Sie machen Witze«, sagte Lisa, nachdem Dr. Bendagar ihr eröffnet hatte, dass die Magellan ein Alien von Neu-Eden mitgebracht hätte.
    »Mitnichten. Möchten Sie es sehen?«
    »Wann?«
    »Wie wär's mit sofort?«
    Dieter Pavel schloss sich ihnen an, und die Gruppe verließ die Messe und legte den halben Umfang der PoleStar zurück. Dabei nutzten sie die »Feuerwehrstangen«, die sich durch die Gänge zogen. Alsbald gelangten sie in einen verlassenen Abschnitt der Station, der nur durch eine sporadische Notbeleuchtung erhellt wurde. Dieser Abschnitt hatte einmal das Kraftwerkspersonal und ihre Familien beherbergt, erklärte Bendagar, und würde demnächst wieder besetzt, wenn das Forschungsprogramm ausgeweitet wurde. Die Gänge waren zurzeit mit Ausrüstung aller Art angefüllt, einem deutlichen Indiz für die Geschwindigkeit, mit der die Einrichtungen auf die Ankunft des Aliens vorbereitet worden waren.
    »Guten

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