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Sternenfeuer

Sternenfeuer

Titel: Sternenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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>bedienen<.«
    »Verstehe nicht.«
    »Ist nicht so wichtig«, erwiderte Bendagar mit einer großen Geste. »Erzählen Sie mir lieber von den Sternen, die Sie gesehen haben.«
    »Ich weiß sehr wenig von Sternen und Milchstraßen.«
    »Sie wissen wahrscheinlich mehr, als Sie glauben. Zumindest hoffe ich das. Würden Sie eines Tages gern nach Hause zurückkehren?«
    »Über Los!«
    »Ich glaube, dass ich Ihnen bei der Rückkehr helfen kann, wenn Sie kooperieren. Ich möchte Ihnen zunächst die Frage stellen, wie lange die Broa schon im Besitz des Sternentors sind.«
    »Wieso?«
    Bendagar wiederholte die Erklärung, die er Pavel bereits gegeben hatte, als diese Koryphäe an Bord gekommen war - und seitdem noch ein paarmal. Astronomie war nicht gerade eine Stärke des Politikers, wie er festgestellt hatte. Die Vorstellung, dass man Lichtjahre auch in Zeit auszudrücken vermochte, war schier »überirdisch« für ihn.
    Aber nicht für Sar-Say, wie er bald merkte. Als er fertig war, zuckte das Alien in einer sehr menschlichen Geste die Achseln. »Lisa hat mich das auch schon gefragt. Ich muss dir sagen, dass ich es nicht weiß. Ich glaube auch nicht, dass es helfen würde, wenn ich es wüsste.«
    »Wieso nicht?«, fragte Bendagar.
    »Broa expandieren schneller als Licht mit dem Sternentor. Vielleicht ist erste Gravitations-Delle noch auf Weg, lang nachdem nahe Delle Sonnensystem erreicht.«
    »Hmm, das hatte ich überhaupt nicht bedacht.« Der Wissenschaftler verstand das Alien so, dass - während die Broa ein System nach dem anderen in Besitz nahmen — die Grenzen ihres Territoriums sich schneller als ein Lichtjahr pro Jahr ausdehnten. Also verschoben die Grenzen des broanischen Reichs sich grundsätzlich schneller als die durch die Sternentore erzeugten Gravitationswellen. Das heißt, wenn die Broa die Raumfahrt vor einer Million Jahren und eine Million Lichtjahre entfernt entdeckt hatten, würden diese ersten Gravitationswellen die Erde in Kürze erreichen. Genauso wie die Wellen eines Sternentors, das sie vor vier Jahren im System Alpha Centauri platziert hatten. In anderen Worten, er vermochte mit seiner Idee das Zentrum des broanischen Territoriums lokalisieren, nicht aber die Grenzen. Die Eroberer waren vielleicht schon viel näher, als es ihm oder sonst jemandem lieb war.
    »Befassen wir uns trotzdem mit der Frage. Wie lange ist es her, seit die Broa euch Taff gefunden haben?«
    Sar-Say's Gesicht, das eine genauso flexible Mimik hatte wie das eines Menschen, verzog sich zu einer eigentümlichen Grimasse. »Geschichten unter meinen Leuten von der Zeit, bevor Broa kamen. Am meisten erzählt von den Alten an die Jungen spätabends und in Tiefen des eigenen Raums. Broa nicht mögen Geschichten.«
    Bendagar nickte. Wollte man eine fremde Welt unterjochen, beraubte man als Erstes die Einwohner ihrer Kultur. Die Oberherren würden die Überlieferung der präbroanischen Geschichte vermutlich als Verrat betrachten. Ein Taff, der die alten Traditionen an seine Nachkommen weitergeben wollte, täte gut daran, sich unauffällig zu verhalten.
    »Was sagen diese Geschichten, wie lange es her ist?«
    »Letzter Clan-Führer von Taff, Uuleri, der Ende des letzten kalten Zeitalters auf meiner Welt lebte.«
    »Wie lange ist das her?«
    »Lisa und ich arbeiten daran, Taff-Jahre in menschliche umzurechnen. Wenn gen... genau, Broa kamen zu Taff vor 5000 Jahren.«
    Der Wissenschaftler stieß einen Pfiff aus. Vor fünftausend Jahren hatte es auf der Erde gerade die ersten primitiven zivilisatorischen Regungen in den Flusstälern von Nil und Po gegeben. Und die Broa hatten schon etliche Zeit vorher den interstellaren Raumflug gekannt!
    »War die broanische Regierung jung oder alt damals?«
    Sar-Say imitierte ein menschliches Achselzucken. »Wer kann sagen?«
    »Richtig. Ich werde das, was Sie mir gesagt haben, Dieter Pavel melden - einschließlich der Tatsache, dass wir nun die Ausdehnung des broanischen Gebiets überblicken. Und nun erzählen Sie mir über Ihre Reisen.«
    »Ich nicht verstehe.«
    »Das ist doch ganz einfach«, sagte Bendagar. »Anhand der Beschreibung der Orte, an denen Sie gewesen sind — vor allem die Nachthimmel, die Sie gesehen haben —, hoffe ich ein paar galaktische Hinweise zu identifizieren, mit denen wir die Position einer besonderen Sonne bestimmen können.«
    »Du suchst nach Sternen?«
    Bendagar schüttelte den Kopf. »Sie sind sich für das bloße Auge zu ähnlich. Was aber ist mit anderen Dingen? Glühende

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