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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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Aufmerksamkeit der felsigen Einflugschneise widmete und in ihr Dunkel hineinblickte. Ein letztes Mal drehte sie sich um. Sie beobachtete Kri’Warth, der bereits die ersten Häuser der Siedlung erreicht hatte und schließlich wenige Sekunden später in einer der vielen Gassen verschwunden war.
    »Machs gut, mein Freund!«
    Schließlich bündelte sie allen Mut und machte sich auf, den tiefschwarzen Schlund zu betreten. Sie betete zum großen Geist, dass dies keine Reise ohne Wiederkehr werden würde.
     
    Kri‘Warth flog, so schnell er konnte, zum Ministerium zurück, wo er bereits unruhig von Jaro und Lucas auf dem gewaltigen Vorplatz erwartet wurde. Der Hüne öffnete die Luke und stieg aus. Suchenden Blickes starrte der Syka in die personenleere Fähre.
    »Wo sind Cameron und Nokturijè?«, fragte er nervös.
    »Es gab ein Problem bei dem Tiarak. Der Mensch ist durchgedreht und abgehauen. Nokturijè verfolgt ihn. Er ist nach Zi‘Gol gelaufen«, entgegnete der Hüne nüchtern.
    »Oh nein! Nokturijè ist ihm doch nicht etwa gefolgt?«, fragte der Syka erschüttert.
    »Doch«, entgegnete Kri‘Warth. »Ich sagte, dass es mit der Fähre sicherer wäre, doch sie wollte das nicht.«
    »Die Landefähre würde zuviel Schnee aufwirbeln, auf diese Weise Cameron zu finden, scheint mir unmöglich. Dennoch ist es der reinste Selbstmord.«
    »Dieser Meinung bin ich auch.«
    Lucas sah die beiden, während sie miteinander sprachen, abwechselnd fragend an.
    »Was ist Zi‘Gol? Würde mich mal jemand aufklären.«
    »Zi‘Gol bedeutet ›Gol‘s Unterwelt‹, sie wird jedoch auch ›todbringende Kälte‹ genannt«, antwortete Jaro.
    »Soll das heißen, dass Cameron in die Eiswüste hinausgelaufen ist? Und Nokturijè folgte ihm?«
    »So ist es«, bestätigte der Syka besorgt.
    »Sie sagte, sobald sie den Menschen gefunden hat, aktiviert sie ihren Peilsender. Vorher soll ich euch zur Ta‘iyr bringen«, erzählte der Hüne.
    »Das kommt gar nicht infrage. Wir müssen ihr nachfliegen. Alleine wird sie den Colonel niemals finden«, erwiderte der Syka fassungslos.
    »Genau. Bis sie Cam erreicht, könnte der schon längst erfroren sein. Er hat schließlich nur seine dünne Uniform an«, fügte Lucas hinzu.
    »Ich denke, wir sind uns einig. Cameron und Nokturijè zu finden, besitzt höchste Priorität. Ich könnte nicht ruhigen Gewissens auf der Ta‘iyr zubringen, mich selbst in Sicherheit wissend, während die beiden dies nicht sind«, sprach Jaro von Sorge erfüllt.
     
    Gerade im Begriff, die Fähre zu besteigen und die Rettungsmission zu starten, erklang eine dunkle kräftige Stimme.
    »Warte, Botschafter Tem!«
    Jaro hielt in seinem Vorhaben inne, die kleinen Stufen der Fähre zu erklimmen und drehte sich um, als er überrascht feststellen musste, dass es Nym’Sec war, der ihn rief. Der Golar-Administrator war in Begleitung zweier bewaffneter Wachen, die zielstrebig ihre Landefähre ansteuerten.
    »Alter Freund. Du hattest Recht mit deiner Vermutung. Unser orbitaler Raumhafen hat uns vor nur wenigen Augenblicken über die Sichtung eines überdimensionalen sphärischen Raumschiffes in Kenntnis gesetzt, welches geradewegs auf unsere Sonne zusteuert. Noch nie zuvor haben wir ein Schiff ähnlicher Bauart gesehen. Ihr müsst uns mit eurem Wissen über den Feind beistehen. Die Golar-Streitkräfte bereiten sich soeben auf einen Angriff vor. Ich bitte dich und deine Freunde, uns auf die Station zu begleiten.«
    Jaros Blick fiel auf die mit Impulsgewehren ausgestatteten Wachen, die den Administrator begleiteten. Er spürte, dass dies keine bloße Bitte des Golar-Anführers war, sondern eine Aufforderung, die ihm und seinen Gefährten keinen großen Spielraum bot.
    »Das würde ich gerne, doch wir müssen gehen. Nokturijè und ein weiterer Mensch befinden sich in Zi‘Gol. Wir müssen sie umgehend finden, bevor der Kältetod sie ereilt. Aber wie mir scheint, willst du uns keine große Wahl lassen.«
    Nym’Sec lachte.
    »Jaro, alter Freund. Du kennst mich und weißt, dass ich keine Mittel und Wege scheue, wenn es um den Schutz meines Volkes geht. Betrachte es jedoch als eine Bitte. Es steht dir und dem Jungen jedoch frei zu gehen. Auch wenn ich zugeben muss, dass dein Wissen von unschätzbarem Wert für uns wäre.«
    Seine Worte spiegelten nicht das wider, was seine Augen verrieten. Jaro wusste, dass Nym‘Sec sie nicht einfach so gehen ließe. Ihm schien keine andere Wahl zu bleiben, als sich der Waffengewalt seines ›Freundes‹ zu

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